24.
März 2013
Herr
Heinz-Walter H. schrieb: Sehr geehrter Herr
Hiebl,
ich habe Ihren
Beitrag über den Islam bzw. »Das Buch des Propheten«
gelesen. Vielen Dank für Ihre wundervolle Aufklärung in
Sachen Islam. Weiter so! Sie geben übrigens genau das
wieder, worüber ich schon seit vielen Jahren schreibe.
Herzliche Grüße
Heinz-Walter H.
Antwort:
Sehr geehrter Herr H.,
es soll ja
Menschen geben, die vergleichbare analytische
Fähigkeiten verbinden und die völlig unabhängig zu
denselben Ergebnissen kommen; das gibt es in der
Wissenschaft auch. Meine Einschätzung beruht auf meinen
zahlreichen Reisen in islamische Länder, von denen ich
wahrscheinlich alle bis auf Somalia besucht habe, sowie
auf der vollständigen Lektüre des Korans in einer
anerkannten, wenn nicht der besten deutschen
Übersetzung. Mein weiteres Wissen über Muslime und die
Reaktionen des frühen Christentums beziehe ich nicht nur
aus originalen Chroniken, sondern auch aus zahlreichen
Quellenübersetzungen des ersten Kreuzzugs, die ich
angefertigt habe. Zudem war Geschichte immer eines
meines Lieblingsfächer, d.h. ich habe schon im
Unterricht gut aufgepaßt und die fast traumatisierte
Wertung historischer Ereignisse seitens meiner Lehrer
stets kritisch beleuchtet.
Wenn Sie ein Buch
über die angesprochene Problematik geschrieben haben, so
lassen Sie mich den Titel bitte wissen. Ich werde Ihre
Informationen natürlich vertraulich behandeln.
Mit freundlichen
Grüßen
Manfred Hiebl
24.
April 2012
Süleyman schrieb:
Sehr geehrter
Herr Hiebl,
ich gratuliere
Ihnen zur Ihrer Homepage und Ihren vielerlei
Interessensbereichen. Ihr Artikel über den Koran tat mir
im Herzen sehr weh, weil die Menschen, die es lesen,
doch etwas lesen, was nicht der Wahrheit entspricht. Ich
kann nur schwer nachvollziehen, warum man einem so
sensiblen Thema keine besondere Aufmerksamkeit widmet.
Ich gehe davon aus, daß die Verse, die Sie eingetragen
haben, eine einfache Übersetzung sind und Sie kein
Arabisch können.
Ich habe selber
mehrere Koranübersetzungen, und keine gleicht der
anderen, weil der Übersetzer manchmal auch seine eigene
Interpretation in die Übersetzung einfließen läßt. Doch
um mit meinen Söhnen darüber diskutieren zu können, habe
ich lange nach einer guten Übersetzung gesucht und diese
auch gefunden. Da ich auch Arabisch spreche und mich
jahrelang damit befaßt habe, kann ich das sehr gut
beurteilen.
Die Verse, die Sie
ausgewählt haben, schreibe ich aus der Koranübersetzung
von Max Henning ab, vergleichen Sie selbst.
Sure 2 Vers 186 /
187
186. Und wenn dich
Meine Diener nach mir fragen, siehe, Ich bin nahe. Ich
will dem Ruf des Rufenden antworten, sobald er mich
ruft. Doch auch sie sollen Meinen Ruf hören und an Mich
glauben; vielleicht schlagen sie den rechten Weg ein.
187. Erlaubt ist euch, in der Nacht des Fastens euren
Frauen beizuwohnen. Sie sind euch ein Kleid, und ihr
seid ihnen ein Kleid. Allah weiß, daß ihr selbst euch
dies verwehrt hättet. Doch Er hat sich euch gnädig
zugewandt und Erleichterung gewährt. So verkehrt mit
Ihnen und macht von dem Gebrauch, was Allah euch
eingeräumt hat. Und eßt und trinkt, bis in der
Morgendämmerung einen weißen Faden von einem schwarzen
Faden unterscheidet. Dann haltet das Fasten streng bis
zur Nacht. Und verkehrt nicht mit Ihnen, wenn ihr euch
in die Moscheen zurückgezogen habt. Dies sind die von
Allah gesetzten Schranken; kommt ihnen nicht zu nahe. So
macht Allah seine Zeichen den Menschen deutlich.
Vielleicht werden Sie gottesfürchtig.
Kein Vergleich zu
Ihrem Text: "Und bekämpft in Allahs Pfad, wer euch
bekämpft. Greifen sie euch jedoch an, dann schlagt sie
tot. Also ist der Lohn der Ungläubigen." Können Worte
noch mehr sagen? Dieser Aufruf zum Heiligen Krieg wird
bereits in Sure 2/186-187 gegeben.
Sure 4 Vers 76
76. Wer da glaubt,
kämpft auf Allahs Weg, und wer da nicht glaubt, kämpft
auf dem Weg des Bösen. So bekämpft Satans Freunde Siehe,
Satans List ist schwach.
Ihr Text: Zum
Heiligen Krieg wird noch verschiedentlich an anderer
Stelle aufgerufen, so z.B. in Sure 4, Vers 76: "Und so
soll kämpfen in Allahs Weg, wer das irdische Leben
verkauft für das Jenseits. Und wer da kämpft in Allahs
Weg, falle er oder siege er, wahrlich, dem geben wir
gewaltigen Lohn."
Sure 4 Vers 97
97. Siehe, zu
denjenigen, welche wider sich gesündigt hatten, sprechen
die Engel, wenn sie sie fortnehmen: "Wozu gehört ihr?"
Sie sagen: "Wir waren die Hilflosen im Land." Sie
sprechen: "Ist nicht Allahs Land weit genug, so daß Ihr
hättet auswandern können?" Ihre Behausung ist die Hölle,
und schlimm ist die Fahrt (dorthin ).
Ihr Text: Auch die
Stelle Vers 97 ist eindeutig, stellt sie doch klar den
Streiter über die Untätigen: "Und nicht sind diejenigen
Gläubigen, welche daheim ohne Bedrängnis sitzen, gleich
denen, die in Allahs Weg streiten mit Gut und Blut.
Allah hat die, welche mit Gut und Blut streiten, im Rang
über die, welche daheim sitzen, erhöht. Allen hat Allah
das Gute versprochen; aber den Eifernden hat er vor den
daheim Sitzenden hohen Lohn verheißen."
Sie sehen: Schon
wieder kein Vergleich. Solche nicht überprüften Verse
sind sehr gefährlich, sie dienen nur dem Zwiespalt unter
den Menschen. Bei Ihren restlichen Versen sieht es
genauso aus. Kein einziger Vers von dem, was auf Ihrer
Seite steht, ist auch nur annährend mit dem Arabischen
identisch. Man benutzt wieder einmal die Religion, um
Menschen zu manipulieren. Das macht mich nur traurig.
Grüß Gott und
alles Gute
Süleyman
Antwort:
Sehr geehrter
Herr Süleyman,
von Interpretation
oder Manipulation kann hier überhaupt keine Rede sein.
Ich habe die Zitate der Reclam-Ausgabe 4206 von 1960
entnommen, die von Max Henning stammt und von Professors
Dr. M. Hamidullah als die beste deutsche Übersetzung
überhaupt bezeichnet wurde. Was Sie mit Sure 2 Vers
186/187 bezeichnen, ist in meiner Ausgabe Sure 2 Vers
182/183. Sie sollten sich also in Ihrer Ausgabe Sure 2
Vers 190/191 durchlesen. Was Sie mit Sure 4 Vers 97
bezeichnen, ist in meiner Ausgabe Sure 4 Vers 99. Sie
brauchen sich in Ihrer Ausgabe nur Sure 4 Vers 95
anzusehen. Sie zitieren in meiner Ausgabe Sure 4 Vers
78. Lesen Sie Sure 4 Vers 74. Es sind in der neueren
Ausgabe, die Sie verwenden, wahrscheinlich lediglich
einige zu lange Sätze in mehrere kurze Sätze getrennt
worden. Am Inhalt kann sich dadurch nichts geändert
haben. Welches Interesse sollte der Reclam-Verlag daran
haben, eine falsche Übersetzung anzufertigen? Und das
vor allem zu einer Zeit, als es noch gar keinen
Islamismus gab? Ich versichere Ihnen, daß diejenige
Übersetzung, die ich gewählt habe, so wiedergegeben
wurde, wie ich sie angegeben habe. Davon können Sie sich
selbst überzeugen. Ich neige nicht zur Unwahrheit und
auch nicht zur Fälschung. Sie müssen darüber nicht
traurig sein. Es liegt nicht in meiner Absicht, den
Islam schlecht zu machen, ich will für mich (und andere)
eine Erklärung, warum es den islamischen
Fundamentalismus gibt. In den angegebenen Suren glaube
ich diese Erklärung gefunden zu haben, unabhängig davon,
ob sich die Numerierung in einer neueren Ausgabe
geändert hat, und deshalb kann ich guten Gewissens
zitieren, was in Ihrer Ausgabe lediglich an anderer
Stelle steht.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
8.
Juli 2010
Herr Sascha
Schmitz schrieb: Sehr geehrter Herr Hiebl,
im Internet bin
ich auf Ihre Seite gestoßen, und da habe ich mir Ihre
Ansicht der Dinge bzw. Ihre Auslegung der Dinge einmal
angekuckt und festgestellt, daß Sie dem Islam gegenüber
doch recht negativ eingestellt sind. Sie schreiben
Sachen aus dem Koran, bringen die Sätze aber nicht zu
Ende und rücken den Islam somit in ein schlechtes Licht.
Oder aber die Angaben der Suren und Verse stimmen nicht
mit dem zitierten Satz überein. Allah ist gerecht und
der Mensch ist ungerecht. Denn der Koran ist das Wort
Gottes, und wer danach lebt, der gehört wahrlich zu den
Erfolgreichen.
Glauben Sie mir,
wer so über den Islam schreibt und ihn schlecht machen
will, der wird den Zorn Allahs spüren, in diesem Leben
oder im nächsten. Wachen Sie auf, bevor es zu spät ist.
Möge Allah Sie auf
dem rechten Weg geleiten.
Inschallah
Sascha Schmitz
Antwort:
Sehr geehrter Herr Schmitz,
leider besitze ich
keine Kenntnisse des Arabischen, folglich war ich ganz
auf die deutsche Übersetzung angewiesen. Es gibt keinen
Grund anzunehmen, warum diese Übersetzung schlecht sein
soll, zumal sie unter Mitwirkung eines renommierten
Islam-Professors entstanden ist.
Alle Sätze wurden
vollständig wiedergegeben, der Vorwurf, ich hätte die
Sätze gekürzt, trifft nicht zu.
Nicht ich werfe
ein schlechtes Bild auf den Islam, sondern der Ersteller
des Korans selbst tut das. Ich habe die Zitatstellen
korrekt gemäß meiner Vorlage wiedergegeben. Es gab auch
keinen Grund, irgend etwas am Text zu ändern, ich habe
mich an den Wortlaut gehalten. Wenn es noch andere
Koranausgaben gibt, so habe ich keine Kenntnis davon
gehabt. Ich wüßte auch nicht, worin meine
Ungerechtigkeit bestehen soll, da die Sätze ja absolut
unmißverständlich sind, daran gibt es nichts zu
interpretieren und nichts auszulegen. Der Koran wurde
von Menschen geschrieben, genauso wie die Bibel.
Religiöse Menschen sind nicht erfolgreicher als andere,
Erfolg und Religion haben nichts miteinander zu tun.
Den Zorn Allahs
spüren wir alle, wenn Sie so wollen. Es gibt niemanden,
der ihn mehr oder der ihn weniger spürt.
Mit freundlichen
Grüßen
Manfred Hiebl
10.
Januar 2009
Eine Leserin schrieb:
Sehr geehrter Herr Hiebl,
Sie
haben bei Ihren Koranreferenzen leider einige Stellen
weggelassen, die eindeutig, erklären, daß Gewalt von den
Muslimen nur zur Selbstverteidigung angewandt werden darf.
Außerdem ist es Muslimen untersagt, jegliche Gewalt
anzuwenden, sobald der Angreifer mit seinem Angriff aufhört.
Hier einige Ergänzungen:
Zur
Sure 2:
190. Und kämpfet für Allahs Sache gegen jene, die euch
bekämpfen, doch überschreitet das Maß nicht, denn Allah
liebt nicht die Maßlosen.
191. Und tötet sie, wo immer ihr auf sie stoßt, und
vertreibt sie von dort, von wo sie euch vertrieben; denn
Verfolgung ist ärger als Totschlag. Bekämpft sie aber nicht
bei der Heiligen Moschee, solange sie euch dort nicht
angreifen. Doch wenn sie euch angreifen, dann kämpft wider
sie; das ist die Vergeltung für die Ungläubigen.
192. Wenn sie jedoch ablassen, dann ist Allah allvergebend,
barmherzig.
193. Und bekämpfet sie, bis die Verfolgung aufgehört hat und
der Glauben an Allah (frei) ist. Wenn sie jedoch ablassen,
dann (wisset), daß keine Feindschaft erlaubt ist, außer
wider die Ungerechten.
Zur Sure 4:
74. Laßt also solche für Allahs Sache kämpfen, die das
irdische Leben hinzugeben gewillt sind für das zukünftige.
Und wer für Allahs Sache ficht, ob er fällt oder siegt, Wir
werden ihm bald großen Lohn gewähren.
75. Und was ist euch, daß ihr nicht kämpfet für Allahs Sache
und für die der Schwachen - Männer, Frauen und Kinder -, die
sprechen: «Unser Herr, führe uns heraus aus dieser Stadt,
deren Bewohner Bedrücker sind, und gib uns von Dir einen
Beschützer, und gib uns von Dir einen Helfer»?
Zur Sure 8:
39. Und kämpfet wider sie, bis keine Verfolgung mehr ist und
aller Glaube auf Allah gerichtet ist. Stehen sie jedoch ab,
dann, wahrlich, sieht Allah sehr wohl, was sie tun.
61. Sind sie jedoch zum Frieden geneigt, so sei auch du ihm
geneigt und vertraue auf Allah. Wahrlich, Er ist der
Allhörende, der Allwissende.
Bedauerlicherweise haben Sie bei Ihren Referenzen zum Thema
Diebstahl einen sehr wichtigen Satz weggelassen, der zur
Vergebung aufruft, sobald die Diebe versprechen, keine
weiteren Straftaten zu verüben.
Zur
Sure 5:
38. Der Dieb und die Diebin - schneidet ihnen die Hände ab,
als Vergeltung für das, was sie begangen, und als
abschreckende Strafe von Allah. Und Allah ist allmächtig,
allweise.
39. Wer aber nach seiner Sünde bereut und sich bessert,
gewiß, ihm wird Sich Allah gnädig zukehren, denn Allah ist
allvergebend, barmherzig.
Sie
haben eine ziemlich negative Einstellung zum Koran gewonnen.
Mir persönlich half der persönliche Kontakt zu Muslimen
sehr, um den Islam besser zu verstehen. Die meisten Muslime
sind friedfertige Menschen. Leider gibt es eine kleine
Minderheit, die den Koran aus Unwissenheit falsch
interpretiert, um ihre Untaten zu rechtfertigen. Aufklärung
ist daher die beste Lösung. Ihr Artikel trägt dazu leider
nicht bei.
Mit
freundlichen Grüßen,
Frau Licht-im-dunkeln
Antwort: Sehr geehrte Leserin,
es
lag nie in meiner Absicht, eine Koranexegese abzuliefern,
dazu bin ich theologisch zu wenig gerüstet. Ich habe den
Koran gelesen, weil Goethe ihn gelesen und kommentiert hat.
Man würde den West-östlichen Diwan sonst nicht verstehen.
Und ich habe mir eine Meinung gebildet. Diese persönliche
Meinung muß nicht unbedingt mit der Meinung anderer
übereinstimmen. Die Stellen, die Sie hinzufügen möchten,
tragen nicht unbedingt etwas zu einer Entkräftung der Kritik
bei, sondern eher umgekehrt, sie verschlimmern die Sache
noch. Von einer Religion muß verlangt werden, daß sie mit
ethischen Grundprinzipen vereinbar ist, d.h. sie darf an
keiner Stelle zum Töten aufrufen (wie in Sure 2, 191), auch
nicht mit irgendwelchen Vorbehalten versehen. Das würde
nicht nur gegen die Menschenrechte verstoßen, wonach jeder
Mensch ein Recht auf körperliche Unversehrtheit hat, sondern
die Todesstrafe, die in den nicht-barbarischen Ländern
abgeschafft ist, auf dem Umweg über einzelne Religionen
wiedereinführen. Das Christentum ruft jedenfalls an keiner
Stelle zum Töten auf, schon in den Zehn Geboten heißt es:
«Du sollst nicht töten.» (Exodus 20,13) Es geht sogar noch
einen Schritt weiter als jede andere Religion: «Liebt eure
Feinde; tut wohl denen, die euch hassen.» Und im
Lukas-Evangelium (6,29) lesen wir: «Und wer dich auf die
eine Backe schlägt, dem biete die andere auch dar.» Nur die
jüdische Religion erlaubt Vergeltung: «Entsteht ein
dauernder Schaden, so sollst du geben Leben um Leben, Auge
um Auge, Zahn um Zahn, ...» (Exodus 21,23-24) Das ist der
Grund, warum es in dem Konflikt zwischen Palästinensern und
Israelis nie Frieden geben kann, weil beide Religionen es
nicht vorsehen, denn sie kennen kein Vergeben und keinen
Kompromiß. Nur das Christentum rät zu einer Einigung, die,
auch wenn es persönlich (unter Ehrverlust) schwer fällt,
doch zu einem Ergebnis führt: dem Frieden. Der Klügere gibt
nach, denn es wäre nicht klug, sich vor der Blutrache des
Gegners sicher zu fühlen. Also muß eine Religion der
Forderung nach Vernunft nachkommen. Das ist derzeit weder
beim Judentum noch beim Islam erkennbar. Niemand kann sich
heute mehr erinnern, wer mit den Feindseligkeiten irgendwann
begonnen hat, es war ein ständiges Geben und Nehmen im
Heimzahlen und Vergelten. Aber das Unentwirrbare kennt keine
Lösung.
Mit
freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
30.
Dezember 2008
Herr Hannes R. schrieb:
Hallo Herr Hiebl,
tolle
Homepage und sehr aufklärend! Da gibt es doch eine Sure im
Koran, die denen, die ihr Leben für Allah opfern,
«Jungfrauen» bzw. «Huris» als Belohnung verspricht? Wo finde
ich diese?
Herzliche
Grüße und ein gesegnetes 2009!
Hannes R.
Antwort:
Sehr
geehrter Herr R.,
nachfolgend die Sure 56, die Sie suchen. Die Stelle lautet:
«Und Früchte, die sie sich wünschen und Fleisch vom
Geflügel, das sie begehren und Huris wohlbehüteten Perlen
gleich (werden sie erhalten) als Belohnung für das, was sie
zu tun pflegten.» Und weiter: «Wir haben sie (die Huris) in
herrlicher Schöpfung gestaltet und sie zu Jungfrauen gemacht
zu liebevollen Altersgenossinnen derer zur Rechten.»
Für diese Auskunft
erbitte ich eine Geldspende in angemessener Höhe an eine
wohltätige oder karitative Einrichtung Ihrer Wahl. Die
Einzahlung müssen Sie nicht belegen oder nachweisen.
Einen fröhlichen
Jahreswechsel und ein gutes Neues Jahr 2009 wünscht Ihnen
Ihr
Manfred Hiebl
Anlage
Sure 56.
Das unvermeidliche Ereignis (Al-Wáqeah).
10.
Juni 2007
Herr
Fatih S. schrieb: Sehr geehrter Herr Hiebl,
der Quran ist eine wahrhaftige
Morallehre, die bestimmte Menschen nicht verstehen wollen,
weil es Ihren Gelüsten zugegen ist. Genau wie Sie, Herr
Hiebl.
Der Islam verbreitet sich in Europa wie
noch nie, das ist der Beweis, daß es Menschen gibt, die die
Wahrheit erkennen. Diejenigen, die sie nicht erkennen: "Und
Allah hat Ihre Herzen versiegelt. Denen ist es gleich, ob du
sie warnst oder nicht, sie glauben nicht. Deine Religion ist
deine und meine Religion ist meine."
Auf Wiedersehen
Fatih S.
Antwort: Sehr geehrter Herr S.,
der Islam verbreitet sich in Europa nur
aus einem einzigen Grund: weil immer mehr Muslime nach
Europa einwandern. Ich denke, ich bin gebildet genug, um zu
verstehen, was ich da lese. Es ist richtig, der Koran ist
eine Morallehre, aber er enthält Stellen, die den
Fundamentalismus begründet haben, und noch immer fordert der
Islam täglich Tote, in Darfour, in Afghanistan, im Irak.
Niemand will Ihnen Ihre Religion
wegnehmen, und ich mache mich auch keineswegs über Ihren
Glauben lustig. Aber die geistige Auseinandersetzung mit dem
Islam lasse ich mir nicht verbieten. Sie wissen selbst sehr
gut, daß es innerhalb des Islam verschiedene Strömungen
gibt, die sich erbittert bekämpfen. Wie wollen Sie sich nach
außen als friedliche Religion darstellen, wenn Sie innerlich
zerstritten sind? Es gibt so viele Wahrheiten, wie es
Menschen gibt. Moral ist völlig unabhängig davon, woran
jemand glaubt. Es geht weder um das Nicht-verstehen-wollen
noch um irgendwelche Gelüste. Gerade ich zähle zu
denjenigen, die den Islam mit am besten kennen, denn ich
habe fast alle islamischen Länder bereist, und wer kann das
schon von sich sagen? Ich kenne sehr viele Menschen aus
islamischen Ländern und habe mich mit ihren Kulturen
beschäftigt. Aber deswegen muß ich nicht selbst Moslem
werden, und deswegen ist auch mein Herz noch lange nicht
versiegelt.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
Rückschreiben:
Sehr geehrter Herr
Hiebl,
ich glaube, Sie haben meine Texte nicht
richtig gelesen. "Deine Religion ist deine und meine
Religion ist meine." Sie nehmen alles zu persönlich. Keiner
will Ihnen etwas verbieten. Je mehr der Islam schlecht
gemacht wird, desto mehr Menschen konvertieren zum Islam,
vor allem aus dem Christentum.
Ich kann Ihnen sagen, was für eine
Einstellung Sie im Leben haben. Nun, ich fange mal an: Sie
glauben an die Evolutionstheorie. Ihre Vorbilder sind
Charles Darwin, Karl Marx, Friedrich Engels, Sigmund Freud,
Immanuel Kant, Friedrich Nietzsche, Arthur Schopenhauer. Sie
glauben, daß es nichts Immaterielles in unserem Leben gibt,
daß der Mensch, die Erde, unsere Umgebung, alles aus Materie
besteht, daß die Zelle aus einer leblosen Materie entstanden
ist. Der Mensch hat keine Seele, es gibt keinen Gott, wir
stammen vom Affen ab, jeder soll sich nach seinem sexuellen
Trieb verhalten, sich frei entfalten: keine Normen, keine
Werte. Nach der sexuellen Revolution wurde das private
Sexleben öffentlich, Sex wurde als etwas "Normales"
angesehen. Dahinter steckt wieder der Kommunismus und die
materialistisch veranlagte Ideologie. Also, wie gesagt, das
Intimste aus dem Privatleben des Menschen (freie
Marktwirtschaft) wurde verstaatlicht (Gemeineigentum), jeder
hat Zugang, wann er will (Bordell, Sexclubs, Swingerclubs).
Das zum Thema Moral. Wir Muslime sind gegen solche
Ideologien der zionistischen Herrschaft. Sie sollen vor den
Feinden Angst haben, die sich nicht zeigen. Sie wissen, was
ich meine.
Der Islam ist der wahre Weg zu Gott.
Nicht die Muslime sind euer Feind, nicht der Islam, euer
Feind sind die Zionisten. Schauen Sie sich einmal die
Geschichte richtig an, verschleiern Sie nicht Ihre Augen.
Die Deutschen werden nur ausgenutzt, nicht von irgendwelchen
ungebildeten Arbeitslosen oder Kriminellen, die Juden saugen
Euer Blut aus, seit Jahren. Die Zionisten haben die armen
Juden mit den eigenen Händen bedient.
Sie können alle Länder dieser Erde
bereisen; solange Sie nichts lernen, können Sie reisen,
wohin Sie wollen. Ich könnte mir auch die Seiten eines
Buches anschauen und blättern; solange ich nicht die
richtigen Textzeilen lese, lerne ich gar nichts oder das
Falsche.
Mit freundlichen Grüßen
Fatih S.
Rückantwort:
Sehr geehrter Herr S.,
es gefällt mir sehr gut, was Sie da geschrieben haben.
Ehrlich gesagt, ich habe Sie unterschätzt, verzeihen Sie
mir, bitte.
Ich räume auch
mein Unrecht ein, wo ich unrecht habe. In gewisser Weise
haben Sie mich sofort richtig eingeschätzt, denn
selbstverständlich habe ich mich mit den von Ihnen genannten
großen Männern auseinandergesetzt.
Das liegt
sicherlich daran, daß ich Naturwissenschaftler bin, sehen
Sie mir deshalb bitte meine gespaltene Seele nach. Und wie
Sie sich denken können, bin ich auch kein Freund der Juden.
Ich sehe sehr wohl, daß es die Juden sind, die hinter Bush
stehen. Das Großkapital der Vereinigten Staates ist es, und
darunter befinden sich zahlreiche namhafte Juden, die für
den Klimawandel verantwortlich sind, der uns in den nächsten
Jahren bevorsteht und eine hohe Zahl von Menschenleben
kosten wird. Wenn man den Gedanken zu Ende denkt, dann sind
es immer wieder die Juden, um derentwegen viele ihr Leben
lassen müssen, wie sich ja auch der ganze Zweite Weltkrieg
fast nur um die Juden gedreht hat.
Ein Fluch lastet
auf diesem Volk, aber Deutschland hat in der Weltpolitik
keine guten Karten mehr, das muß man so sehen, wie es ist.
Wir können also nur aus der eigenen Schwäche heraus
argumentieren, somit sind wir das Werkzeug der Amerikaner,
jeder weiß es, aber keiner kann etwas dagegen tun. Man muß
in der Lage sein, seine Kräfte richtig einzuschätzen: ein
Krieg gegen die Vereinigten Staaten ist sinnlos, denn sie
sind derzeit die Beherrscher der Welt.
Auch wenn ich
Ihre politische Auffassung teile, so mache ich mir dennoch
über Ihren Haß Sorgen, denn Haß führt immer nur zu Gewalt
und bringt keine Lösung. Den Türken haben die Juden meines
Wissens nichts getan, ich sehe Sie hiermit nur aus
Solidarität mit der großen Glaubensgemeinschaft teilhaben.
Durch dieses Gemeinschaftsgefühl entstehen sehr starke
Emotionen, die Ihr Individuum zu kurz kommen lassen. Es
könnte sein, daß Ihre Religion dadurch für politische Zwecke
mißbraucht wird. Wenn jemand es fertigbrächte, alle
gleichzuschalten, so wäre dies in der Tat eine große Gefahr
für den Weltfrieden.
Ich kann leider
an keine ideale, friedliche Welt glauben. Das Böse läßt sich
meiner Meinung nach nicht ausrotten. Das Wesen der Welt
selbst besteht aus dem ständigen Widerstreit zwischen Gut
und Böse. Gott wird nach christlicher Lehre üblicherweise
dem Guten zugeordnet, der Teufel dem Bösen. Der Mensch, der
sich dem Guten zuwendet, ist gottgefällig, wer dem Bösen
zuneigt, verkauft seine Seele dem Teufel. Auch im Islam gibt
es eine Hölle, Dschahannam. Meiner Meinung nach enthält
diese Religion aber den Fehler, daß sie Menschen, die den
Märtyrertod sterben, ins Paradies eingehen läßt.
Paradox ist, daß Märtyrer im Christentum Leute sind, die von
anderen wegen Ihres Glaubens getötet wurden, im Islam aber
diejenigen Märtyrer genannt werden, die kämpfend (d.h.
tötend) sterben. Wer aber tötet, kann nach christlicher
Auffassung nur in die Hölle kommen. Daher sehen wir Christen
jemanden, der auch nur einen Juden tötet, d.h. einen Feind,
als einen, der gegen das Gebot der Nächstenliebe verstößt
und dafür am Tag des Jüngsten Gerichts zur Rechenschaft
gezogen wird. Das ist der ganz wesentliche Unterschied
zwischen Christentum und Islam.
Was soll ich
Ihnen raten? Ich weiß, daß ich Sie nicht überzeugen kann.
Für mich sind Sie kein völlig Ungläubiger, aber ein
Gläubiger sind Sie auch nicht. Und das liegt nur an Ihrem
Haß auf den Zionismus, für den ich zwar Verständnis
aufbringe, aber nicht dafür, daß man aus dem Haß ein
Lebensziel macht. Haß ist ein ganz natürliches Gefühl, aber
Gott hat dem Menschen auch den Verstand gegeben, damit er
den Haß überwinde. Aus der Liebe erwächst eine viel größere
Kraft, auch wenn es sehr schwer ist, zu lieben. Verzeihen
ist manchmal sogar noch schwerer, bisweilen fast unmöglich.
Gerade weil es soviel Kraft erfordert, sind echte Christen
wahrhaft starke Menschen. Ich wünsche Ihnen, daß auch Sie zu
dieser Stärke finden.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
10.
Juni 2007
Herr
Ercan Ö. schrieb: Sehr geehrter Herr Hiebl,
den Artikel
über den Islam würde ich löschen, er ist mit Ekel
geschrieben und absolut falsch gedeutet. Im großen und
ganzen haben Sie ja recht, denken Sie, aber nicht mit diesen
Passagen. Man merkt richtig, Sie kennen sich nicht aus.
Gehen Sie
einmal davon aus, daß das doch die Wahrheit ist, versetzen
Sie sich einmal hinein, daß der Koran das Wort Gottes selbst
ist, und lesen Sie dann nochmals den Koran, was kommt dann
heraus?
Man könnte
jahrelang darüber streiten, z.B. nehmen wir mal Ihre Meinung
zu den Frauen. Finden Sie es in Ordnung, daß die Frauen mit
jedem ins Bett springen, vor und während einer Ehe, ist das
nicht das Ekelhafte?
Und daß
Frauen verhüllt sind, was ist daran schlimm? Sehen Sie
nicht, wie alle geil auf die Frauen blicken, erhöht das
nicht die Gefahr, daß Frauen vergewaltigt werden?
Und, und,
und, man könnte Jahrhunderte darüber sprechen, das tun ja
alle Menschen, und es kommt doch nichts dabei heraus. Ein
"Update" müßte her, welches für alle Religionen und alle
Menschen gilt. Auf denjenigen warten ja alle, die Juden,
Christen und Moslems, alle warten auf den einen, der
hoffentlich bald kommt und alles geradebiegt.
Gruß
Ercan Ö.
Antwort:
Sehr geehrter Herr Ö.,
nichts, was da über den Islam steht, ist
mit Ekel geschrieben. Das meiste, was im Koran steht, findet
durchaus meine Zustimmung. Ich will diese Religion nicht
verdammen, vor allem will ich nicht das Christentum über den
Islam heben. Ich maße mir auch nicht an, den Islam deuten zu
wollen. Jeder Mensch hat das Recht, das Gelesene so zu
deuten, wie er es versteht, er braucht dafür keinen
Vordenker. Niemand darf eine Deutung für andere abgeben. Es
gibt welche, die behaupten, daß die Bibel das Wort Gottes
sei, wer von beiden hat recht?
Nun noch zu den Frauen: Ich finde es
keineswegs in Ordnung, daß Frauen mit jedem ins Bett
springen. Die Zahl deutscher Männer, die Frauen
vergewaltigen, ist äußerst gering. In Deutschland bestand
daher nie die Notwendigkeit, daß sich Frauen deshalb
verschleiern müßten. Jeder Mann muß auch so stark sein zu
ertragen, daß ein anderer sie ihm wegnimmt. Seiner Frau
einer Schleier überzustülpen ist nur die Furcht, sie zu
verlieren. Besser noch, man sperrt sie ganz weg, damit kein
anderer sie sieht! Aber ist man dadurch wirklich ein
besserer Mann? Und wenn man kein guter Mann ist, verdient
man dann eine gute Frau? Das Problem im Islam ist, daß die
Menschen nicht aus Liebe heiraten dürfen, sondern daß die
Eltern des Paares bestimmen, wer wen zu heiraten hat.
Sie haben recht, auf der Welt liegt
vieles schief, aber keiner wird jemals kommen, der alles
geradebiegt, das müssen die Menschen schon selbst richten.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
23. Oktober 2006
Herr Frank H. schrieb: Werter Herr
Hiebl,
mit Interesse habe ich einige Seiten
Ihrer Homepage und ganz besonders den Abschnitt "Islam"
gelesen, zu welchem ich einige kleine Anmerkungen machen
möchte. Doch bevor ich dies mache, würden mich noch einige
Hintergrund-informationen interessieren: Welche Übersetzung
des Qur-ân (dt. Koran) haben Sie verwendet (oder selbst
übersetzt)? Einige Ihrer Zitate kann ich jedenfalls weder im
arabischen noch mehreren deutschen Texten finden - weder bei
Paret, noch Rassoul oder Azahr und auch nicht bei Zaidan.
Haben Sie bedacht, daß der Qur-ân nicht ohne historischen
Hintergrund, Hadtihen und den Informationen aus ta'wil und
/ oder tafsir gelesen werden kann? Einzelne Qur-ân-Aussagen
zu betrachten ist eine absolute Unmöglichkeit. Man wird dem
Buch damit nicht gerecht. Methoden aus der Bibelexegese
können auf keinen Fall auf den Qur-ân angewandt werden.
Mit freundlichem Gruße
Frank H.
Antwort: Sehr geehrter Herr H.,
seien Sie ganz beruhigt: ich habe die
(auch) von dem führenden islamischen Spezialisten Prof. Dr.
M. Hamidullah (Istanbul/Paris) als die beste deutsche
Übersetzung angesehene Übertragung des Korans von Max
Hennings zitiert. Ich werde mich hüten, bei einem so heiklen
Thema wie dem Koran zu verfälschen oder hinzuzudichten oder
gar selbst zu übersetzen. Diese Übersetzung ist inzwischen
mehr als sechzig Jahre alt. Eher würde ich Zweifel bei
jüngeren Übersetzungen anmelden. Im Vorwort zu dieser
Übersetzung steht auch der historische Hintergrund
erläutert, doch bei den Stellen, die mir als erwähnenswert
aufgefallen sind, handelt es sich keineswegs um schwer
Begreifbares, was noch irgendeiner zusätzlichen Erläuterung
bedarf. Was ich nicht verstanden habe, habe ich weiters
nicht interpretiert. Sie gestehen mir sicher das Recht zu,
eine Exegese vorzunehmen; ob meine Auslegung dem Koran
gerecht wird, ist eine ganz andere Frage. Es ist mir absolut
neu - da wir hier ja keinen Roman in mehreren Fortsetzungen
vor uns haben -, daß man erst ein anderes Buch gelesen haben
muß, um dieses zu verstehen. Mohammed hat sicher nicht nur
Genies vor sich gehabt, an die er sich wenden wollte,
sondern eher einfache Leute, die die Dinge so verstanden
haben, wie man sie ihnen sagte, nach dem Buchstaben eben.
Ansonsten wäre das Paradies ja nur etwas für einen kleinen
auserwählten Kreis. Jeder Historiker wird mir aber recht
geben, daß der Koran zur Zeit seiner Entstehung nur allzu
buchstäblich befolgt wurde, oder was glauben Sie, was hatten
Mohammedaner im Frankreich des 8. Jahrhunderts zu suchen,
mitten in Burgund, vor unserer Haustür quasi?
Sie können meine Erklärungen des
Terrorismus, der sich aus dem (möglicherweise falsch
verstandenen) Islam ableitet, natürlich bezweifeln, doch ich
denke, die Zusammenhänge sind relativ eindeutig. An gewissen
Wortwendungen läßt sich meines Erachtens nicht
heruminterpretieren, auch wenn man sich noch so sehr Mühe
gibt, die "unpassenden" Stellen des insgesamt Guten zu
vertuschen. Das Gute und das Böse wohnen eben eng beisammen.
Ich verurteile den Islam nicht grundsätzlich, soweit er dem
Menschen Kraft verleiht. Auch bin ich mir sicher, daß sich
mit derselben Analyse auch in der Bibel erstaunliche
Erkenntnisse gewinnen ließen. So kommt das Wort Liebe im
gesamten Evangelium nur etwa zwei- bis dreimal vor, somit
hat Liebe im Christentum schlichtweg keine besondere
Bedeutung. Es kommt vielmehr auf die Verheißung an, und
worin sehen Sie hierin einen Unterschied der beiden großen
Religionen?
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
14.
Oktober 2006
Frank aus Deutschland schrieb:
Sehr schön finde ich die Betrachtungen zum Islam von
Herrn S. A., wer auch immer das ist. Ganz im Gegensatz zu
Ihren Aussagen zum Islam, welche nicht für eine hohe Moral
und Intelligenz sprechen.
Antwort: Da gebe ich Ihnen sofort
recht, ich fand diese Betrachtungen zum Islam auch schön,
sonst hätte ich sie wohl kaum hier veröffentlicht. Was aber
nicht heißt, daß ich diese Ausreden und Ausflüchte in jedem
Punkt billige. Wer Herr S. A. ist, werden Sie wohl kaum von
mir erfahren, weil ich aus datenschutzrechtlichen Gründen
keine Namen preisgebe, womit meine Moral schon gar nicht
mehr so niedrig sein kann, wie von Ihnen hier gemutmaßt.
Hinsichtlich meiner Intelligenz liegt es natürlich völlig
unter meiner Würde, darauf näher einzugehen. Es läge
außerdem weit abseits jeglicher objektiven
Auseinandersetzung mit dem Islam.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
26. Januar 2006
Herr Ayse T. schrieb:
Hallo!
Das Buch des Propheten: Bevor ich etwas über Glauben
schreibe, würde ich mich vorher darüber informieren. Islam ist Frieden! Die Sure
2:186,187 ist nicht identisch wie die in dem Buch "Das Buch des Propheten", und
auch die anderen Suren sind unvollständig. Ich empfehle daher, den heiligen
Koran zu lesen. Im Islam ist die Frau "gleichberechtigt". Goethe schrieb in
"Dichtung und Wahrheit", daß er Muhammad (Friede auf ihm) nie als einen Betrüger
hätte ansehen können. Wer sich ganz Gott hingibt, ist Muslim - so wie schon
Abraham und wie Moses und Jesus. Im Islam ist jeder für sich verantwortlich.
Töten ist im Islam verboten: "Aus diesem Grunde haben wir den Kindern Israel
verordnet, daß wer eine Seele ermordet, ohne daß er einen Mord oder eine
Gewalttat im Lande begangen hat, soll sein wie einer, der die ganze Menschheit
ermordet. Und wer einen am Leben erhält, soll sein, als hätte er die ganze
Menschheit am Leben erhalten." (Sure 5:35) Ich wünsche ihnen viel Erfolg.
Danke
Antwort: Sehr geehrter Herr T.,
Goethe hätte sicherlich anders geurteilt, wenn er in unserem Jahrhundert gelebt
hätte, gewiß hätte er sich dann nicht zu solch unbefangenen Äußerungen über den
Koran hinreißen lassen. Die Sure 5:35, die Sie hier anführen, handelt von Kains
Brudermord an Abel und besagt lediglich, daß man kein unschuldiges Leben töten
darf. Dieser Satz ist nicht geeignet, die Menschen von die Friedfertigkeit des
Islams zu überzeugen, denn schon wenige Sätze später heißt es: "O ihr, die ihr
glaubt, nehmt euch nicht die Juden und Christen zu Freunden; sie sind
untereinander Freunde, und wer von euch sie zu Freunden nimmt, siehe, der ist
von ihnen." (Sure 5:56) Ich möchte nicht, daß wer so etwas im Hinterkopf hat in
einem Lande lebt, in dem die Mehrheit Christen sind. Sie müssen niemandem
Rechenschaft über Ihre Religion ablegen, weder mir noch der Welt. Sollte es
wirklich mehrere Fassungen oder Versionen des Korans geben, die sich
unterscheiden, so stellt sich mir die Frage, warum diese Änderungen vorgenommen
wurden und von wem. Doch diese für Sie wichtigen Details sind für mich ganz
unerheblich. Auch ich weiß selbstverständlich, was Islam heißt. Ich rede aber
nicht über den Islam schlechthin, weil ich davon nichts verstehe, sondern ich
rede über den Koran und das, was darin geschrieben steht. Ich bin nicht dafür
verantwortlich, wenn der Übersetzer Fehler begangen hat, wobei ich aber
selbstverständlich davon ausgehe, daß Prof. Dr. M. Hamidullah eine anerkannte
Autorität ist, sowohl auf dem Gebiet der arabischen Sprache als auch, was den
Islam betrifft. Ich für meinen Teil kann lediglich versichern, daß ich die
deutsche Ausgabe des Korans (vielleicht weil Goethe ihn gelesen hat) gelesen und so Gott
will auch verstanden habe, und ich interpretiere ihn so und verstehe ihn ganz
genauso, wie ihn islamische Fundamentalisten verstehen, und wage zu behaupten,
daß sie die Rechtgläubigen sind, während alle anderen etwas hinzudichten oder
hinwegnehmen. Beides aber ist Falschmünzerei, denn das Wort Gottes, wenn es denn
Gottes Wort ist, muß klar und verständlich sein auch für einfache Menschen, und
es kann keines Gelehrten oder Übersetzers bedürfen, um dieses Wort der
Allgemeinheit verständlich zu machen. Dabei behaupte ich auch, daß dies
unabhängig von der jeweiligen Sprache möglich sein muß, weil von Gott nicht
gewollt worden sein kann, daß Menschen einer anderen Zunge den Koran anders
verstehen als die, in deren Sprache er abgefaßt ist - es sei denn, Gott wollte
dadurch bewußt Zwietracht säen, was ich aber nicht glauben kann. Wenn aber der
Gott, der sein Wort im Islam verkündet hat, ein anderer ist als derjenige, der
durch Christus gesprochen hat, so wäre der andere, der falsche Gott, von jedem
Gläubigen zu bekämpfen. Aus ethischen Gründen, nicht weil unser Gesetz es
verbietet, ist so etwas undenkbar. Zudem ist die Religionsfreiheit gesetzlich
verankert: Glauben ist Privatsache! Recht haben Sie zwar darin, daß der Islam
das Töten im grundsätzlichen verbietet - ich habe auch nie etwas anderes
behauptet -, der Koran schreibt es aber unter gewissen Voraussetzungen sogar
vor, nämlich im Falle des Heiligen Krieges. Man kann nun lediglich noch über die
Frage streiten: Wann tritt der Fall des Heiligen Krieges ein und wer ist befugt,
ihn auszurufen? Auf jeden Fall kann jedes religiöse Oberhaupt einer Kirche das
tun, d.h. Papst und Kalif. Was aber, wenn Papst oder Kalif von der Masse der
Gläubigen nicht als ihr geistliches Oberhaupt anerkannt werden, weil sie nicht
streng den Geboten der Heiligen Schrift folgen? Dann kann bereits jeder gläubige
Sektenführer, sofern er nur genügend Mitsteiter findet, größtes Unheil stiften.
Genau das ist nämlich im Augenblick der Fall. Insofern sehen Terroristen sich
selbst gar nicht als Verbrecher, sondern sie sehen sich als die Rechtgläubigen,
was ihnen selbstverständlich auch die Legitimation gibt, über Ungläubige oder
Abtrünnige innerhalb ihrer eigenen Glaubensgemeinschaft zu richten, denn sie
können sich bei allem, was sie tun, stets auf das Wort Gottes berufen, wie es im
Koran oder in der Bibel niedergelegt ist. Ihre Hinweise auf verschiedene Suren
entkräften also keineswegs die Aussagen, die in anderen Suren stehen, aber
wahrscheinlich war/en der/die Ersteller des heiligen Buches sich selbst nicht im
klaren darüber, in welche Widersprüche sie sich verwickelten.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
5.
Oktober 2005
Ein
Unbekannter schrieb:
Glückwunsch zu Ihrer Auslegung des verdammten
Buches, reißt es doch den frauenverachtenden und
mörderischen Moslems den Schleier weg ... dieses hinterhältige
Pack gehört vom Erdboden vertilgt ...
Antwort: Sehr geehrter Unbekannter,
persönlich halte ich es immer für schlecht,
wenn jemand seine Identität verbirgt. Ihre Aussage ist
gefährlich. Mag ich Ihnen in Ihrem ersten Satz noch recht geben,
so muß ich mich doch von Ihrer letzten Äußerung entschieden
distanzieren, wenn sie so gemeint ist, wie ich sie verstanden
habe. Nach unserem Rechtsverständnis ist ein Mensch erst
schuldig, wenn ihm seine Tat bewiesen werden kann, und ich
hielte es für überzogen, alle Moslems über einen Kamm zu
scheren. Natürlich haften sie moralisch für das, was
ihre Glaubensgenossen anrichten, und die Zahl der Sympathisanten
von Gewalttätern ist riesengroß. Es gibt unter ihnen aber auch
aufgeklärte Geister und solche, die nicht religiös sind. Ich
persönlich habe viele arabische Länder bereist und habe dort
viel Freundlichkeit erfahren. Sollte diesen ein Unrecht
geschehen, würde ich mich schützend vor sie stellen. Bevor man
nämlich über den Tod von Menschen nachsinnt, sollte man sich
zuerst unblutige Maßnahmen überlegen. Es ist ja nun nicht so,
daß Kulturen nicht voneinander getrennt existieren könnten,
Europa braucht seine Tore nicht für jedermann sperrangelweit zu
öffnen, auch nicht in Zeiten der Globalisierung. Der Prozeß der
geistigen Öffnung kommt irgendwann von ganz alleine.
Natürlich bleibe ich bei meiner Auslegung.
Grundsätzlich würde aber eine Bibelauslegung nicht
weniger schmeichelhaft ausfallen. Was Christen und Atheisten jedoch
gelungen ist: sie stehen über den Dingen, während der einfache
Verstand den Jahrhunderten hinterherhinkt und in der
Vergangenheit herumirrt.
Noch besteht also kein Grund zur Panik, Grund
zur Sorge besteht allemal.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
22.
Oktober 2002
Herr S. A. schrieb: Hallo Hr. Hiebl,
zunächst einmal muß
ich Sie beglückwünschen. Ich muß Ihnen sagen, daß
man eine solche Pseudoexegese nicht noch
amateurhafter hätte angehen können. Nun, ich habe gelesen,
daß Sie sich nur wissenschaftlich mit dem Islam
befassen. Dies merkt man! Sie wissen wahrscheinlich
besser als ich, wollen sich dies jedoch anscheinend
nicht eingestehen, daß der Islam nicht nur eine
Reformreligion, welches übrigens auch von der Kirche
so anerkannt wird, sondern auch eine Religion des
Friedens ist, da das Wort selbst
"friedenmachende Ergebung'' bedeutet.
Ich will Ihnen nun
hier nicht alle Errungenschaften des Islam in
Medizin, Mathematik, Naturwissenschaften,
Philosophie, Kunst u.v.m. im Detail aufzählen,
jedoch muß ich sagen, daß Sie in der Beziehung,
wissenschaftlich und geschichtlich mit dem Islam zu
arbeiten, sehr ungebildet sind. Daher können Sie
sich auch nicht professionell so zum Islam äußern.
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Ich will Sie
nicht beleidigen, ich erlaube mir nur eine
wissenschaftliche Meinung über Ihre Arbeit.
Es kann schon sein,
daß Sie über das Wissen verfügen, jedoch aus
theologisch-politischen Zielen dies nicht erwähnen
oder sogar "Rufmord'' betreiben wollen.
Nun könnte ich auch
genauer auf Ihre Arbeit eingehen und diese auch
komplett widerlegen. Dazu fehlt mir aber wirklich der
Glaube, daß Sie an Ihrer Überzeugung etwas arbeiten
würden, und zwar durch Informationsaufnahme, und
nicht durch voreilige Exegese, den Sinn und Zweck
einer Sache nicht richtig an den Leser zu
überbringen.
Nur noch eins!
Sogar Ihr Oberhaupt
der Kirche akzeptiert den Islam als friedliche
Weltreligion. Daran sieht man eigentlich, daß Ihre
Überzeugung auch nicht auf christlichen Fundamenten
ruht, sondern einfach den Vorstellungen eines
politischen Ungläubigen entspricht.
Es gibt auch eine
Menge Literatur, welche den Koran, das Buch Gottes,
und nicht Muhameds, und den Islam wirklich
wissenschaftlich darstellt. Ausreichend Bücher gibt
es auch von Nichtmuslimen, also Ihrer Ansicht nach
vielleicht objektiven Autoren.
Übrigens kann ich
Ihnen einen ganzes Buch von authentischen
Aussprüchen Goethes aufzählen, die dem Islam
entsprechen.
Falls Sie weitere
Informationen von mir benötigen, stehe ich Ihnen
gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
S. A.
Antwort:
Sehr
geehrter Herr S.,
vielen
Dank für Ihren ausführlichen Kommentar. Leider
scheinen Sie mich völlig mißverstanden zu haben,
denn ich bin nicht jemand, der befugt wäre und es
sich erlauben dürfte, über die Glaubensgrundsätze
einer mir fremden Religion zu urteilen. Auch der
Vorwurf der Koranauslegung trifft mich nicht, ich
habe das noch nicht einmal bei meiner eigenen
Religion versucht, geschweige denn, daß ich dies bei
einer fremden tun wollte. Meine knappe Analyse, denn
mehr als eine solche ist es nicht, erhebt keineswegs
den Anspruch, eine wissenschaftliche Arbeit zu sein,
dazu müßte ich mir zu große Bildungsdefizite
eingestehen. Ich habe den vollen Text des Koran
gelesen, sämtliche 114 Suren, Wort für Wort und
Satz für Satz, nicht etwa weil Goethe ihn gelesen
hat, sondern weil es zur Allgemeinbildung gehört,
sich mit fremden Religionen auseinanderzusetzen. Was
ich wiedergegeben habe, mag Ihnen wie ein Zerrbild
des Islam erscheinen, dadurch daß ich bewußt die
und nur die Stellen herausgegriffen habe, die sich
mit Krieg befassen oder mit Menschenverachtung zu tun
haben könnten, und alles andere einfach weggelassen
habe. Natürlich können Sie mir entgegenhalten, daß
die Bibel ebensowenig ein gewaltfreies Buch ist und
nicht den Anspruch erheben kann, moralisch höher zu
stehen. Ich könnte ebensogut die gleiche Analyse
durchführen, was die Bibel betrifft, wenn ich das
wollte. Den Vorwurf des Rufmordes muß ich allerdings
strikt von mir weisen, auch wenn Sie es so auffassen
wollten, denn eine kritische Analyse hat nichts mit
Mord zu tun. Wer von uns wäre nach dem 11. September
nicht in sich gegangen? Hätte es ihn nicht gegeben,
wäre mir so etwas nie in den Sinn gekommen. Dennoch
werden Sie zugeben müssen, daß die Übersetzung,
die ich verwendet habe, denn sie ist anerkannt eine
der besten, korrekt ist und keiner Interpretation
bedarf. Es steht also im Koran geschrieben, wie ich
ich es abgeschrieben habe, das kann niemand
bestreiten, und ich denke, es kommt ganz
unmißverständlich zum Ausdruck, wie es gemeint ist.
Wie könnte ich mich so irren? War das Buch nicht
für das Volk geschrieben, für die einfachen Leute,
die es verstehen sollten? Im übrigen beweist ja die
Geschichte, daß der Islam sich mit Feuer und Schwert
ausgebreitet hat, ein Vorwurf, den ich auch dem
Christentum nicht absprechen kann. Das Römische
Reich war bis zum 7. Jahrhundert christlichen
Glaubens, all die Gebiete, wo heute Muslime leben,
waren ehemals christlich, und der einzige Vorwurf,
den ich dem Islam mache, ist, daß er sich dem Wandel
der Zeit nicht angepaßt hat, wie das Christentum das
getan hat. Was nämlich damals gut und recht war,
muß nicht auch heute recht und billig sein. Meine
persönliche Befürchtung ist, daß der Islam sich
ausbreiten wird über ganz Europa und die westliche
Welt, in der dann kein Platz mehr sein wird für die
Ungläubigen. Der Papst mit seiner toleranten Haltung
trägt zu einem guten Teil selbst dazu bei, er
scheint nicht zu wissen, daß unaufhaltsam kommt, was
kommen muß. Und wie Sie sehen, habe ich recht, denn
täglich werden einige von uns weggesprengt. Wir sind
in der Tat keine Christen mehr, wir sind Ungläubige
geworden, weil wir nicht mehr, wie die alten
Christen, für unseren Glauben eintreten. Tagtäglich
beweist es sich aufs neue, daß Muslime sehr wohl
dazu bereit sind, unter Aufopferung ihres Lebens für
ihre Ideale zu sterben, und davor haben wir Respekt.
Weder Sie noch ich werden aber an der Zukunft irgend
etwas ändern, es wird Krieg geben, ausgelöst
dadurch, daß beide Seiten nicht aufeinander
eingehen, und für eine Verständigung scheint es zu
spät. Da hilft es nichts zu beteuern, der Islam sei
eine friedfertige Religion, man kann diese Stellen,
wie ich sie herauslesen habe, nicht einfach
streichen.
Mit
freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
Rückantwort:
Hallo Herr Hiebl,
anscheinend haben Sie
mich falsch verstanden oder wir uns gegenseitig!
Zunächst einmal haben Sie in einem Leserbrief
erwähnt, daß Sie sich nur wissenschaftlich mit dem
Islam befaßt haben. Das haben Sie geschrieben, und
dadurch bin ich auch auf die Idee gekommen, daß Sie
eine wissenschaftliche Arbeit vollbracht haben, wobei
ich Ihnen gleichzeitig das Wissen und Können
hierfür abgesprochen habe, was Sie selbst
bestätigten. Ich weiß natürlich auch, daß Sie nur
eine Analyse getätigt haben, das ist mir schon klar,
aber Ihre Analyse ist vollkommen falsch. Wenn man
nämlich nur einen Vers herauspickt aus der ganzen
Sure und man will nur diesen Vers kommentieren, ohne
den Zusammenhang zu kennen, ohne zu wissen, wann und
warum dieser Vers geoffenbart wurde, dann macht man
einen analytischen Fehler, und somit bauen Sie Ihre
Analyse oder Ihren Kommentar auf einer falschen
Grundlage auf und der Leser bekommt einen völlig
verkehrten Eindruck vom Koran oder Islam.
Wenn Sie sagen, daß
Sie den Koran komplett gelesen haben, dann müssen
Sie mir den Vorwurf erlauben, daß Sie nichts
verstanden haben. Nun, dies ist klar, da Sie in einem
Buch lesen, das unser Erschaffer, der Wissen über
alle Dinge hat, die er erschaffen hat (u.a. auch die
Menschen), geoffenbart hat, das heißt also, das
absolute Überwesen mit unbegrenztem Wissen hat dem
Menschen Regeln geoffenbart, welche von diesem Wesen
aufgrund seiner Erschaffernatur (als es uns kreiert
hat) festgelegt wurden. Da kann es schon mal
vorkommen, daß manche Menschen etwas nicht verstehen
können oder wollen (da sie auf so viele
"Spaßdinge'' verzichten müßten). Natürlich
ist der Koran nicht nur für Hyperintellegenzen
geoffenbart worden (der Analphabetismus Muhameds ist
wohl das zutreffendste Beispiel hierfür), aber eben
auch für diese. Der "einfache Mensch'' versteht
ihn einfach als friedenmachende Religion, und es
wäre doch Gottes unwürdig, wenn dieser ein Thema
wie Krieg, Frau usw. umgehen würde, oder meinen Sie
nicht? Da würde sich auch der "einfache
Mensch'' fragen, warum Gott, wenn er ein Gott ist,
z.B. nichts zum Thema Krieg erwähnt, und somit gäbe
es schon einen Widerspruch im Koran. Man würde ihn
beschimpfen als pazifistische Religion oder etwas,
was fernab von jedweder Realität wäre. Also umgeht
Gott diese für den Menschen kritischen Themen nicht,
weil er Gott ist, der Allerhabene, der Allwissende,
der Allbarmherzige, und somit haben wir den klaren
Beweis, daß der Koran, sowohl in den sozialen
Belangen als auch in den wissenschaftlichen
Darstellungen, eindeutig für den "einfachen''
Menschen gemacht ist.
Fallbeispiel zum
Kriegsthema: Wollen Sie mir etwa sagen, daß, wenn
ich in Ihr Haus kommen würde und sagte: "Hallo,
Hr. Hiebl, ich habe mal vor ca. 2000 Jahren hier
gelebt, mir steht dadurch immer noch ein Teil Ihres
Hauses oder Grundstückes zu, also machen Sie mal ein
wenig Platz'', daß Sie dann sagen: "Ok"?
Dies ist das ungefähre Beispiel für den
Nahostkonflikt. Nun, da gibt es die allgemeine Regel,
sein Hab und Gut zu verteidigen, aber das heißt doch
nicht, daß ich eine aggressive Einstellung habe oder
die Regel aggressiv oder extremistisch ist. Und genau
dies sind die Aussagen der Verse über den Krieg:
Wenn euch jemand angreift (und dies bedeutet nicht
nur verbal angegriffen zu werden, dafür gibt es ja
genügend Verse, welche den Dialog fördern), so
schlagt auf die gleiche Weise zurück. Um nochmals
klar zu stellen: es sprengen sich übrigens auch
Nichtmuslime in die Luft, u.a. japanische
Kamikazeflieger und viele andere. Es kommt in den
besten sozialen Schichten vor, daß jemand für seine
Einstellung bis hin zum Tode geht. Somit ist dies
auch ein Thema, welches Gott, da er ja wirklich Gott
ist, nicht umgeht. Jedoch sagt er, daß, wenn man in
den Tod geht, nur für ihn in den Tod gehen soll.
Dies deshalb, da man sich ja vor ihm, dem Gerechten,
verantworten muß, somit also zweimal darüber
nachdenken soll, bevor man diesen letzten aller
Schritte vornimmt. Gott fördert also nicht den
Selbstmord, sondern er fördert, wie überall im
Koran, alles klar zu verstehen und keine unbedachten
Schritte zu unternehmen. Unter anderem steht im
Koran, daß, wenn man einen Menschen töten würde,
es so sein soll, als ob er die gesamte Menschheit
getötet hätte (ein Beweis mehr für friedenmachende
Ergebung), oder ob geduldiges Ausharren besser für
den Menschen ist, usw.
Genauso könnte ich
Ihnen die anderen pseudokritischen (meiner Meinung
nach sozialen realen) Themen auch im Okzident
analysieren. Aufgrund Ihrer falschen Angehensweise,
nämlich die einzelnen Verse zu kommentieren und
nicht Suren komplett zu verstehen, haben Sie es
versäumt, in Ihrer Analyse dies richtig
wiederzugeben, also auch Sie als "einfacher
Mensch'' haben es nicht verstanden.
Weiterhin muß man
eine klare Linie ziehen zwischen Islam und
politischen Zielen. Sie werden zugeben, daß der
Islam stark instrumentalisiert wird. Nun, bei uns
gibt es keine Trennung zwischen Staat und Religion,
dies ist klar. Jedoch hat der im Okzident lebende
Mensch diese Trennung und will einfach nicht
verstehen, warum dies im Islam nicht so ist. Daher
meint er auch, daß an allem (wie Terrorakten usw.)
der Islam, somit Gott, dafür ausschlaggebend ist.
Jedoch vergißt man die eigene Politik seines
jeweiligen Landes, wie geopolitische, strategische
Ziele, modernen Kolonalismus usw. Gott sei Dank gibt
es einige im Okzident, die ihren Verstand nicht zur
Miete freigeben und die Dinge selbst analysieren,
anstatt sie sich von ihren Politikern analysieren zu
lassen. Wohin gehören Sie?
Der Vorwurf, daß sich
der Islam mit Feuer und Schwert ausgebreitet hat, ist
auch nicht zu hundert Prozent richtig. Zu Zeiten des
Propheten wurde dies u.a. mit Verträgen oder Briefen
geregelt. Meistens haben die Völker erkannt, daß
die sozialen Regeln für die Menschen reformierend
waren. Das Volk selbst (welches ja nicht unbedingt
Christen waren, sondern unter christlicher
Schirmherrschaft gelebt hat) hat von der Toleranz des
Islam gehört und Hilfe gegen den eigenen
christlichen "Bruder'', per Schreiben oder auch
persönlich, bei den Muslimen beantragt, um u.a. dann
seine christliche Religion weiter ausleben zu
können. Also wurde es noch nicht einmal bei
Hilfegesuchen von seiten der Christen
zwangskonvertiert. Es gibt ja auch heute noch
Christen in islamischen Ländern. So war dies auch in
Osteuropa usw. Sogar die Juden lebten, bis spät in
unsere Zeit, unter unserem Schutz den Christen
gegenüber (siehe Andalusien). Daß aber natürlich
bei der Kirche der Eindruck entstand, daß dies mit
Feuer und Schwert durchgezogen wurde, ist richtig.
Die Kirche hat ja diese Orte nicht freiwillig
aufgegeben, sondern erst nach Kampf. Aber den
Hintergrund habe ich oben schon klargestellt. Ein
Beispiel für den freiwilligen Empfang des Islam sind
auch Inselländer, u.a. Indonesien, Malaysia. Man
hätte zwar mit Feuer und Schwert dort einfallen
können, aber dies hätte nicht bis heute Bestand
gehabt. So ist dies auch in osteuropäischen
Gebieten. Wenn man jemand unter Zwang etwas
aufträgt, hat dies keinen langjährigen Bestand
(siehe Kommunismus, Sozialismus usw.). Logisch! Gott
sagt im Koran: "Kein Zwang in der Religion.''
Weiterhin kann ich den
Gegenvorwurf erheben, daß auch die Demokratie mit
Feuer und Schwert über die ganze Welt, vor allem
über islamische Länder, ausgebreitet werden soll.
Stimmt dies etwa nicht? Daher wehren sich ja auch die
Muslime. Der einzige Unterschied von heute zu damals
ist: wir sollen unsere religiöse Einstellung
aufgeben, und daß keine muslimische Gemeinschaft
oder islamischer Staat irgendwelche Anträge bei den
USA oder der UNO stellen kann, daß sie ihre
Staatsform ändern wollen. Bedeutet anpassen bei
Ihnen, daß wir alle auf der Welt Demokraten sind?
Gott sagt: "... euch eure Religion und uns
unsere Religion'' oder "... wenn Gott gewollt
hätte, hätte er euch zu einer einzigen Gemeinschaft
gemacht ...'', jedoch liebt Gott die Vielfalt,
welches man auch an der Umwelt (über ein Million
Geschöpfe, verschieden und doch irgendwie gleich)
sieht. Auch wenn sich der Islam über die ganze Welt
verbreiten wird, wie es ja Ihre Befürchtung ist,
wird es immer Platz geben für Andersgläubige und
Ungläubige. Dies beweist der Koran, die Geschichte
und Toleranz des Islam.
Daß das Christentum
immer mehr an Bedeutung abnimmt, ist auf fehlende
reelle Argumentation zurückzuführen, da der
logische Sachverstand des Menschen auf die Doktrinen
der Kirche nicht mehr anspricht. Außerdem sehen sich
die sogenannten christlichen Länder nicht einer
Kolonialisierung gegenüber, weil, wenn dies der Fall
wäre, sie sich wundern würden, wie schnell auch die
Christen zum Selbstmord im Namen Gottes bereit
wären. Ihren verheerenden Krieg wird es nur dann
geben, wenn der Dialog nicht mehr weitergeht (siehe
Scharon oder Bush-Hussein). Ja übrigens, ein Krieg,
aber nicht zwischen zwei Religionen, sondern zwischen
zwei Weltmächten gleicher Religionsherkunft, ist
auch eines der Anzeichen zum bevorstehenden Tag des
Jüngsten Gerichtes, von unserem Propheten
angekündigt. Ihre Angst kann ich also nicht teilen.
Gott steht auf der Seite der Rechthandelnden, und
nicht der unrecht Handelnden. Das Unrecht unserer
Zeit ist ganz klar, aber nur dann, wenn man die Augen
aufmacht und die Sonnenbrille herunternimmt und mit
klarem Blick Unrecht und Recht klar voneinander
trennt. Ich habe Ihnen hierfür Denkansätze gegeben.
Seien Sie nicht einer von den Blinden. Würde mir
leid tun für Sie! Ich habe keine Angst oder
Beklemmung, da ich auf den wahren Gott vertraue!
Antwort:
Sehr
geehrter Herr S.,
es wurde hier
lediglich versucht, nach den Ursachen
fundamentalistisch motivierter Gewalttaten in den
Glaubensgrundsätzen des Islam zu forschen. Ob dies
gelungen ist, steht nach wie vor zur Debatte. Ihre
Aussage ist eine Antwort. Auf keinen
Fall aber sollen damit Muslime in Verbindung gebracht
werden, die sich eindeutig von diesem fundamentalen
Verständnis distanzieren. Der Islam leidet
gegenwärtig vor allem darunter, daß er jenen
Terroristen, die sich in ihn einreihen, durch seine
Dogmen Schutz und Unterschlupf gewährt. Würde er
sich klarer von diesen abgrenzen, könnte eine
gewisse Vertrauensbasis wiederhergestellt werden.
Es mag zahlreich
erschienene Literatur zu allen Fragen, den Koran
betreffend, von Muslimen und auch von Nichtmuslimen
geben, doch handelt es sich dabei ausschließlich um
Sekundärliteratur. Menschen, egal ob Dichter,
Theologen oder fromme Laien, dürfen niemals so
anmaßend sein, Gottes Wort nach eigenem Gutdünken
auszulegen oder zu verdrehen, geschweige denn sich
einbilden, daß sie dies überhaupt könnten. Gottes
Wort kann andererseits aber kein Geheimcode sein, der
erst nach längerem Nachdenken zu entschlüsseln
wäre. Jeder Satz muß so zu verstehen sein, daß
auch ein Mensch mit unterdurchschnittlicher Begabung
ihn zu verstehen vermag, sonst wäre der Zweck der
Schriften gründlich verfehlt. Es darf auch nicht
erwartet werden, daß erst die ganze Sure gelesen
sein muß, ehe man den einzelnen Satz verstehen kann,
es sollte umgekehrt so sein, daß, wer jedes Wort und
jeden Satz verstanden hat, am Ende die gesamte Sure
versteht. Da die Reihenfolge der Suren der Länge
nach geordnet ist, muß nicht das Buch von Anfang bis
Ende durchgelesen werden, sondern der Leser kann
beginnen, wo er will. Natürlich ist mir klar, daß
der Analphabet Mohammed den Koran nicht selbst
niedergeschrieben haben kann.
Nun zum Thema Krieg:
Der Buddhismus, meiner Meinung nach die einzige
wahrhaft pazifistische Religion, wurde niemals als
solche beschimpft, warum also hätte der Islam Angst
haben müssen, als solche gescholten zu werden? Auch
das Neue Testament ist eine nahezu pazifistische
Religion. Wird das Christentum etwa deswegen
beschimpft?
Über den
israelisch-palästinensischen Konflikt traue ich mir
kein abschließendes Urteil zu, doch soviel kann ich
sagen: Mit Zerstörung ihres Tempels durch Kaiser
Titus zerstoben die Juden aus Furcht vor den Römern
in alle Welt. Nichts desto trotz lebten noch bei
Einnahme Jerusalems durch die Kreuzfahrer 1099
Tausende von Juden in der Stadt, womit das gesamte
Heilige Land mit Ausnahme einiger Unterbrechungen bis
gegen Ende des 13. Jahrhunderts tatsächlich
christlich dominiert war und erst seit gut 650 Jahren
rein muslimisch ist. Die Tatsache, daß das Heilige
Land mit dem Fall Akkons 1293 den Christen wieder
weggenommen worden war, berechtigte nicht dazu, es
auch den Juden wegzunehmen, die unstreitig einen
Anspruch auf ihr Land besitzen, das sie seit
Jahrtausenden in ununterbrochener Generationenfolge
bewohnten und in das sie wiedereingesetzt wurden.
Hatten Sie nicht die älteren Ansprüche? War es
nicht gerecht, sie zu entschädigen? Welcher
vernünftige Mensch könnte der Auffassung sein, daß
das, was er unrechtmäßig in seinen Besitz gebracht
hat, ihm gehöre, auch wenn er es zweiundzwanzig
Generationen lang in seiner ausschließlichen
Verfügungsgewalt gehabt haben mag? Jedes Volk hat
das Recht auf freie Selbstbestimmung, das ist
unbestritten. Wenn die Terrorakte vom 11. September
die Reaktion auf die Haltung der Amerikaner in der
Palästinenserfrage waren, so sind sie dafür das
denkbar ungeeignetste Mittel, weil sie den
Amerikanern damit das Recht zu militärischem
Vorgehen einräumen.
Natürlich gibt es den
religiös motivierten Märtyrertod auch im
Christentum, so wurde z.B. denen, die während des
Kreuzzuges im Kampf gegen die Heiden umkamen, der
Ablaß ihrer Sünden gewährt und damit der Eintritt
ins Paradies verheißen. Was aber im christlichen
Abendland grundsätzlich anders geworden ist, ist die
strikte Trennung von Kirche und Staat, was dem
Morgenland, wo Religion und Politik eins sind, bis
auf den heutigen Tag nachhängt.
Die Einseitigkeit
meiner Darstellung wird darin zugegeben, daß ich
bewußt nur politisch brisante Inhalte
herausgegriffen habe, die, welcher Art auch immer,
von Fundamentalisten und Terroristen für die
Durchsetzung ihrer politischen Ziele mißbraucht
werden können. Offenbar habe ich die entscheidenden
Stellen genauso mißverstanden wie jene
"Märtyrer". Es gibt keinen Grund
anzunehmen, daß die Täter des 11. September nicht
religiös motiviert handelten, denn niemand begeht
ein Selbstmordattentat, wenn er nicht umgekehrt eine
Belohnung dafür im Jenseits erhält. Es ist für
mich absolut nicht möglich zu unterscheiden, ob ein
Muslim die friedfertige Variante des Islam vertritt
oder eben die fundamentalistische. Er mag noch do
friedfertig aussehen, versöhnende Reden führen,
aber insgeheim kann er doch ganz anders denken. Es
ist für unsereins schwer vorstellbar, daß jemand,
der massenhaft unschuldige Menschen tötet, zum Lohn
dafür ins Paradies gelangt. Mir scheint vielmehr,
daß diese Menschen in der Hölle ihre letzte
Wohnstätte finden.
Nun zur Toleranz:
"Kein Zwang in der Religion'' gilt nur für
jene, die auch wirklich einer Religion anhängen.
"Euch eure Religion und uns unsere Religion",
sind hehre Worte, aber wie man sieht, können aus
Andersgläubigen schnell Ungläubige werden.
Natürlich kann man den Vorwurf, den Glauben mehr mit
dem Schwert als durch Überzeugung ausgebreitet zu
haben, nicht dem Islam alleine machen, denn diesen
hat sich ganz klar auch das Christentum eingehandelt.
Daß die Muslime sich den Christen und Juden
gegenüber nicht total intolerant verhielten, lag
nicht zuletzt daran, daß man ihr Geld und ihre
Arbeitskraft gebrauchen konnte und ändert nichts an
der Tatsache, daß die letzten Christen im
Morgenlande ein hartes Los zu erdulden hatten, mit
hohen Abgaben belastet waren und knechtisch zu
allerlei unfreiwilligen Arbeiten herangezogen wurden,
keine Waffen tragen durften, mithin fast wie Sklaven
lebten. Wenn allerdings sogar ganze Völker
freiwillig zum Islam konvertierten, so liegt der
Grund dafür meist nicht in der Friedfertigkeit der
Lehren, sondern in der engen Nachbarschaft oder
gegenseitigen Durchdringung zweier Völker, wobei das
kulturell niedriger stehende zum Zeichen seiner
Unterwerfung oder um einer kriegerischen
Auseinandersetzung vorzubeugen, sich die Religion des
Höherstehenden aneignete. Das beste Beispiel
hierfür bieten die Mongolen, die, nach anfänglichen
Erfolgen, nach ihrer Niederlage bei Ain Dschalut den
Islam annahmen, während die Daheimgebliebenen
aufgrund ihrer größeren Nähe zu Tibet sich dem
Buddhismus zuwandten.
Grundsätzlich haben
Sie natürlich recht mit der Ansicht, daß es der
amerikanischen Wunschvorstellung entsprechen dürfte,
weltweit die Demokratie einzuführen, weil sie die
leichteste Manipulierbarkeit der Völker
gewährleistet, und das erklärte Ziel der Amerikaner
dürfte es sein, sie auch in den arabischen Ländern
eingeführt zu wissen, offenbar weil man sich davon
ein Höchstmaß an Stabilität und Konfliktfreiheit
verspricht und wohl auch den leichtesten Zugang zu
den noch verbliebenen Ressourcen. Doch dieser
amerikanische Traum könnte bald ausgeträumt sein,
vor allem, weil es den Amerikanern zunehmend an
Bündnispartnern und Zuspruch fehlt. Es mag
eingeschworenen Islamisten eine tiefe Genugtuung
sein, eine späte Bestätigung nach Jahren der
Demütigung, mitanzusehen, wie die westliche freie
Welt, als moralisch verwerflich, wirtschaftlich
gerade im Abgrund versinkt. Dadurch werden Kräfte
auch bei jenen freigesetzt, die normalerweise nicht
zum Extremismus neigen.
Dennoch: Die
Demokratie gewährt dem Menschen ein Höchstmaß an
Freiheit und Selbstbestimmung, frei von religiöser
Knechtschaft. Unabhängig davon ermöglicht sie
jedermann freie Religionsausübung.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
14.
Januar 2002
Herr W.
B. schrieb:
Am
besten hat mir der Text von unserem großen deutschen
Dichter Goethe auf Ihrer Seite gefallen. Er erklärt
wahrscheinlich auch alles, was vorher steht. Sie
gehören meines Erachtens zu denjenigen, die den
Quran hin und wieder zur Hand nehmen, und der Sie
dann anekelt. Fahren Sie ruhig fort, vielleicht
kommen sie dann auch wie Goethe zu einem Zustand, den
er am Ende der von Ihnen erwähnten Passage
anspricht. Ich wünsche Ihnen alles Gute auf diesem
Weg. Was Goethe geschafft hat, schaffen Sie bestimmt
auch! Nur noch ein kleiner Hinweis: Prüfen Sie,
bevor Sie das nächste Mal dieses Buch aufschlagen,
erst Ihre Absicht und gehen Sie offen an den Text
heran.
Antwort:
Sehr geehrter Herr B.,
Sie
mögen recht haben mit Ihrer Ansicht, daß ich den
Koran nur hin und wieder zur Hand nehme, nämlich
immer dann, wenn ich nach Erklärungen suche. Es
trifft aber nicht zu, daß mich der Koran anwidert,
dies hat Goethe gesagt. Nun denken Sie, wenn ich ihn
zitiere, dann müßte ich genauso denken wie er. Das
stimmt nicht, ich habe ihn zitiert, weil ich mir
keinen besseren Gewährsmann hätte nehmen können
als ihn, der als großer Vermittler zwischen
Abendland und Morgenland gilt. Ich beschäftige mich
hauptsächlich mit den Kreuzzügen, also rein
wissenschaftlich mit dem Islam, nur leider haben mich
die Ereignisse vom 11. September allzu deutlich daran
erinnert, daß die alte Feindschaft noch immer
besteht und vermutlich noch lange bestehen bleibt,
und das ist traurig. Grundsätzlich respektiere ich
jede andere Kultur, aber das muß nicht heißen, daß
ich alles daran gutheiße, und Sie haben recht mit
Ihrer Ansicht, daß ich bewußt nur das Negative und
Gefährliche am Koran herausgegriffen habe, aber so
steht es nun einmal geschrieben, und ich kann mich
des Eindrucks nicht erwehren, daß ich in Ihren Augen
ein Ungläubiger bin mit sämtlichen damit für mich
verbundenen Konsequenzen.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
Copyright © Manfred Hiebl, 2002. Alle
Rechte vorbehalten.