Legende:
Die Wittelsbacher leiten sich von den Grafen von Scheyern her. Der kometengleiche Aufstieg des Hauses Wittelsbach beginnt mit der Ernennung des Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach 1180 zum bayerischen Herzog. Die Geschichte der Pfalzgrafen von Bayern hatte aber im Hause Wittelsbach bereits Tradition, denn schon Ottos Vater trug den Titel eines Pfalzgrafen. Es gibt auch nicht von der Hand zu weisende Annahmen, wonach die Namen Ekkehard und Bernhard sich von Hartwig herleiten, einem Pfalzgrafen aus dem Hause der Aribonen. Wenn man im Zeitraum von 1110-1156 jedoch nur einen Inhaber dieses Titels zulassen wollte, so hätte Otto IV. von Scheyern 46 Jahre als Pfalzgraf residiert und ein Alter von mindestens 66 Jahren erreicht, was für die damalige Zeit aber gänzlich unwahrscheinlich ist. Dagegen spricht auch, daß das Jahr 1123 als Todesjahr eines Grafen von Scheyern verzeichnet ist, ebenso wie auch das Jahr 1110. Niemand kann heute mit Sicherheit sagen, welches Datum, wenn überhaupt, fehlerhaft ist. Die Überlegung ist aber dennoch zulässig, daß Otto IV. das Pfalzgrafenamt bereits zwei Jahre vor dem Tod seines Vaters übernommen hat, nämlich 1121, und dann wäre derselbe Otto, der von Papst Calixtus II. 1120 dazu aufgefordert wurde, als Sühneleistung für seine Teilnahme am Romzug 1110 ein Augustinerkloster zu Indersdorf zu errichten, nicht Otto IV., sondern noch dessen Vater Otto II. gewesen. Letzterer wurde nach dem Tod seines Bruders Bernhard 1104 Domvogt zu Freising und blieb es bis 1122. Die Gemahlin Ottos war Richardis von Weimar-Istrien, die fälschlicherweise auch als Gemahlin Ekkehards I. gehandelt wird. Die Ursache für diesen Fehler liegt in einer irrigen Überlieferung der Chronica welforum, wobei aber letztlich nicht bewiesen werden kann, wessen Gemahlin Richardis nun wirklich war. Dagegen spricht, daß Richardis Vater Udalrich hieß, ebenso wie ihr Sohn, Ottos Bruder.