10. Juli 2014
Frau Gabriele F. schrieb:
Sehr geehrter Herr Hiebl,
danke für die
schnelle Antwort. Sie schreiben, es würde unter Umständen Monate
dauern bis zur Antwort - ist wohl ein Geduldspiel?
Generell befasse
ich mich mit diesen Dingen erst seit wenigen Tagen, ausgelöst durch
eine Diskussion. Auf jeden Fall werde ich meinen Bruder fragen, nach
seinem Urlaub. Wenn ich also von mir ausgehe (weibliche Linie) und
ich betrachte mir die Verwandten mütterlicherseits, so wirken die
auf mich alle so labil, ein wenig wie Schlafmützen. Daher bin ich
gar nicht so wild darauf. Dies könnte aber vor vielen Generationen
anders gewesen sein.
Aus der Familie meines Vaters gibt es mehr
Dynamik und und offensichtlich »Pikanteres«, zumindest
in jüngster Zeit. Wenn also mein Großvater von der Seite meines
Vaters sehr hellblond war und eine Frau geheiratet hat, die sehr
rassig (dunkel) und schwarzhaarig war, wie sieht dann die
Untersuchung aus, wenn mein Bruder diese Untersuchung macht? Wird
dann wiederum nur die ganze männliche Linie untersucht - d.h. meine
Frage ist: Kommt dann meine temperamentvolle Großmutter
überhaupt zum Tragen bei solch einer
Untersuchung? Entschuldigen Sie, dass ich so umständliche Fragen
stelle.
Diese Frau (Mutter vom Vater) war
wahrscheinlich ungarischer Abstammung, aber nur, wenn die Märchen
stimmen, die meine Urgroßmutter auf dem Sterbebett erzählt hat, dass
sie von einem ungarischen Grafen geschwängert wurde und die Familie
ihr Geld gegeben hat, nach dem Motto: »Verschwinde und
schweige für immer.« Danach ist sie nach München gezogen. Was
allerdings stimmte, sie hatte plötzlich Geld, obwohl sie vorher sehr
arm war. Genausogut könnte diese Frau auch Zigeunerblut in den Adern
gehabt haben, denn sie war sehr hellsichtig.
Mit freundlichen
Grüßen
Gabriele F.
p.s: Interessant die Ergebnisse berühmter Persönlichkeiten: Hitler -
Berber. Ich habe mich halb totgelacht. (Ist das inzwischen
weitläufig bekannt?)
Antwort: Sehr geehrte
Frau F.,
6-8 Wochen sind keine 2 Monate, bei 12 zu
bestimmenden Merkmalen dauert es eben seine Zeit, sonst würde die
Gründlichkeit darunter leiden.
Bei Ihrem Bruder
können Sie natürlich auch die mütterliche Seite bestimmen lassen,
weil Männer ein Y- und ein X-Chromosom haben.
Die heutigen
Ungarn gehen auf die Kumanen zurück, ein Turkvolk, das der
ungarische König als seine Leibwache ins Land gerufen hat. Das
gleiche ist übrigens in Litauen passiert, weil man dem eigenen Volk
eben nicht trauen kann. Die Türken hingegen sind ein treu ergebenes
Volk, sie gehen für einen in den Tod, wenn man es mit ihnen
versteht.
Die wahren Ungarn sind finno-ugrischen
Ursprungs und so blond wie die Finnen, wurden aber von den Mongolen
fast ausgerottet, während den Kumanen nichts passierte, da sie mit
den Mongolen paktierten.
Hitler hatte die
Haplogruppe E1b1b1, die auch in Europa vorkommt, vor allem unter
Thrakern, einem griechischen Volksstamm. Diese Haplogruppe dehnt
sich bis nach Bayern aus und ist hamitischen Ursprungs. Auch ich
habe einen Verwandten, der diese Haplogruppe besitzt. Er ist nicht
groß, hat braune Augen, ist aber ansonsten ein männlicher Typ, der
sich mit seiner weißen Hautfarbe deutlich von einem heutigen
Nordafrikaner unterscheidet. Der Phänotyp eines Menschen ist
dominant und wird über Generationen mitgeschleppt. Nichstdestotrotz
können durch Vermischung mit Kelten oder Germanen durchaus
Aufhellungen stattfinden. Ein Mensch ist schließlich das Produkt
vieler Vorfahren und nicht bloß eines einzigen. Lediglich das
Y-Chromosom modulo bisher stattgefundener Mutationen wird
vollständig vom Vater auf den Sohn übertragen. Die Haplogruppe
E1b1b1 hat ihr Maximum bei Berbern und Juden, Hitler war also, wenn
man so will, in direkter väterlicher Linie Jude. Seine Vorfahren
lebten aber schon über viele Generationen (mindestens seit der
Antike) im norischen Raum, d.h. er ist deutlich weniger Jude als
z.B. Albert Einstein. Man ist eigentlich das, was die meisten
Haplogruppen unter allen Vorfahren besagen, d.h. wenn von 100
männlichen Vorfahren 75 die Haplogruppe I1 haben, dann ist man zu
drei Viertel, also ganz überwiegend Germane. Daran würde dann auch
ein Sinti oder Roma in der Ahnenreihe nichts ändern, der sich unter
den restlichen 25 befindet, nicht einmal, wenn es der direkte Vater
ist.
Die meisten Menschen halten sich für das,
was ihr Vater war, aber diese Sichtweise ist falsch. Der eigene
DNA-Test liefert nur einen groben Anhaltspunkt, worauf man sich bei
der Recherche zu konzentrieren hat, mehr nicht. Die wenigsten
Menschen können es sich allerdings leisten, all ihre Vorfahren
untersuchen zu lassen.
Mit freundlichen
Grüßen
Manfred Hiebl
22. März 2013
Betreff:
Ahnenerbe/Arier/Azuraugen
Sehr geehrter Herr Hiebl,
melde mich nun doch noch einmal wegen
dem Thema »Arier«.
Ich bin zu dem Schluß gekommen, daß die
Arier in direkter Verbindung stehen mit dem Glauben des
Zoroastrismus und ihren Ursprung in Tadschikistan/Afghanistan haben,
im Gebirge Badachshan, von wo auch das Lapislazuli gewonnen wird.
Was mir aber noch immer nicht einleuchtet ist, weshalb die
Zoroastrier, besser die Parsen, nicht nachweislich über das Erbe der
blauen Augen verfügen, sondern dunkeläugig sind. Es ist erwiesen,
daß diese seit vielen Jahrtausenden praktisch nur unter sich
heiraten. Es leuchtet mir nicht ein, weshalb das so ist, da doch ihr
Ursprung meiner Ansicht nach eindeutig feststeht, und die
priesterliche Kaste der Menschen mit Lapis-Augen eindeutig dem
Zoroastrismus zugewiesen werden können. Wissen Sie eventuell etwas
mehr dazu? Keine Angst, ich bin eine Privatperson und befasse mich
mit den Ursprüngen der Atlantischen Zivilisation von Zentralasien (Vorläufer-Oxus-Kultur).
Deshalb ist mir die Beantwortung dieser Frage sehr wichtig. Auch
wenn die Antwort von Ihnen nicht wie gewünscht ausfällt, ist das
kein Vergehen, sondern nur um so mehr Beweggrund, noch mehr nach den
Ursprüngen zu forschen.
Zurzeit bin ich bei den Ausgrabungen der
Oxus-Kultur, welche die Vorgeschichte der Atlantischen Kultur besser
erhellen, und zwischenzeitlich sogar als Vorläufer für alle anderen
Kulturen gelten (Mesopotamien, Indus, Ägypten, Indien, etc.). Ein
außerordentlich interessantes Thema, aber sehr umfassend.
Mit freundlichen Grüßen
Paul W.
Antwort: Sehr geehrter Herr W.,
Sie erwähnen zwei Schlüsselbegriffe, die Feuerbestattung, den
sogenannten Zoroastrismus, und die Arier, einen Volksstamm, der, wie
Sie richtig feststellen, aus Afghanistan, dem alten Baktrien,
stammt. Zum Glück war ich unlängst in dieser Gegend. Es gibt dort
eine Minderheit mit blauen Augen. Böse Zungen behaupten, es handele
sich um Nachfahren von Söldnern Alexanders des Großen. Aber auch in
Ostanatolien findet man überraschend viele Menschen blonden
Schlages. Man berichtete mir, die Armenier, ein indogermanisches
Volk, dem das Land ursprünglich gehörte, seien früher viel blonder
gewesen als heute. Selbiges gilt auch für die Griechen, die sich
sehr stark mit den Juden vermischt haben. Tatsache ist nämlich, daß
damals generell mehr Menschen mit hellem Phänotyp gelebt haben als
heute, weil der Mensch von Norden nach Süden vorgedrungen ist, und
nicht umgekehrt. Das hat seine Gründe in der Vererbung: Schwarz ist
dominant. Auch die Quellen erwähnen diese sogenannten helläugigen
Arier, und archäologische Mumienfunde bestätigen dies.
Wir müssen allerdings differenzieren zwischen dem, was in Persien
unter Ariern verstanden wird, und was die Nationalsozialisten unter
ihnen verstanden haben. Für die Nationalsozialisten galt als arisch,
wer groß, blond und blauäugig war, und das können niemals Menschen
südlichen Schlages gewesen sein, die einen dunklen Phänotyp
aufweisen. Auch wenn es eine sprachliche Verwandtschaft gibt
zwischen allen Indogermanen, so umfaßt dieses Sprachkonglomerat
dennoch viele Völker, die dunkler nicht sein könnten, z.B. die
Inder.
Wie Sie wissen, konnte ich anhand mathematischer Überlegungen
beweisen, daß die blauen Augen sehr alt sein müssen, und da der
Neandertaler ebenfalls blaue Augen hatte, steht zu vermuten, daß
diese Augenfarbe schon beim Heidelbergmenschen vorgekommen ist. Jene
Gruppe von Präsapiens-Leuten, die sich vom Neandertaler abspalteten,
müssen wie dieser bereits nordischen Typus gewesen sein. Wir müssen
uns bei diesen Überlegungen leider gänzlich auf die
Evolutionstheorie stützen, wonach die Helligkeit bei Haut, Haar und
Augenfarbe einen Überlebensvorteil gehabt haben muß, sonst hätte sie
sich nicht durchgesetzt. Dunkle Augen absorbieren das komplette
sichtbare Spektrum, insbesondere auch das gefährliche UV-Licht, das
in größeren Dosen zur Erblindung führen kann, wenn es auf die
Netzhaut fällt. Daher haben alle Steppenvölker und alle, die
verstärkt der Sonne ausgesetzt sind, auch die Eskimos, zu ihrem
eigenen Schutz dunkle Augen ausgebildet. Blaue Augen konnten sich
nur dort halten und vielleicht auch erst ausbilden, wo die Sonne ein
seltener Gast war, etwa in den Nebelwäldern Germaniens und Galliens,
also unter dem atlantischen Einfluß des Golfstroms. Wir verdanken
die blauen Augen in der Tat dem Golfstrom und der Eiszeit, vor allem
aber auch dem überwiegenden Aufenthalt des Menschen in Höhlen, und
diese gab es nun einmal vorrangig in Mitteleuropa und im Alpenraum,
in den Pyrenäen ebenso wie in den transalpinen Juralandschaften,
z.B. im Altmühltal. Überall, wo der frühe Mensch nach Licht gierte,
um wenigstens etwas Sonne auf die Haut zu bekommen, färbte sich sein
Äußeres hell. Das war die Geburtsstunde des
»Ariers«,
des Cro-Magnon, der die erste Kultur auf europäischem Boden
gründete. Überall, wo es hart war zu leben, konnte sich sein
Phänotyp durchsetzen. Seine Körpergröße kündet ebenfalls davon, daß
er sich mit der Laufjagd beschäftigt haben muß, weil man mit
längeren Beinen einfach schneller laufen kann und damit große
Beutetiere besser erjagt. Sieht man sich die Verteilung der blauen
Augen, des Längenwachstums und der Blutgruppe Rhesus-negativ an, so
kulminieren diese
alle im Ostseeraum und erstrecken sich in West-Ost-Richtung
von den Britischen Inseln bis ans Schwarze Meer.
Welchen Grund sollte die Steppe gehabt haben, blaue Augen
hervorzubringen? Sie ist wasserarm, also bildet sich dort nur selten
Nebel, der die Haut abschirmt, und wenn die Sonne scheint, dann
meist gnadenlos. Hier ist vielmehr die Geburtsstätte des
Nomadentums, wo die Menschen nahezu alle dunkel im Aussehen sind,
und das ist auch völlig logisch. Nach dem Verständnis der
Nationalsozialisten ist ganz Afrika und ganz Asien nichtarisch,
Europa hingegen überwiegend arisch, d.h. hellhäutig und in ihrem
Sinne
»edel«.
Europa hat auch die ältesten Kulturen hervorgebracht, die noch älter
sind als die ägyptische, hethitische und mesopotamische. Wir
schreiben das Aurignacien, gefolgt vom Gravettien und Magdalenien.
In den Höhlen von Altamira und Lascaux entstehen die ersten
kulturellen Zeugnisse, lange bevor die Ägypter ihre Pylonen
aufstellten. Die Sonnenscheibe von Nebra und das Observatorium von
Stonehenge legen lebendige Beweise davon ab, wie entwickelt die
Kultur im alten Europa war. Daher fühlen sich
die Europäer allen anderen Menschen überlegen: vermöge ihrer
geistigen Fähigkeiten, ihrer Erfindergabe und ihrer überragenden
Waffentechnik. Alle Kultur stammt ursprünglich aus Europa, und sie
setzt sich nach der Aufklärung im Zeitalter der Industrialisierung
fort. Bahnbrechende Leistungen werden von Newton, Maxwell, Darwin,
Kopernikus, Kant, Beethoven und Goethe hervorgebracht. Sie alle
hatten blaue Augen. Sie alle sind Arier, und es gibt neben ihnen
nichts Vergleichbares, was der Orient oder der Ferne Osten zu bieten
hätten. Darüber werden viele Lügen verbreitet, was aber die Wahrheit
nicht aufhalten kann.
Die Nationalsozialisten haben versucht, ihre Abstammung vermöge
einer irreführenden Arierdefinition aus Zentralasien herzuleiten. Zu
ihrer Entschuldigung muß man sagen, daß die Völker von Tyrus, Troja,
Marakanda, Persepolis, Theben, Assur und Babylon ebenfalls hohe
kulturelle Hinterlassenschaften auf uns gebracht haben. Doch sie
alle haben europäische Wurzeln, und nicht afrikanische, wofür ihre
gebogenen Nasen ein klares Indiz sind. Nach der Eiszeit hat sich das
Aussehen dieser Regionen wie das des Menschen dramatisch verändert,
vormals aber gab es dort große Wälder mit viel Regen,
wasserführenden Flüssen und allerlei jagdbarem Wild wie Löwen und
Panthern. Und dennoch stammen die ältesten Keramikfunde aus Böhmen,
und zum ersten Mal hat der Mensch Eisen in den Alpen abgebaut, womit
der Kulturgradient von West nach Ost verläuft, und nicht umgekehrt.
Ich hoffe hiermit zu Ihrem Arierverständnis beigetragen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
9. November 2013
Herr Lars H. schrieb: Hallo Herr Hiebl,
möchte meinem Vater zum 60.
Geburtstag ggf. die Tests schenken. Was beinhalten die beiden Tests,
d. h. wie unterscheiden diese sich? Was sagen die Testergebnisse aus
und was muß mein Vater machen?
Viele Grüße
Lars H.
Antwort: Hallo Herr H.,
unser Gene
unterliegen zahlreichen Mutationen. Diese vererben sich genauso wie
autosomale Allele. Das führt dazu, daß man an Trägern gleicher
Genmutationen zweifelsfrei eine Verwandtschaft dieser Personen
feststellen bzw. die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Urvolk
bestimmen kann.
Die Urvolk-Theorie
geht davon aus, daß sich die gesamte Menschheit von ca. 35
männlichen und weiblichen Referenzpersonen herleitet. Je nach
Erdteil sind es im Durchschnitt 7, auf die sich auch die Europäer
zurückführen lassen.
In Europa gibt es die folgenden
Urvölker, die auch noch feiner untergliedert werden können:
Germanen
Finno-Ugrier
Kelten (Romanen)
Slawen (Skythen)
Balten (Ural)
Illyrer (Dalmatien)
Armenier (Georgier)
Juden (Araber/Sizilien)
Berber (Nordafrika)
Basken (Randgruppe)
Samen (Randgruppe)
Sarden (Randgruppe)
Diese Urvölker werden anhand von
Haplogruppen identifiziert. Der Begriff Urvolk ist eine wertneutrale
Bezeichnung des Begriffs Rasse. Meist verbinden sich mit dem
sogenannten Ur-Adam auch noch andere rassespezifische Merkmale wie
genetisch bedingte Haut-, Haar- und Augenfarbe, Körpergröße,
Kopfform, Konstitution, bestimmte Charaktereigenschaften und
natürlich auch Intelligenz. Diese Merkmale streuen aber zum Teil
auch innerhalb eines Urvolks beträchtlich, vor allem aufgrund der
stets vorhandenen Vermischung. Der Ur-Adam und die mitochondrische
Ur-Eva beziehen sich hier auf eine konkret definierte Einzelperson,
die vor vielen Jahrtausenden gelebt hat und bei der die Mutation das
erste Mal aufgetreten ist.
Nun gibt es auch noch einen
geographischen Zusammenhang zwischen einer Haplogruppe und einem
Urvolk, und zwar dort, wo die meisten Träger dieser Mutation
auftreten oder sich hinextrapolieren lassen. Auf diese Weise läßt
sich feststellen, woher dieses Urvolk stammt. Mein Ur-Adam
beispielsweise stammt aus dem Kaukasus, und seine Nachkommen (Sub-Haplogruppen)
haben sich bis nach Europa ausgebreitet. Deren Spur läßt sich anhand
sogenannter genetischer Marker zurückverfolgen und sogar zeitlich
einordnen.
Noch vor wenigen Jahren dachte man, es
gebe keine Rassen, aber es gibt sie doch, wie uns die moderne
Genetik lehrt. Eine der spannendsten Fragen ist, welchem Urvolk wir
unsere heutige Zivilisation und Kultur verdanken. Damit landen wir
fast automatisch beim Cro-Magnon-Menschen, dem Vorfahren aller
heutigen Europäer.
Anhand ihrer Haplogruppen lassen sich
Menschen sozusagen klassifizieren. Diese Klassifikation ist wie ein
Parteibuch: Entweder man ist Mitglied oder nicht,
und begründet eine höhere Gemeinsamkeit: ein Volk, eine Kultur, eine
Dynastie. Man hat es hier mit einer Art Kastensystem zu tun, das
eine Zuordnung ermöglicht und eine Unterscheidung begründet. Meine
Dynastie z.B. sind die Bourbonen, das französische Königshaus,
welches sich von den Robertinern herleitet, einem deutschen
Gaugrafengeschlecht.
Ein einfacher Speicheltest reicht aus,
um diese Bestimmung durchzuführen. Man braucht dazu nur eine
Einverständniserklärung unterschreiben und zusammen mit der
Speichelprobe im Probengläschen zurückschicken. Dann muß man sich
ca. 6-8 Wochen gedulden, bis das Ergebnis kommt. Der mütterliche
Test ist weniger aussagekräftig als der väterliche und wird nur
deswegen empfohlen, damit sich eine bessere zeitliche und räumliche
Korrelation der paternalen und maternalen Urvölker herstellen läßt.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
21. Oktober 2013
Herr Paul W. schrieb: Sehr
geehrter Herr Hiebl,
in bezug auf Ihr Wissen um den Ursprung
der Indogermanen habe ich eine Frage an Sie. Das deutsche Ahnenerbe
hat sich gezielt um eine Suche ihrer eigenen Abstammung von den
zentralasiatischen Steppenvölkern, in der Hauptsache den Ariern,
bemüht und versucht, über die schamanischen Traditionen des Bön in
Tibet diesen Ursprung zu untermauern. Wissen Sie per Zufall um
Hinweise in der Literatur, welche die Arier tatsächlich als mit
diesen typischen Attributen wie eben blauen Augen und blonden oder
rötlichen Haaren versehen nachweisen? Ich weiß nur von chinesischen
Quellen, welche die Bewohner von Kirgistan/Usbekistan/Tadschikistan
als blauäugig und rothaarig ausweisen. Diese müssen aber nicht
zwangsweise mit den Ariern übereinstimmen, deren Ursprünge das
Ahnenerbe verzweifelt an diesen Attributen festzumachen versuchte. Wissen
Sie etwas mehr darüber auch in bezug auf die genetische
Abstammung und eine mögliche Verbindung? Sie haben diesen Nachweis
sicherlich auch schon zu erbringen versucht, sind aber vermutlich an
fehlenden Hinweisen gescheitert. Hat zumindest die R1b1-Theorie
irgendeinen Zusammenhang mit der Blauäugigkeit und Andersartigkeit
der Haarfarbe oder ist das eine reine Theorie? Zusätzlich gibt es
da die These mit der Haplogruppe G, und daß diese im
Gebirge des Pamir entstanden sei, wo die Religion des Meru ihren
Ursprung nahm und durch die Verortung von Soma (Cannabis) in diesem
Gebirge als Ursprung nachgewiesen werden kann. Können Sie da in bezug auf die
Bildung ebendieser Priester-Kaste der Indogermanen irgendwelche
genetischen Zusammenhänge erkennen?
Nebst dem sagt die moderne Genetik, daß
blaue Augen erst vor ca. 6000 Jahren entstanden seien. Sie hingegen behaupten,
daß blaue Augen für bestimmte Menschenrassen immer
schon charakteristisch waren und deshalb vielleicht Jahrmillionen zurückreichen. Auf
welche These stützen Sie diese Annahme?
Besten Dank für Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Paul W.
Antwort: Sehr geehrter Herr W.,
wir wissen nicht einmal, ob die blauen
Augen männlichen oder weiblichen Ursprungs sind. Die meisten blauen
Augen kommen in Skandinavien vor, und zwar unter den
mitochondrischen Haplogruppen H und V und der
Y-DNA-Haplogruppe I1. Diese Haplogruppen kommen in Persien
heute noch vor und müssen folglich auch den Ariern zugewiesen werden.
Die Haplogruppen R1a und R1b
können nur durch Vermischung mit den obengenannten Haplogruppen oder
eben, weil F schon diesen Phänotyp aufwies, blaue Augen
bekommen haben. Da sie asiatischen Ursprungs sind und in der Tundra keine
blauen Augen entstanden sein können, bleibt nur der Schluß übrig,
daß der Cro-Magnon schon blauäugig gewesen sein muß. Die Steppe produziert schwarze Haare
und schwarze Augen als Schutz vor der Kälte, weil Schwarz das Licht
besser absorbiert. Die Lidfalte gegen die tiefstehende Sonne ist
ebenfalls ein Evolutionsvorteil in arktischen Breiten. Blaue Augen
hingegen sind ein Produkt des Nebels und der Feuchtigkeit in den
gemäßigten Zonen, also dem eisfrei gebliebenen, zum Jagen ideal
geeigneten Raum, den es während der Eiszeit nur in Mitteleuropa,
also den regenreichen Niederungen, die dem Einfluß des Golfstroms
ausgesetzt waren, gegeben hat. Nur in sonnenscheinarmen Gegenden
besitzen sie auch einen Evolutionsvorteil, daher auch die fehlende
Lidfalte beim Europäer.
Ja, ich konnte beweisen, daß es blaue Augen schon vor dem genetischen Flaschenhals
vor etwa 75.000 Jahren gegeben haben muß, weil Blau rezessiv ist, siehe
http://www.manfredhiebl.de/Mathematik/aufgabe_39.pdf.
Die germanische Abstammung geht auf den Cromagnon-Menschen
zurück, also auf die DNA-Haplogruppe IJK, von
der die Haplogruppen I, J und K abzweigen.
Dabei ist die Haplogruppe J der Proto-Juden, von der später
die germanische Haplogruppe I abzweigt, die älteste. Juden im heutigen Sinne
gab es vor 60.000 Jahren noch nicht, aber die Nasenformen sprechen
hier eine eindeutige Sprache in bezug auf die genetische
Verwandtschaft zwischen Juden und Germanen, siehe
http://www.manfredhiebl.de/Anthropologie/Nasenformen.pdf.
Die lange gekrümmte Nase (Adlernase) ist
nordischen Ursprungs, weil sie in der Kälte einen Evolutionsvorteil
bot. Die Germanen zählen, wenn Sie so wollen, zum
auserwählten Volk, den Ariern, zumal sie direkt von den Juden
abstammen, um nicht zu sagen die reinsten aller Juden sind. Juden
waren natürlich früher ebenso reinrassig wie die Germanen und sahen
auch genauso aus wie diese, nur haben sie, weil sie sich
mit fremden Völkern vermischten (was ihnen Gott ausdrücklich verboten hatte),
ihren hellen Phänotyp verloren und wurden so zu Nichtariern
(Unreinen):
»Das
Volk Israel und die Priester und Leviten haben sich nicht
abgesondert von den Völkern des Landes mit ihren Greueln, nämlich
von den Kanaanitern, Hetitern, Perisitern, Jebusitern, Ammonitern,
Moabitern, Ägyptern und Amoritern; denn sie haben deren Töchter
genommen für sich und ihre Söhne, und das heilige Volk hat sich
vermischt mit den Völkern des Landes. Und die Oberen und Ratsherren
waren die ersten bei diesem Treubruch.« (Esra 9,1 ff.)
Die Haplogruppe G ist kaukasisch. Wichtigster historischer Träger sind die
Alanen, das erste Volk, das vor den Hunnen in den Westen floh. Auch
die Rückzugsgruppe der Sarden gehört zu einem hohen Prozentsatz der Haplogruppe G
an, allerdings kam G schon seit der Steinzeit im Alpenraum
vor.
G zweigt direkt von F ab und ist daher noch sehr jung und nicht
sehr weit verbreitet. Der Cromagnon-Mensch besaß
möglicherweise schon die Haplogruppe F, wobei
F allerdings in nördlichen Regionen heute kaum mehr vorkommt, das
Maximum liegt im Kaukasus.
Die Haplogruppen R1a und R1b
stammen aus Zentralasien und sind typisch für Kelten, Tocharer und
Skythen. Wie die
Menschen dort vor 3800 Jahren ausgesehen haben, zeigt die Schöne von Loulan aus dem Tarim-Becken,
der Wüste Lop Nor. Sie war Tocharerin bzw. Perserin. Die chinesischen Quellen haben
also recht, wenn sie die Haplogruppen R1a und R1b
ebenfalls auf die cromagnide Haplogruppe IJK zurückführen.
Auch die Haplogruppe I ist heute in Persien noch stark verbreitet. Die
reinrassigen, d.h. nicht mit mongoliden Turkvölkern vermischten
Perser, bzw. persischen Inder
(Arier) brachten den Buddhismus (eine Hochkultur) nach China, die
Kultur von Gandhara.
Indogermanen sind weder eine
Priesterkaste noch sind sie Germanen, denn die
Germanen sind eigentlich Finno-Ugrier, die die keltische Sprache
übernommen haben. Deutsch ist meines Erachtens ein Zweig der keltischen
Kentum-Sprachen. Die Kirgisen und Uighuren sind Turkvölker und erst im 8.
Jahrhundert in Zentralasien eingewandert. Sie haben mit der
indogermanischen Urbevölkerung, den Tungiden, die von Timur Lenk
fast vollständig ausgerottet wurden, nichts zu tun. Die Perser sind
die letzten überlebenden Indogermanen in Zentralasien und haben grüne Augen. Die
Schöne von Loulan war wahrscheinlich Sogdierin. Die Sogdier stellten
neben den Baktriern (Tadschiken, Paschtunen) eine indogermanische Hochkultur
dar. Samarkand (Marakanda) ist so alt wie die Stadt
Rom und war angeblich noch schöner als diese. Wenn man Alexander dem
Großen Glauben schenken darf, so übertraf sie sogar alles, was er
sich in seinen kühnsten Träumen je erwartet hatte.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
17. Oktober 2013
Frau Elisabeth Herbst
schrieb: Sehr geehrter Herr Hiebl,
Ihre Korrespondenz verfolge ich mit
großem Interesse. Leider verfüge ich nicht über das
Hintergrundwissen, das es erlaubt, etwas in Frage zu stellen. Wenn
denn dem so wäre! Ihre Antworten sind gut nachzuvollziehen und
fördern die Lust auf mehr Lesestoff aus diesem Bereich. Nun eine
Frage: Ich habe keine Möglichkeit von Mutter, Vater, Großmutter,
Großvater oder deren Geschwistern Material an ein Labor zu senden.
Könnten »Proben« von Cousinen und Cousins ebenfalls hilfreich sein?
Gerne würde ich in etwa wissen, wo die Wiege meiner Altvorderen
(weiblich) stand.
Vielleicht ist es Ihnen mit Ihrer
Erfahrung möglich, alleine aufgrund von einigen Angaben spekulativ
eine Aussage zu treffen? Falls für eine verwertbare Auswertung die
Daten von Mutter, Vater generell zu erheben sind, brauche ich mich
nicht weiter zu bemühen ... Ansonsten werde ich eine Bestimmung
vornehmen lassen.
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung bereits
im voraus.
Geschlecht: |
weiblich |
Augenfarbe: |
hell,
bernsteinfarben-grünlich, schwarzer Rand |
Haarfarbe: |
mittelblond,
durch Sonne schnell heller |
Augen: |
groß |
Haare: |
dicke Struktur |
Hautfarbe: |
sehr hell |
Bräunung: |
kaum, schnelle
Rötung |
Größe: |
166 cm |
Gewicht: |
55 kg |
Statur: |
sehr zarter
schlanker Körperbau |
Gesichtsform: |
schmal |
Nase: |
gerade, normal |
Augenform: |
leicht schräg |
Wangenknochen: |
ausgeprägt |
Blutgruppe: |
AB |
Mutter Blutgruppe: |
AB |
Schwester Blutgruppe: |
B |
Zahnstatus/Form: |
osteuropäische
Zahnform? Schneidezähne keine Spatelform => Schaufelform
(gem. Zahnarzt) |
Weibliche Linie Ursprung: |
ehemaliges
nördliches Ostpreußen. Urheimat? Eingewandert? (Baltische
Einflüsse?) |
Mutter: |
schlank,
mittelgroß, grüne große Augen, mahagonifarbenes gelocktes
Haar |
Sprache: |
hochdeutsch und
ostpreußisch mit einigen pruzzischen Wörtern |
Vater: |
schlank,
mittelgroß, blaue Augen, blondes lockiges Haar, Geburtsort
ward von Wenden gegründet |
Sprache: |
hochdeutsch |
Vielen Dank für das Lesen meiner
ungewöhnlichen e-Mail.
Mit freundlichen Grüßen
Elisabeth Herbst
Antwort: Sehr geehrte Frau
Herbst,
Ihr Schreiben ist gar nicht
ungewöhnlich. Die meisten Menschen sind an ihrer Abstammung
interessiert.
Wenn es nur um Ihre mütterliche Linie
geht, können Sie die Speichelproben all Ihrer weiblichen
Blutsverwandten für eine Haplogruppenbestimmung verwenden. Die
genetischen Marker sind bekannt, so daß Ihnen jedes Institut
Aufschluß darüber geben kann, wo die größte Konzentration Ihrer
Merkmale vorliegt und daher auch der wahrscheinlichste Ort Ihrer
rein mütterlichen Abstammung liegt. Da die Menschen früherer Zeiten
im engeren Umkreis geheiratet haben, müßte Ihr Vater aus der
gleichen Region stammen wie Ihre Mutter, es sei denn, es haben zwei
Menschen mit gänzlich unterschiedlicher regionaler Herkunft
zueinander gefunden.
Nur soviel im voraus: Es wird sich um
eine baltische Abstammung handeln, das sehe ich sofort an Ihrer
Blutgruppe AB, die im Baltikum ihr Maximum besitzt. Die Gene sind
wie ein Horoskop, nur viel zuverlässiger. Sie sollten daher mit
Menschen, die die gleichen Haplogruppen besitzen wie Sie, mehr
Gemeinsamkeiten teilen als mit irgendwelchen anderen.
Wenn Sie Ihre Haplogruppe bestimmen
lassen wollen, leisten Sie auch einen gemeinnützigen Beitrag zur
Erforschung der Menschheitsgeschichte, und sei er auch noch so
gering. Historiker und Völkerkundler sind auf solche Daten
angewiesen, ja selbst Mediziner habe ein essentielles Interesse
daran, den Ursprung bestimmter Krankheiten auf diesem Wege zu
erforschen. Wenn Sie es nicht wollen, werden Ihre Daten auch nicht
weitergegeben. Sie selbst bestimmen, was damit zu geschehen hat.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
1. Oktober 2013
Herr
Adolf F. schrieb: Sehr geehrter Herr Hiebl,
im Zuge der Recherchen bin ich auf Ihre
Website gestoßen und habe mich an den verschiedenen Texten zum Thema
erfreut. Das Weltbild des Menschen
–
grundlegend durch Beobachtung und Erfahrung seiner Erlebniswelt und
den davon abgeleiteten Modellen entstanden
–
versuche ich etwas genauer zu beleuchten. Über viele Generationen
haben sich die noch vorhandenen Denkmodelle entwickelt und geformt.
Die Fülle an naturwissenschaftlichen Erkenntnissen versuche ich zu
nutzen, um damit dem Weltverständnis des Homo sapiens auf den
Grund zu gehen. Im Zentrum meiner Forschungsarbeit steht derzeit die
gesamte Stammesgeschichte der Menschheit. Auf welchen Wanderwegen,
durch welche Mutationen (Anpassungen) hat sich die vorhandene
Vielfalt des Homo sapiens herausgebildet? Der historische
Blick auf die Ideengeschichte von religiösen Orientierungsmodellen
(bis hin zu politischen Ideologien) kann mittels der Erkenntnisse
der DNA-Analyse geschärft werden.
Da ich bereits Schritte unternommen habe, etwas über meine eigene
Herkunft, also über meine Vorfahren zu erfahren, gibt es dazu Daten
(IGENEA):
Y-DNA-Haplogruppe: R1b1b2 (Urzeit)
Urvolk: Kelten (Antike)
Ursprungsregion: Frankreich (10.-11.Jhdt. n. Chr.)
mtDNA-Haplogruppe: J (Urzeit)
Urvolk: Beduinen, Slawen, Germanen, Balten, Araber, Phönizier
(Antike)
Ursprungsregion: Großbritannien, Deutschland, Irland, Europa
(10.-11.Jhdt. n. Chr.)
Ich bin 1,92 m groß, Haarfarbe brünett, Augenfarbe grün mit braunen
Einsprengseln, Blutgruppe A positiv, Nase gerade, eher breites
Gesicht, alpiner Kurzkopf. Durch die Kombination genetischer und
anthropologischer Daten kann vielleicht ein besserer Einblick
gegeben werden. Daher die Bitte, Ihr Wissen bei der Beantwortung der
Frage meiner Herkunft mit mir zu teilen. Vielen Dank im voraus für
Ihre Bemühungen, aus Ihrer Sicht eine Auswertung der vorhandenen
Daten vorzunehmen, die mir helfen, meine Herkunft besser und genauer
zu sehen; und Ihnen weiterhin viel Spaß bei den eigenen
Forschungsarbeiten.
Schönen Gruß aus Wien
Adolf F.
Antwort: Sehr geehrter Herr F.,
mir war seinerzeit aufgefallen, daß es
im Europa der Nacheiszeit zwei Gruppen von Menschen gab: solche, die
in traditioneller Weise der Mammutjagd nachgingen, und andere,
welche Ackerbau und Viehzucht einführten. Zur ersten Gruppe zählen
die Y-DNA-Haplogruppen J und I, aus denen später Juden
und Germanen hervorgingen, zur zweiten die Haplogruppen R1b
und R1a der Kelten und Slawen, welche die erste in Europa
ansässige Ackerbaukultur begründeten. Nach meiner Klassifikation
sind Sie väterlicherseits Kelte, worauf auch Ihre Ursprünge
hindeuten, und mütterlicherseits entstammen Sie dem fruchtbaren
Halbmond, also ebenfalls einer Ackerbau-Kultur. Damit zählen Sie
Ihrer Herkunft nach nicht zur nordisch-cromagniden Rasse, die sich
durch eine ausgeprägte Adlernase, einen prägnanten Langschädel und
einen blond-blauäugigen Phänotyp auszeichnet. Die zugehörige
Konstitution ist die des leichtfüßigen asthenischen bis athletischen
Jägertypus, während die andere eher dem breitgesichtigen,
rundschädligen, d.h. gedrungenen pyknischen Ackerbauern-Typus
angehört. Ich konnte
theoretisch nachweisen, daß die runde Kopfform asiatischen
Ursprungs ist und aus der nördlichen sibirischen Kältesteppe kommt.
Die
Kopfoberfläche nimmt nämlich bei konstantem Kopfvolumen mit
wachsender Ovalität kontinuierlich zu. Die kreisrunde Kopfform ist
damit physikalisch diejenige, die am wenigsten auskühlt und
überschüssige Wärme über den Kopf auch am schlechtesten abgibt.
Anthropologisch bedeutet das, daß sich die Evolution für den ovalen
Schädel dort entschieden hat, wo es kontinuierlich feucht und
gemäßigt war, womit der frühe Mensch auf der Laufjagd – der Mensch
ist bekanntlich der ausdauerndste Läufer – überschüssige Wärme beim
Schwitzen leichter über den Kopf abgeben konnte. Die längliche
Kopfform ist also eindeutig vor- oder zwischeneiszeitlich auf der
Kulturstufe des Jägers und Sammlers entstanden. Dort, wo sich der
Mensch von der Jagd abwandte, verrundete demnach der Schädel
zusehends, vor allem auf Grund mangelnder Bewegung. Das ist vor
allem bei den mongoliden Reiternomadenvölkern der Fall, die vormals
der Robbenjagd nachgingen und später nicht mehr selbst laufen
mußten, sondern sich von Reittieren transportieren ließen und daher
in ihrem trocken-heißen bis trocken-kaltem Klima die größten
Wärmeverluste zu verzeichnen hatten. In den milderen und vom
Golfstrom geprägten Atlantikregionen mit Feuchtigkeit heranführenden
Winden hingegen wurde die Ausbildung des länglichen Schädels
gefördert, der bei uns bis in die Jungsteinzeit eindeutig überwog.
Steilhinterhäuptige Kopfformen fand man vor allem in der Nähe erster
städtischer Siedlungen wie Khirokoitia auf Zypern (3500 v. Chr.),
also müssen sie mit der kulturellen Entwicklung zu tun haben, durch
die der Mensch in Haltung und Aussehen zunehmend degenerierte. Die
ästhetischere Kopfform ist grundsätzlich die des nordischen Jägers.
Charakteristikum der
nordiden Cromagnons ist die Haplogruppe I1, deren Schwerpunkt
bei den Wikingern liegt, welches Urvolk sich zusätzlich
–
wenn Sie die Götterlieder der älteren
Edda lesen –
durch Riesenwuchs auszeichnet, ebenfalls
ein Evolutionsvorteil bei der Jagd, da Große schneller laufen
können. Die Mammutjägerin besaß ein extrem breites und
gebärfreudiges Becken, da sie an der Jagd der Männer offenbar nicht
teilnahm, sondern sich bevorzugt sitzend und durch eine Fettschicht
kälteisoliert in Höhlen aufhielt und das Feuer hütete. Wir wissen
heute, daß die Mammutjäger auf ihren Streifzügen gebrannte
Tonfigurinen ihrer Frauen mit sich führten, um den Anblick eines
vollbusigen Weibes auch in der Eiseskälte der nördlichen Tundra
nicht entbehren zu müssen. Jenes kältegewohnte cromagnide Wesen am
Rande des Atlantiks entwickelte auch sein Gehirn zur vollen Größe
heran und war damit Begründer der ersten Hochkultur des
Jungpaläolithikums –
des Aurignaciens, dem das Gravettien auf dem Fuße folgte. Ihre Blüte
erreichten diese nordischen Kulturen mit den Höhlenmalereien des
Solutréen und Magdalénien. Alle diese Kulturen waren in Mittel- und
Westeuropa bereits in höchster Blüte, als die Indogermanen noch in
Asien weilten und Gräser züchteten. Den Evolutionsvorsprung, der die
nordischen Cromagniden auszeichnet, erzielten sie in Höhlen, obwohl
sie eigentlich Jäger waren und sich primär von Fleisch und rohen
Eiern ernährten. Das Höhlendasein ist somit nur eine andere Form der
Seßhaftigkeit und damit als Kulturindikator identifiziert. Man kann
also Jäger und seßhaft zugleich sein. Diese ungewöhnliche, extrem
seltene Kombination ist es, die den anatomisch modernen Menschen
geformt und zu höchstem Kunstsinn inspiriert hat. Die Geschichte
speziell dieser europäischen Existenzform jägerischer Couleur bei
gleichzeitiger Erlangung außerordentlicher geistiger und
körperlicher Fähigkeiten, wie sie sonst nur Seßhaften eignet, ist
es, die neu geschrieben werden muß. Die Megalithbauten sind nicht
das Erzeugnis von Schwächlingen gewesen, sondern das Resultat
gewaltiger Körperkräfte, gepaart mit geistig-spiritueller
Beseeltheit. In dieser Hinsicht steht unser Nachdenken erst am
Anfang.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
20. Juli 2013
Herr I.
F. schrieb:
Sehr geehrter Herr
Hiebl,
Habe mit Interesse Ihre Homepage nach
näheren Informationen zur Untergruppe P 278.2 der Haplogruppe R1a
durchgekämmt, jedoch leider ohne Erfolg.
Kürzlich wurde bei mir in einem Gentest,
wie Sie aus dem Betreff bereits wissen, die Zugehörigkeit zur
Untergruppe P 278.2 der Haplogruppe R1a festgestellt. Bei
einigen osteuropäischen Forschergruppen zu R1a (R1a.org,
R1a1a and Subclades Y-DNA Project) wird die Untergruppe P 278.2 als
»Western
Carpathian Branch«
benannt, deren Alter mit etwa 2600+/-300 Jahren angegeben wird. Ihr
isoliertes Entstehungsgebiet soll geographisch in Böhmen,
Mähren, Nordungarn und Schlesien liegen. Abgespaltet habe
sich P 278.2 vom »Old
Carpathian Branch«,
welcher ca. 3600 Jahre alt sein soll.
Zu welchem Urvolk oder Kulturkreis
könnte der Most recent ancestor von P 278.2 um ca. 600+/-300 BC
gehört haben, wenn er tatsächlich im obgenannten geographisch
umrissenen Gebiet gelebt haben sollte? Zur anschaulichen Darstellung
habe ich die Zugehörigen zu P 278.2 in einem png-Bild beigefügt.
Interessanterweise zeigt sich in meinem
Fall bei FamilyTree, daß außer den Matches bei P 278.2 auch 8
Übereinstimmungen mit Angehörigen des
»Young
Scandinavian Branch«
bestehen. Und dies nur bei den 25-er Markern. Das Alter dieser
skandinavischen Untergruppe wird mit 2700+/-350 Jahren angeben. Ist
dies zufällig oder besteht tatsächlich eine engere Verwandtschaft
zwischen P 278.2 und dem
»Young
Scandinavian branch«
als zu den west-slawischen Untergruppen von M 458, zu denen in
meinem Fall gar keine Matches vorhanden sind?
Zu meinen Vorfahren väterlicherseits ist
gesichert, daß sie blaue Augen und helle Haare gehabt haben, was
auch auf mich zutrifft bei einer Körpergröße von 180 cm und
schlanker Statur. Mütterlicherseits ist die Abstammungslinie U5.
Erwähnen möchte ich noch, daß ich die
Kurgan-Migrationshypothese von Fr. Gimbutas zu den Indogermanen
kenne und der Meinung bin, daß aufgrund fehlender archäologischer
Beweise für die Eroberungswellen der Indogermanen aus dem Osten
nicht mehr glauben geschenkt werden kann als kontinuierlichen
Entwicklungen lokal isolierter Gemeinschaften ohne größere
Wanderungen, wie sie von Indogermanisten wie J. Udolph ins Spiel
gebracht werden.
Ich hoffe, daß ich Ihnen einige
interessante Fragen stellen konnte bezüglich der R1a-Untergruppe
P 278.2, über die ich bezüglich kultureller und ethnischer Zuordnung
bis
heute noch nicht viel in Erfahrung bringen konnte, obwohl sie
seit der späten Bronzezeit in Mitteleuropa verortet werden kann.
Eine pauschale Zuordnung, daß sie in der Antike entweder Germanen,
Kelten oder Slawen waren, kann ja nicht befriedigend sein.
Freundliche Grüße
F.
Antwort:
Sehr geehrter
Herr F.,
Ihre recht
interessanten Ausführungen verdienen natürlich auch eine ebenso
ausführliche Beantwortung. Grundsätzlich möchte ich vorwegschicken,
daß ich die Zuordnung zu einem Urvolk für problematisch halte und
will Ihnen auch erklären, warum. Die umgekehrte Fragestellung nämlich, zu
wissen, zu welchem Volk man gehört und welche Haplogruppen dann für
einen in Frage kommen, ist leichter zu beantworten als die Frage,
welche Haplogruppen zu welchem Urvolk führen. Der Grund ist die
Vermischung der verschiedenen Völker, die rückwirkend erst wieder
entschlüsselt werden muß. Die Meinung, daß sich durch nur zwei Haplogruppen, nämlich
eine väterliche, auf dem Y-Chromosom
befindliche, und eine mütterliche, über die Mitochondrien
eingesteuerte, ein Urvolk bestimmen ließe, ist statistisch nicht mit
besonders hoher Wahrscheinlichkeit zu untermauern. Es scheitert
bereits an der Definition, was ein Volk überhaupt ist. Eine
gemeinsame Sprache und Kultur ist nur ein Indiz, und selbst wenn sie
Rassenmerkmale hinzunehmen, werden Sie keine eindeutige
Klassifizierung zuwege bringen. Es gibt
blonde und brünette Germanen, große und kleine, blau- und dunkeläugige, solche mit glatten
Haaren und auch welche mit welligem Haar. Aber Sie haben auch wieder
recht: es gibt oder gab nie Germanen mit wirklich dunkler Haut, brachykraner Kopfform oder einer
Mongolenfalte. Und dann müssen wir noch
zugeben, daß die frühen kulturellen Leistungen nicht auf
die Germanen, sondern auf die Kelten bzw. Romanen zurückgehen.
Der vollständige
Beschreibung eines Menschen ergibt sich in erster Linie durch seine
autosomalen Gene, die bis auf das X- und das Y-Chromosom zu gleichen
Teilen von Vater und Mutter stammen. Aber es gibt da auch eine Lösung,
wie man sich seinem Urvolk annähern kann. Das Urvolk ist nämlich
diejenige Haplogruppe, die unter Ihren sämtlichen Vorfahren am
häufigsten vorkommt. Aus zwei Gründen rate ich aber davon ab, zur
Urvolkbestimmung die mütterlichen Haplogruppen heranzuziehen, einmal
wegen der erschwerten Zuordnungsfähigkeit dieser Haplogruppen zu
Urvölkern und zum andern, weil Frauen schon immer Beutegut waren und
von Angehörigen fremder Völker geschwängert wurden. Es reicht also,
bei den mütterlichen Vorfahren nur die Väter auszuwerten. Irgendeine
Haplogruppe wird dann signifikant überwiegen, so daß die anderen, in
der Minderzahl befindlichen nur Beimischungen sind und zum Urvolk
nicht wesentlich beitragen. Darunter kann leider auch die Haplogruppe
Ihres Vaters fallen. In Europa haben wir insgesamt nur
etwa drei große Haplogruppenkreise, den keltischen (R1b), den
germanisch-illyrischen (I2) und den slawischen Zweig (R1a).
Auch wenn Ihr Vater etwa
Slawe gewesen ist, dann könnte Ihr Urvolk trotzdem das keltische
sein, wenn nämlich 90 %
aller anderen Vorfahren der Haplogruppe R1b angehören.
Abstammungsforschung kostet sehr viel Geld und bedeutet einen hohen
Zeitaufwand. Es gibt einen klaren Prozeß, wie diese auszusehen hat. Man beginnt bei
Bekanntem, denn alles, was man aus den Kirchenbüchern herauslesen
kann, liefert bereits wertvolle Hinweise darauf, welche Linien
man weiterverfolgen muß. Mit jeder Generation an Vorfahren, die uns
einen Schritt weiter zurück in die Vergangenheit führen, wird der
Umkreisradius, aus dem die Vorfahren stammen, um einige Kilometer
größer. So kann ich meine persönlichen Vorfahren beispielsweise in
den Gebieten Oberbayerns auf die Bistümer München und Freising, in
Niederbayern auf die
Bistümer Regensburg und Passau,
meine oberösterreichischen Vorfahren auf das Bistum Linz und meine
sudetendeutschen auf die Diözese Budweis begrenzen. Damit gehöre ich zum Stamm der
Bajuwaren bzw. Markomannen, der genetisch zu den Germanen zählt und
seit dem 5. Jahrhundert, in dem die Landnahme stattfand, hier angesiedelt ist. Vorher
lebten in Bayern die Kelten, die noch ca. 25 % des bayerischen
Genpools ausmachen. Den Kelten mit ihrer überlegenen Kultur verdankt
Bayern sogar seinen Namen, denn der keltische Stamm der Bojer
siedelte während der Römerzeit in seinem Kerngebiet Böhmen, während
Oberbayern in keltischer Zeit Rhaetien hieß, an das sich östlich des
Inns das ebenfalls keltische Noricum anschloß. Ich vereine also in
mir Elemente der Urvölker der Markomannen, Bojer, Rhäter und
Noriker. Sie alle zählen zur Cro-Magnon-Rasse, welcher
man die ersten Anzeichen einer Hochkultur zuschreibt, z.B. die
Höhlenmalereien von Lascaux. Die Cro-Magnons sind das Urvolk der
Indogermanen, das sich schwerpunktmäßig aus Keltotocharern, den
südlichen und nördlichen Illyrern (Germanen) sowie den Skythen
zusammensetzt, mithin die gesamte iranische Hauptmasse und die Indoarier mit einschließt. Da die ältesten Cro-Magnon-Funde nicht
älter sind als 35.000 Jahre, scheiden ältere Haplogruppen, die
nicht aus der Y-DNA-Haplogruppe F hervorgegangen sind, von
vornherein aus. Allerdings muß das Ganze differenzierter gesehen
werden, denn sonst wären beispielsweise Einstein und Hitler keine Cro-Magnons, nur weil sie der Haplogruppe
E angehören. Wieder muß
gesagt werden, daß man anhand nur einer Haplogruppe darüber keine
Aussage treffen kann. Sicher scheint indes zu sein, daß das
Microcephalin-Gen, welches das Hirnwachstum steuert und bei
Afrikanern und indigenen Amerikanern nicht vorkommt, dabei einen
gewissen Einfluß gehabt haben muß. Man hat einen frühen
Cro-Magnon-Fund auf seine Cambridge-Referenzsequenz untersucht
und herausgefunden, daß er der Haplogruppe U2 angehörte. Somit
brauchen Sie sich wegen Ihrer mitochondrischen Haplogruppe keine
Gedanken machen, denn U steht für uralisch, d.h. der weibliche
Cro-Magnon dürfte irgendwo im Grenzgebiet zwischen Asien und Europa
entstanden sein, sofern sich nicht noch neuere Erkenntnisse einstellen.
Ihre väterliche Haplogruppe ist, wie der Name schon sagt, in den
Westkarpaten, also im heutigen Mähren, entstanden, das als erste die
Jazygen, ein mit den Sarmaten verwandtes Volk aus dem Steppenraum
nördlich des Schwarzen Meeres, der Urheimat aller Skythen,
besiedelten. Damit wäre
Ihr genetischer Stammvater wohl als Angehöriger eines skythischen
Reitervolks identifiziert. An eine germanische Abstammung von den
Quaden, Wandalen, Goten, Gepiden oder Herulern, die zeitweise auch
in dem besagten Gebiet lebten, es aber wieder verließen, glaube ich
bei der Haplogruppe R1a nicht. Die Slawen wiederum sind erst
471 n. Chr. in Mähren eingesickert. Ob sie es waren, die diesen
Zweig mitbrachten, haben Sie sich selbst bereits beantwortet.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
4. August 2012
Frau Anja P. schrieb: Sehr
geehrter Hr. Hiebl,
ich habe Ihre Web-Site im Internet
gefunden und mit großem Interesse gelesen. Ich dachte, vielleicht
kann ich Sie ja mal kontaktieren, da mir einige Dinge nicht ganz
klar sind bzgl. meiner eigenen Geschichte. Ich habe einen Test
machen lassen zur Bestimmung meiner Abstammung, da in meiner Familie
viele Unklarheiten bestehen. Heraus kam: mtDNA H1, Y-DNA R1b1a2.
Beide ja eigentlich sehr europäisch, der
FamilyFinder (autosomal) ergab von 111 Treffern 111 jüdische
Treffer. Ebenso konnte man viele jüdische Matches sehen, die die
gleichen Haplogruppen haben wie ich, obwohl die ja nicht
»klassisch«
jüdisch sind. Wie kann das sein? Falls Sie Lust haben mir zu
antworten, würde ich mich sehr freuen, da auch viele
Veröffentlichungen immer nur in Englisch zu finden sind.
Ich bedanke mich im voraus und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Anja Pfeiffer
Antwort: Hallo Frau Pfeiffer,
es verhält sich genau umgekehrt. Ich erteile gern auch telefonische
Auskunft. Aber wir können natürlich auch per e-Mail korrespondieren.
Der Anteil an
»genetischen«
Juden ist in der Schweiz nach meinen Erkenntnissen signifikant höher
als in anderen Ländern Mitteleuropas. Das hat sicher auch mit dem
Bankenwesen zu tun. Man darf das Urvolk der Juden allerdings nicht
mit den Glaubensjuden verwechseln. Es gibt x Fälle, wo Juden zum
Katholizismus konvertiert sind und umgekehrt.
Jüdische Haplogruppen sind J2 und
E1b
(Y-DNA), mitochondrisch lassen sich die Juden durch die Haplogruppe
K sicher klassifizieren. Die Haplogruppe R1b ist keltisch,
Mitteleuropäer haben mütterlicherseits hauptsächlich H2, H1 kommt
häufiger im Nahen Osten vor. Um Ihnen weiteren Aufschluß geben zu
können, müßten Sie mir konkret folgende Fragen beantworten: Haben
Sie Ihre Matches bei Igenea gefunden? Wenn ja, welchem Urvolk wurden
Sie jeweils zugeordnet? Sind Ihre genetischen jüdischen Verwandten
häufiger väterlicher- oder mütterlicherseits?
Frauen haben kein Y-Chromosom. Ich nehme
an, die Haplogruppe R1b ist die Ihres Vaters. Welche Blutgruppe und
welchen Rhesusfaktor haben Sie? Welche Augen- und Haarfarbe besitzen
Sie? Von welchem Elternteil? Welche Nasenform haben Sie (gerade,
konvex gebogen (hakenförmig), konkav gebogen (sogenannte Stupsnase)?
Welches Elternteil hat Ihnen diese Nase
vererbt? Wie weit können Sie Ihre Vorfahren zurückverfolgen? Sind
letztere in die Schweiz eingewandert oder lebten sie schon immer
dort?
Juden (Haplogruppe J) und Germanen (Haplogruppe
I) sind genetisch eng miteinander verwandt. Laut einer Erhebung
hatten die meisten Bajuwaren (ein germanisches Volk) eine Hakennase,
die gerade Nase ist romanischen und slawischen (indogermanischen)
Ursprungs.
Eine exakte Abstammung läßt sich mit nur
2 Vorfahren nicht ermitteln. Sie sollten mindestens Ihre Eltern auf
deren Haplogruppen testen lassen, um wenigstens 3 Generationen
zurückschauen zu können. Je weiter Sie zurückblicken, desto sicherer
kristallisiert sich auch Ihre Abstammung heraus.
Eine genaue Verteilung der Haplogruppen
unter den Juden finden Sie im Internet oder bekommen Sie von Igenea.
Natürlich trifft Ihre Feststellung ebenfalls zu. Alle heutigen
Völker sind stark vermischt, so daß eine absolute Identität nicht
zuverlässig festgestellt werden kann.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
9. Juni 2013
Herr
Dr. B. schrieb: Sehr
geehrter Herr Hiebl,
mit Interesse verfolge ich seit einiger Zeit Ihre Beiträge im
Internet, besonders in Sachen
»Anthropologie«.
Meine Frage an Sie: Kennen Sie das Buch (e-book)
»Homo
sapiens und Menschheit. Ein neues Modell der biologischen und
kulturellen Entwicklung von Homo in der Steinzeit«
(Arthur Amrin)?
Ich finde es bemerkenswert und
interessant.
Viele Grüße
Dr. Johann B.
Antwort: Sehr geehrter Herr Dr.
B.,
gerne erfülle ich Ihnen den Wunsch und werde mir das Buch ansehen.
Das sagt Ihnen schon, daß ich es nicht kenne. In Deutschland
erfolgte nach 1945 eine Bücherverbrennung - etwa zeitgleich mit der
Ausmerzung des Begriffs Rassenhygiene -, der alle
Anthropologiebücher zum Opfer fielen, wodurch die Anthropologie in
unserem Land einen herben Rückschlag erlebte, während andere
Nationen lustig weiterforschten. Ich kenne nur diese
»verbotenen«
oder zumindest anrüchigen Quellen. Da mich das Verbotene schon immer
gereizt hat, versuchte ich durch dessen Lektüre herauszufinden, was
darin politisch unkorrekt war. Ich bin immer ein Verfechter der
freien Meinungsäußerung gewesen und habe noch die Zeit, als die
freie Meinung in Deutschland besonders arg unterdrückt wurde,
miterlebt. Fast wöchentlich finde ich Dinge heraus, die man uns nur
vorgaukelt, die aber nicht den historischen Tatsachen entsprechen,
und kann es auch beweisen. Viele meiner Kollegen in meinem
persönlichen Umfeld sahen darin seit jeher den Versuch einer
organisierten Umerziehung. Ich habe also die Anthropologie auf den
Prüfstand gestellt und mit meinen eigenen
mathematisch-naturwissenschaftlichen Mitteln, soweit sie mir zu
Gebote stehen, die Thesen der alten Anthropologen zu verifizieren
versucht. Dabei fand ich eine erstaunliche Übereinstimmung heraus.
An dem deutlichen Anstieg meiner Klickraten erkannte ich, daß ein
gewisses Interesse an anthropologischen Fragestellungen in der
Bevölkerung vorhanden zu sein scheint. Andere Themen, die keine
außergewöhnlichen Klickraten aufwiesen, habe ich dafür aufgegeben.
Mit Themen wie dem Klimawandel kann man heute niemanden mehr hinter
dem Ofen hervorlocken.
Tatsächlich gab es, als ich meine erste Anthropologieseite schrieb,
so gut wie keine andere Webseite, die sich mit den gleichen Themen
befaßte, und das Wort Rasse hätte damals wohl auch kaum einer in den
Mund zu nehmen gewagt. Auch ich hatte anfangs Skrupel, mit solchen
Reizwörtern angesichts unserer historischen Verantwortung eine Woge
der Empörung hervorzurufen, aber diese Proteste sind bis auf ganz
wenige Einzelreaktionen ausgeblieben. Gelegentlich habe ich auch den
einen oder anderen Satz in seiner Aussagekraft abgeschwächt, wenn
jemand gar nicht damit leben konnte. In meinem Impressum weise ich
außerdem ausdrücklich darauf hin, daß das hier Niedergelegte
ausschließlich mein persönliches Gedankengut und von niemand anders
entlehnt ist. Den mathematischen Ableitungen kann man allerdings
beim besten Willen eine gewissen Objektivität nicht absprechen,
dadurch entsteht allerdings noch nicht automatisch ein Anspruch auf
Richtigkeit. Ich habe auch noch niemanden gebeten, meine Webseite in
bezug auf anthropologische Fragestellungen zu durchforsten, um mir
nicht den Vorwurf einer Verhetzung einzuhandeln. Die Leute kommen
ausschließlich zu mir, nicht ich zu ihnen. Home heißt Heim, und so
ist es auch gemeint. Was andere daraus entnehmen, liegt allein in
deren Verantwortung, meine Schlußfolgerungen unterliegen nur den
Gesetzen der Wahrscheinlichkeit. Es ist schließlich nicht meine
Schuld, daß die Zensur abgeschafft wurde. Darunter leiden wir alle,
aber wir wollen es offenbar auch so.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
22. November 2012
Herr M.
W. schrieb: Sehr geehrter Herr Hiebl,
so interessant ich Ihre Seite auch finde, so sehr steht sie doch im
Widerspruch zu vielen Lehr- und Expertenmeinungen.
Ich habe vor einiger Zeit einen
DNA-Herkunftstest machen lassen, und es wurde mir mitgeteilt, daß
meine väterliche Haplogruppe G2a3b1a, L140 SNP ist (G2 haben
z.B. auch Stalin, Ludwig XIV. und "Ötzi").
Urvolk Kelten oder Germanen und
Ursprungsregion Nordwesteuropa. Die mütterliche Linie hat die
Haplogruppe J, Urvolk ebenfalls Kelten oder Germanen und
Ursprungsregion Nordwesteuropa.
Außerdem habe ich das Krieger-Gen, habe
sehr blaue Augen und einen alten deutschen Nachnahmen. Würde das
alles zu der von Ihnen vorgenommen Kategorisierung passen?
Blutgruppe ist A.
Die Frage ist durchaus ernstgemeint und nicht rhetorisch.
Zu blauen Augen hab ich kürzlich einen Artikel gelesen, der besagt,
daß diese Mutation sehr neu sei und im Schwarzmeergebiet entstanden
sein müsse. Dies steht also im totalen Widerspruch zu Ihrer These.
Bin auf Ihre Antwort gespannt.
Viele Grüße
M. W.
Antwort: Sehr geehrter Herr W.,
bei anthropologischen
»Wahrheiten«
ist immer Vorsicht geboten, denn Wissenschaftler sind sich oft
selbst nicht einig. So glaubte denn ein renommierter Forscher
unbedingt, daß es eine Vermischung zwischen Homo sapiens und
Neandertaler gegeben habe, aber jetzt ist sich die Fachwelt doch
wieder nicht schlüssig. Der Spekulation ist immer noch Tür und Tor
geöffnet. Ich orientiere mich nicht an Lehrmeinungen, sondern
verlasse mich auf meinen eigenen Intellekt.
Daß Sie nun genau meine eigene
Haplogruppenkombination aufweisen, überrascht mich ersichtlich, weil
sowohl die Haplogruppe G2 als auch die mesopotamische
Haplogruppe J in Europa sehr selten sind. Dazu haben Sie wie
ich das Krieger-Gen. Nur meine Blutgruppen sind anders, ich bin
Null-positiv. Daß wir mit den Alanen verwandt sind und wer die
Alanen waren, finden Sie auf meiner Seite
http://www.manfred-hiebl.com/Urvolk/Alanen/alanen.htm.
Daß das französische Königshaus der
Bourbonen von deutschen Gaugrafen abstammt, dürften Sie wissen, und
daß die Haplogruppe G die jüngste in Europa ist auch. Mein Großvater
väterlicherseits hatte noch blaue Augen, also ist alanische Herkunft
nicht von der Hand zu weisen.
Daß Ötzi kein Alane war, beweist, daß es
auch Träger dieser Haplogruppe vor den Alanen gab, und daß er
Germane gewesen sein muß. Allerdings hatte Ötzi von seiner Mutter
her, welche die jüdische Haplogruppe K besaß, braune Augen,
was wiederum dafür spricht, daß Juden und Germanen enger verwandt
sind, als manche wahrhaben wollen. Ziehen wir Bilanz: Die Germanen
sind in Europa länger angesiedelt als die Indogermanen, welche erst
mit den Kelten zugewandert sind. Die Erbauer von Stonehenge können
also keine Indogermanen gewesen sein, sondern sie waren
wahrscheinlich Vorfahren der Germanen. Überhaupt muß es in Europa
einmal ein sehr starkes und hochgewachsenes Geschlecht gegeben
haben, denn woher sollten sonst die Mythen mit den Riesen in der
germanischen und griechischen Mythologie kommen? Ich sehe in ihnen
die europäische Urbevölkerung, die Titanen und Giganten der
griechischen Sage.
Blaue Augen sind auf jeden Fall wie auch
Rhesus-negativ und die Blutgruppe A ein Erkennungszeichen der
Germanen oder Indogermanen. Blaue Augen gibt es auch in Anatolien
und im Kaukasus, das Häufigkeitsmaximum liegt rund um die Ostsee,
die blonden Haare haben ihr Maximum ebenso wie Rhesus-negativ bei
den Niederländern, welche reine Germanen sind. Daß sich ein
rezessives Merkmal in dominanter Umgebung nicht durchsetzen kann,
dürften Sie wissen, daß das Dominante stets auf das Rezessive folgt
auch. Soviel zu meinen Thesen, egal was sonst noch geschrieben wird.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
21. November 2012
Herr
Decordoba schrieb: Sehr geehrter Herr Hiebl,
seit Jahren lese ich Ihre Einträge über die Herkunft der Menschen
mit großem Interesse. Wie sie richtig festgestellt haben, sind
Indogermanen (R1b) über West-, Mittel-, und Südeuropa weit
verbreitet. Wir sollten aber den Phänotyp nicht unbedingt an der
Y-Haplogruppe festmachen. Ein einfaches Beispiel: Jeder Mensch
hat 4 Personen als Großeltern, von allen 4 Personen stammen die
Chromosomen, auch jene, die für das Aussehen entscheidend sind.
Hingegen stammt die Y-DNA nur vom Großvater väterlicherseits
ab, das ist nur ein Viertel der möglichen Quellen für die Gene.
Es scheint wahrscheinlich, daß sich die R1b-Männer Frauen aus
der örtlichen Bevölkerung genommen haben, sie haben nur wenige bis
gar keine aus ihrem Herkunftsland mitgebracht. Vergleich: Bei einer
strengen Rassentrennung, wie von den Juden praktiziert, hätten sie
ihre Frauen aus Indien mitgebracht; diese müßten heute deutlich
nachweisbar in der mtDNA in Europa vorhanden sein.
Mit freundlichen Grüßen
Decordoba
Antwort: Sehr geehrter Herr Decordoba,
sehr interessante Aspekte, die Sie da ansprechen. Natürlich sind mir
die elementaren Vererbungsregeln bekannt. Wenn ich den Phänotyp an
der Y-Haplogruppe festgemacht habe, dann nur für den Ur-Adam
und seine unmittelbaren Nachfahren in reinerbiger Umgebung. Gerade
eben habe ich wieder festgestellt, daß immer noch nicht klar ist, wo
die Blond-und-blauäugig-Mutation entstanden ist, ob beim Mann oder
bei der Frau. Derzeit ist noch alles offen.
Den Aspekt, daß in gewissen Ländern
Haplogruppen fehlen, habe ich erklärt. Ältere Haplogruppen sterben
aufgrund degenerativer Mutationen früher aus. Unter den Türken z.B.
ist heutzutage keine einzige ältere turkomanische Haplogruppe mehr
zu finden, dagegen sind die modernen Haplogruppen alle noch
vorhanden, etwa die der dort einst lebenden Hethiter, Griechen und
Kelten (Galater). Deren Träger sind heute natürlich Türken. Das
gleiche ist vermutlich auch in Europa passiert. Durch Vermischung
und die dominant-rezessive Vererbung sind aber die Rassenmerkmale
älterer Haplogruppen auf die jüngeren übergegangen, und zwar quer
durch die Geschlechter. Die Indogermanen, das sind die Kelten,
Griechen und Römer, haben selbstverständlich ihre Frauen
mitgebracht. Die mitochondrische indogermanische Haplogruppe ist
H, sie ist sogar die häufigste in Europa. In Südeuropa haben
sich die Indogermanen haufenweise
»fremde«
Frauen genommen, auch mit Gewalt, und versklavt, daher haben
südeuropäische »Indogermaninen«,
Nachfahren von Sklavinnen, ein dunklen Phänotyp, obwohl ihre
Haplogruppen längst ausgestorben sind. Die männlichen Indogermanen
haben gekämpft und sind gefallen, überlebt haben hauptsächlich die
Nachfahren von Sklaven, die wiederum indogermanische Väter hatten.
Umgekehrt haben die männlichen Indogermanen, als sie in Indien
einfielen, die dortigen Drawidenfrauen genommen. Dadurch haben sich
deren Nachkommen verdunkelt. In Mittel- und Nordeuropa lebten vor
allem Germanen, die ohnehin nicht besonders dunkel sind. Daher hat
sich rund um die Ostsee der ursprünglich helle Phänotyp am besten
erhalten. Die heutigen Phänotypen sind überhaupt nicht
aussagekräftig, vor allem nicht, weil dunkel dominant ist. Ein
Mensch hat aber nicht vier Vorfahren, sondern in n
Generationen 2n, es sei denn, daß sich diese Zahl durch
Inzucht verringert.
Die Indogermanen sind auch nicht R1b, sondern R1b +
R1a, sonst säßen die Inder nicht mit im Boot. Daß Kentumsprecher
R1b und Satemsprecher R1a sind, das habe ich
zutreffend herausgearbeitet, und daß die Germanen keine Indogermanen
sind, das habe ich auch gezeigt. Für die Indogermanen habe ich den
Begriff Keltotocharer geprägt, weil man zu der Zeit, als dieser
Begriff entstand, noch nicht wußte, daß die Kelten im äußersten
Westen und die Tocharer im äußersten Osten sprachlich Indogermanen
sind. Die Haplogruppe R1b gibt es in Europa erst, seit es die
Kelten gibt, zu denen im übrigen auch Griechen und Römer gehören.
Sie sind die Vertreter der indogermanischen, dorischen Wanderung.
Auch die Juden waren vor ihrer Vermischung blond. Ich war doch in
Israel und im Nahen Osten und habe dort zahlreiche Juden mit
rötlichen Haaren und blauen Augen gesehen. Das muß auch so sein,
denn die Germanen, das sind die hakennasigen Deutschen, sind mit den
Juden aufs engste verwandt (Haplogruppen I und J).
Sie sehen also, daß Ihre Vermutungen
verkehrt waren. Vielleicht findet man unter den Toten Beweise.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
7. November 2012
Herr Friedrich K. schrieb:
Hallo Herr Hiebl,
vor Monaten bin ich auf Ihre hochinteressante und sehr zu begrüßende
Seite gestoßen und tue mir immer noch schwer mit ihrem Verständnis.
Laut Wikipedia bezeichnet man
heute den modernen Menschen als Homo sapiens. (Zitat Wiki:
»Zeitweise wurde der moderne
Mensch als Homo sapiens sapiens bezeichnet und der Neandertaler als
Homo sapiens neanderthalensis. Diese Einordnung des
Neandertalers als Unterart von Homo gilt jedoch derzeit als
veraltet." (https://de.wikipedia.org/wiki/Mensch)
Sie selbst schreiben auch richtig: »An
der Out-of-Africa-Hypothese, wonach der moderne Mensch in Afrika
entstanden ist, und nicht an vielen Orten der Welt gleichzeitig,
gibt es
heute kaum mehr ernstzunehmende Zweifel.«
Die nahe Verwandtschaft mit dem Schimpansen ist tatsächlich nicht zu
leugnen. Wiki: »Die prozentualen
Unterschiede der Basispaare zwischen Menschen und Bonobos oder
Gemeinen Schimpansen betragen 1,2 %«
(gegenüber Gorillas sind es bereits mehr, nämlich 1,6 %) Soweit ist
alles für mich noch (fast) nachvollziehbar. Nicht jedoch warum der
»Homo sapiens idaltru«
[bei dem lediglich umstritten ist, ob er zur Gattung Homo oder zur
Art Homo sapiens gehört (siehe
http://de.wikipedia.org/wiki/Homo_sapiens_idaltu),] ebenso wie
alle seine Vorgänger nicht zu unseren direkten Vorfahren zählen
kann.
Richtig ist wohl, daß aufgrund zahlreicher gemeinsamer Allele von
Homo und Homo sapiens darauf geschlossen werden kann, daß der
aus Afrika in die Sundaregion eingewanderte Homo (d.h. Ihr
»Präsapiens«
oder »Homo sapiens
praesapiens«, oder
»die Alteuropiden«
oder »Vormensch«
oder »die Ureinwohner
Papua-Neuguineas« oder
»die australischen Aborigines«
oder »die Negritos«
oder »der Mensch jener Tage«
ähnlich dem Schimpansen?) sich dort zum Homo sapiens (d.h.
Ihrem Europiden entwickelt hat). Ich zitiere Sie:
»Als der primitive Mensch
Indochina verließ, hatte er bereits gelernt, einfache Faustkeile und
andere primitive Hilfsmittel zu seinem Überleben zu fertigen, hier
erst war er zum eigentlichen Homo sapiens sapiens geworden.«
Warum die australischen Aborigines nicht zum Homo sapiens gehören
sollen, ist unverständlich und warum »gehören
die Alteuropiden zu den jüngsten?«
Zum Suchwort Europide sagt Wiki: (griech. für
»den Europäern ähnlich, nach Art
der Europäer«) oder Caucasoid
ist eine rassenkundliche Sammelbezeichnung für die ursprünglichen
Bewohner Europas, Nordafrikas und Vorderasiens sowie deren
Abkömmlinge.
Wie können dann »die sogenannten
Alteuropiden«, die in der
Sundaregion lebten, »das
vormalige Aussehen unserer heutigen Europäer noch am meisten bewahrt
haben«, wenn sie zeitlich vor
den Europiden (Homo sapiens) einzuordnen sind? Sahen sie
wirklich so aus wie die frühen Homines (oder Homines
sapientes) in Europa?
Auf der Wikiseite (https://de.wikipedia.org/wiki/Mensch)
ist eine Karte mit »Ausbreitung
des modernen Menschen über die Erde und vorausgehende Besiedelung
durch Neandertaler und andere Hominiden«
dargestellt. Diese Grafik ist im Hinblick auf den Neandertaler (der
zur gleichen Art, dem modernen Menschen = Homo sapiens
gehört) glaubhaft. Nur Lebewesen der gleichen Art können miteinander
Nachkommen haben und da »Neandertalergene"
inzwischen beim
heute lebenden Homo sapiens nachgewiesen sind, ist
diese Bedingung erfüllt. Der Neandertaler gehört also zur Art
Homo sapiens.
Im übrigen scheint mir die graphische Darstellung der Ausbreitung
des modernen Menschen (Homo sapiens) bei Wiki von der Ihren
stark abzuweichen. Danach wäre die Sundaregion zunächst durch die
Hominiden besiedelt und später erst durch den Homo sapiens
von Afrika aus erobert worden.
Das Verständnis Ihrer Seite fällt mir auch deswegen so schwer, weil
Sie nicht die übliche Systematik verwenden, wie z.B.:
Familie
Überfamilie: Menschenartige
Familie: Menschenaffen
Unterfamilie
Gattung
Tribus: Hominini
Gattung: Menschen
Art: Mensch
Zudem verwenden Sie den (heute
in diesem Zusammenhang verpönten) und daher verwirrenden Begriff der
Rasse, ohne ihn genau zu definieren. Claudia
Roth wäre entsetzt. So liest man bei Ihnen:
»Menschenrassen«,
die sich »ausschließlich aus dem
heute lebenden Homo sapiens sapiens herleiten.«
oder »Eine Rasse ist eine sich
im Erbanlagenbestand unterscheidende Fortpflanzungsgemeinschaft.«
oder »Jene jüngere Rasse nennt
man daher die negride, und sie leitet bereits auf die Alteuropiden
Indochinas über«, oder daß es
sich bei »Protomalaien um die
erste greifbare Rasse handeln, aus der später die mongolide Rasse
hervorgegangen ist« oder (was
zeitlich unmöglich ist) »Alle
Menschenrassen leiten sich ausschließlich aus dem
heute lebenden Homo sapiens sapiens her«
oder »gewisse Haplotypen bei
einigen Rassen« oder
»Alle Menschen einer Rasse (Haplogruppe).«
Vollends verwirrt mich der Satz »Rassengenese
geht der Artentstehung stets voraus.«
Das erinnert an die Henne mit ihrem Ei. Muß es nicht zunächst eine
Art (z.B. den Homo sapiens) geben, bevor sich daraus Rassen
(und vielleicht sehr viel später einmal eine neu Art) entwickeln
können?
Richtig ist jedenfalls Ihre Feststellung:
»Bei nahezu allen Rassen gibt es
Beispiele für scheinbar abweichende und nicht in ein Schema passende
Rassenmerkmale, das sind zum einen die wenig ausgeprägten
Geschlechtsunterschiede und zum andern der auffällige Minderwuchs,
etwa bei den Pygmäen Zentralafrikas. Gerade bei Beharrungsgruppen
treten Infantilismus und Zwergwuchs auffallend häufig gemeinsam in
Erscheinung.«
Das deckt sich vollkommen mit meinen Beobachtungen der heutigen
Spaßgesellschaft, dem Gender-Wahnsinn und der fortschreitenden
Verwei(b)chlichung.
Ich würde sehr gerne noch auf das Hauptthema der Haplogruppen
kommen, möchte jedoch erst einmal abwarten, ob Sie mich einer
Antwort für wert halten. Zu fragen wäre z.B., ob die umweltbedingte
Pigmentarmut (und damit die Merkmale blond & blauäugig) in Bezug zu
einer bestimmten Haplogruppe und (noch wichtiger) zum Ort und dem
Zeitraum der Entstehung gesetzt werden kann. Kann man gegebenenfalls
eine Aussage treffen, seit wann diese Haplogruppe (»Rasse?«)
existiert? Das »Indogermanische«
soll sich vor etwa 7000 Jahren (die Angaben differieren) in
Mitteleuropa durchgesetzt haben. Wenn die Bewohner Mitteleuropas
damals schon blond gewesen wären, hätte der angenommene Zustrom der
(aus geographischen Gründen doch vermutlich nicht blonden)
Indogermanen infolge der Vermischung die Merkmale der Haplogruppen
beeinflussen müssen. Das Merkmal Blond ist meines Wissens rezessiv.
Zu Zeiten des Tacitus waren die Mittel- und Nordeuropäer jedoch
einheitlich blond. Also müßten sie dieses Merkmal innerhalb von etwa
5000 Jahren entwickelt haben.
Ich komme auf derlei Fragen u.a. deswegen, weil ich (wie viele
andere Kritiker) die Theorie von den Indogermanen für falsch halte.
Mit freundlichen Grüßen
Friedrich K.
Antwort:
Sehr geehrter Herr K.,
grundsätzlich muß unterschieden werden
zwischen dem, was wir mit Bestimmtheit wissen, und anderem, wozu
sich noch beliebige Theorien aufstellen lassen, weil wir es eben nur
vermuten. Vieles von dem, was ich geschrieben habe, ist noch graue
Theorie. Es muß nur alles in sich logisch begründet sein. Da Sie
sehr viele Themen anschneiden, bemühe ich mich, nur auf Ihre
konkreten Fragen einzugehen.
Ich glaube derzeit nicht, daß Homo
sapiens und Neandertaler sich vermischt haben, und zwar, weil
man bislang keine gemeinsamen Haplogruppen festgestellt hat. Der
Abstammungsbaum verzweigt von unten nach oben. Wenn Sie auf einem
Ast sitzen, dann nur auf diesem und auf keinem andern. Sie können
also nicht von denen abstammen, die auf einem anderen Ast sitzen.
Die australischen Ureinwohner sind
schon von früheren Anthropologen aufgrund ihrer länglichen
Schädelform als Alteuropide klassifiziert worden. Ich habe den
Homo sapiens aber anders definiert, und zwar über das
Microcephalin-Gen, und das haben die Australiden nicht. Menschen mit
den ältesten Haplogruppen sind die jüngsten, weil die mit den
jüngeren Haplogruppen bereits alle älteren durchlaufen haben.
Derjenige mit einer jüngeren Haplogruppe hat im Laufe seiner
Evolutionsgeschichte mehr Mutationen durchgemacht als alle anderen,
folglich muß er älter sein. Wie schon gesagt, die Alteuropiden sehen
so aus, wie der Mensch aussah, ehe er die Mutationen zum Europäer
durchlief, daher auch der Name »alteuropid«. Es ist wie mit der
Zeitumstellung: einfach schwer zu begreifen.
Der Neandertaler gehört nicht zur Art
Homo sapiens. Es sind nicht die gleichen Gene, auf die es
ankommt, sondern die unterschiedlichen. Ein wesentlicher Unterschied
reicht aus, und die beiden DNA-Stränge können nicht mehr miteinander
kombinieren. Schon bei zwei unterschiedlichen Blutgruppen kann es
zum Abort kommen, daher haben die Europäer so wenige Kinder.
Sie können die Haplogruppen in ihrer
zeitlichen Abfolge tracen. Klarerweise kommt der Mensch von dort, wo
es die ältesten Haplogruppen gibt und wo die älteren Allele noch am
häufigsten vertreten sind. Das ist in Südostasien, speziell auf
Neu-Guinea und in Australien der Fall. Nur die Vorfahren des Homo
sapiens kommen aus Afrika, nicht aber der Homo sapiens
selbst, aber das ist irrelevant. Die Bantu-Völker haben Afrika
nachweislich erst seit ca. 1500 v. Chr. besiedelt. Vorher war der
Kontinent bis auf die Khoisaniden menschenleer. Die Khoisaniden
haben gelbliche Haut und eine Lidfalte, also stammen sie
ursprünglich aus Asien. Sie ähneln vollkommen den Negritos. Die
Vorfahren des Homo sapiens waren im übrigen nicht
malariaresistent.
Die Tatsache, daß es Haplogruppen gibt,
beweist, daß es auch Rassen geben muß. Haplogruppen sind allein
schon deswegen Rassen, weil sie geographisch getrennt vorkommen, und
wie auch bei Tieren bilden sich nach langer Trennung über die
Zwischenstufe der Rassen neue Arten aus, wenn nämlich der genetische
Abstand irgendwann zu groß wird. Eine Artentstehung wäre ohne
durchgreifende vorhergehende Mutationen nicht denkbar. Eine neue Art
entsteht nicht von
heute
auf
morgen, sondern erst über viele viele Stufen, sogenannte
genetische Marker – das sind Haplogruppen. Die Schöpfungsgeschichte
ist überholt. Wenn Claudia
Roth jedoch der Meinung ist, daß es keine Rassen gibt, dann
kann es Gott sei Dank auch keinen Rassismus geben, der die Existenz
von Rassen voraussetzt.
Es gibt kein Henne-Ei-Problem. Eine
Rasse entsteht durch eine Kette von Mutationen, die ausschließlich
im Isolat Verbreitung finden, d.h. unter »Gleichartigen«. Da der
Mensch (wie im übrigen jedes Tier) wandert, wandern seine Mutationen
mit. Gruppen, die auf andere Kontinente auswanderten, haben daher
andere Mutationen erfahren. Sie sehen das schon an Äußerlichkeiten,
aber auch am Blut. Natürlich gab es schon sehr früh wieder
Rückmischungen. Darum sind unter den
heute
lebenden Menschen kaum noch Reinrassige zu finden.
Die Blond-und-blauäugig-Mutation ist
der beste Beweis dafür, daß es Rassen gibt, weil, wie Sie schon
richtig sagten, das Helle stets rezessiv ist und sich in einer
bereits existierenden Vermischung niemals hätte durchsetzen können.
Zeus jedenfalls hatte blaue Augen, wo sonst sollte seine »blauäugichte«
Tochter Pallas Athene ihre Augenfarbe herhaben. In Melanesien gibt
es ab und an noch rothaarige Menschen. Ich vermute daher, daß diese
Mutation unter den Turaniden der protoiranischen Hauptmasse bereits
vorhanden war (Haplogruppe F) und möglicherweise durch
Selbstdomestikation Verbreitung gefunden hat, spätestens jedoch, als
der Mensch das Kaspische Meer und den Kaukasus erreichte. Davon bin
ich überzeugt, seit ich kürzlich die Felsbilder von Gobustan besichtigt
habe, die identisch zu denen in Norwegen sind. Thor Heyerdahl dürfte
mir darin beipflichten, und ich behaupte jetzt einfach, daß seine
Theorie mit großer Wahrscheinlichkeit richtig ist.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
14. Oktober 2012
Frau Christa B. schrieb: Sehr geehrter Herr Hiebl,
Sie sind ein Wissenschaftler und können mir bestimmt die folgende
Frage beantworten: Welche Augenfarbe und Haarfarbe hatten die
Proto-Kaukasier? Ich halte z.B. die Ainu für Vertreter dieser
Gruppe. Aus dem Internet habe ich erfahren, daß diese Leute
dunkelbraune bis schwarze Haare haben, helle Haut und gewiß auch
braune Augen.
Mit freundlichen Grüßen
Christa B.
Antwort: Sehr geehrte Frau B.,
die Ainus besitzen die Haplogruppe D auf dem Y-Chromosom, die
in Europa nicht vorkommt, wohl aber im Himalaja. Dennoch sind die
Ainus Europide, das kann mal überall nachlesen. Das
Ausbreitungsgebiet der Europäer erstreckte sich einstmals sehr viel
weiter als
heute,
es reichte bis nach Sibirien und ins Altaigebirge, das man gut und
gern als die Urheimat des Kaukasiers bezeichnen oder auch
den Protokaukasus nennen könnte, wenn man so möchte. Im
Altai-Gebirge trafen drei unterschiedliche Menschenarten
aufeinander, der Jetztmensch oder Homo sapiens, der
Neandertaler und der Denisovamensch. Aus deren Vermischung sind alle
heute
lebenden Rassen hervorgegangen.
Die Frage nach dem Aussehen des Protokaukasiers habe ich mir selbst
schon etliche Male gestellt, und ebenso oft konnte ich sie nicht
beantworten, auch wenn ich viel darüber geschrieben habe. Man
bräuchte dazu nur DNA-Analysen anzustellen. Die Schwierigkeit dabei
ist, daß sich das genetische Material nur bei wirklich
tiefgefrorenen Leichen so gut erhalten haben könnte, daß man etwas
damit anfangen kann. Also ist man auf Vermutungen oder logische
Schlußfolgerungen angewiesen. Zuerst muß aber die Frage geklärt
sein, wie weit vor den Kaukasier man zurückgehen will. Schimpansen
jedenfalls, die nächsten Verwandten des Menschen, haben weiße Haut
unter ihrem Haarkostüm. Warum sollten sie auch eine dunkle Haut
haben, wo diese sowieso schon gegen die Sonne geschützt ist? Der
frühe Mensch war Waldbewohner; dort scheint nur selten die Sonne,
also müßte die Haut weiß gewesen sein. Die Handinnenflächen des
Afrikaners zeigen immer noch das ursprüngliche Aussehen der Haut,
sie bräunen sich auch durch noch soviel Sonne nicht, sie verbrennen
genauso wie die Haut des Weißen. Die Mär vom Savannenbewohner, der
faul auf der Haut in der Sonne gelegen hat, ist ein Ammenmärchen
bzw. ein Badeklischee der Have-fun-Generation. Solange der Mensch
hinreichend behaart war, muß er weiße Haut gehabt haben. Auch als er
sein Haarkleid verlor, muß der Grund dafür in der besseren
Verdunstung gelegen haben. Selbiges kann sich frühestens dann
ereignet haben, als der Mensch sich in die Savannen vorwagte, wo es
normalerweise vor Raubtieren nur so wimmelt. Jener Vorgang kann sich
wiederum nicht abgespielt haben, ohne daß der Mensch zu seinem
Schutz schon mit dem Feuer umzugehen wußte. Der Protokaukasier kam
wahrscheinlich auf Umwegen über Indien, das damals noch von dichten
Wäldern überzogen war. Im Wald, wie gesagt, schützt weiße Haut
besser vor Rachitis als dunkle. Weiß sein ist immer eine Art von
Albinismus, den die Evolution vorteilhaft für ihre Zwecke genutzt
hat, aber wohl nur in kalten Gegenden. Forscher gehen deshalb davon
aus, daß die Haut des Protokaukasiers etwas dunkler war als die des
Jetztmenschen, aber sie war auf keinen Fall schwarz.
Genetisch verhält sich das Ganze so: Blaue Augen sind rezessiv.
Wären die braunen Augen vorher dagewesen, hätten sich die blauen
niemals durchsetzen können. Die Alternative ist, daß sämtliche
nordischen Typen auf genau ein Elternpaar zurückgehen, die beide
blond und blauäugig gewesen sein müssen und im Isolat Kinder
zeugten, weil sie aufgrund ihrer Besonderheit von ihrer Sippe
ausgestoßen wurden. Diese Erklärung halte ich aber aufgrund von
Wahrscheinlichkeitsüberlegungen für nicht hinreichend plausibel. Sie
erinnert mich eher an das Gleichnis von Lot, der mit seinen beiden
Töchtern Inzucht trieb, um das Menschengeschlecht zu erhalten. Würde
das zutreffen, könnte es durchaus so gewesen sein.
Umgekehrt sind die braunen Augen sehr viel leichter zu erklären. Als
Pigmentierung von Haut, Haar und Augen ein Evolutionsvorteil zu
werden bekann, zur Zeit des aufkeimenden Ackerbaus, begann dieser
Phänotyp sich gegen die Hellmutation durchzusetzen. Man bedenke -
die Bantu sind bereits Ackerbauern gewesen, als sie in Afrika
einwanderten. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sämtliche
Europäer diesen dunklen Phänotyp ebenfalls aufweisen werden, man
sieht das ja heute schon auf der Straße, wie schnell sowas geht.
Sie können sich nun für eine der beiden Wahrheiten entscheiden,
vielleicht gibt es auch noch eine dritte, an die ich bisher nicht
gedacht habe.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
9. Juni 2011
Torsten G.
schrieb: Sehr geehrter Herr Hiebl,
per Zufall bin ich auf Ihre tolle Homepage gestoßen, da ich nach
weiteren Erkenntnissen bzgl. meiner Igenea-Ergebnisse in
Zusammenhang mit meiner Blutgruppe suche. Nachdem Sie einen
Leserbrief angesichts einer vorliegenden Igenea-Analyse so
erkenntnisreich und kompetent beantwortet haben, sende ich Ihnen
einfach mal meine Igenea-Daten zu. Aktuell befinde ich mich
selber in historischen Analysen meiner Vorfahren und deren
Regionen. Zu den Daten:
Y-DNA-Haplogruppe: I2b1
(Urzeit)
Urvolk: Germanen (Antike)
Ursprungsregion:
Nordeuropa (Mittelalter)
mtDNA-Haplogruppe: V
(Urzeit)
Urvolk: Germanen oder
Kelten (Antike)
Ursprungsregion:
Mitteleuropa (Mittelalter)
Ich bin 1,85 m groß
Haarfarbe dunkelbraun
Augenfarbe: blau bis
hellblau
Blutgruppe: 0 negativ
Nase gerade, schmales Gesicht
Über den Igenea-Datenpool existiert z.B. eine identische
I2b1-Kompatibilität zu Personen in Schweden und Wales.
Vielen Dank für Ihre Bemühungen, die mich vielleicht auf der
Reise in meine Vergangenheit weiterbringen und Ihnen weiterhin
viel Spaß bei den eigenen Forschungen.
Mit freundlichen Grüßen
Torsten G.
Antwort: Sehr geehrter Herr G.,
eine wirklich interessante, aber durchaus schlüssige Kombination von
mitochondrischer und paternaler Haplogruppe, die Sie da haben. Die
Haplogruppe I2 kommt hauptsächlich unter den hochgewachsenen
Illyrern vor, in Skandinavien ist sie eher selten. Die Illyrer waren
schon vor den Kelten in Europa ansässig und gelten als die
dinarische Urbevölkerung, die auch in den Alpenraum eingedrungen ist
und sogar in Bayern Hügelgräber hinterlassen hat. Natürlich sind die
Illyrer, wenngleich sie mehrheitlich dunkelhaarig sind, die engsten
Verwandten der eigentlichen Germanen bzw. Wikinger mit der Haplogruppe
I1, denn die Trennlinie zwischen Germanen und Illyrern
verläuft mitten durch die Haplogruppe I2. Während I2a
heute mehrheitlich die Randgruppe der Sarden stellt, da es
auf Sardinien, aber auch in Serbien und Bosnien in besonders hoher
Konzentration vorkommt, ist die Haplogruppe I2b in
Zentraldeutschland bzw. Niedersachsen häufiger anzutreffen. Das
deutet darauf hin, daß letztere im Norden entstanden sein muß,
während I2a sich schon früher von I1 abgespalten hat. Die Vorgänger-Haplogruppe jedenfalls ist
F, das innerhalb Europas im
Kaukasus am häufigsten vorkommt. Es kann also durchaus sein, daß
sich die auf dem Balkan vorkommende Haplogruppe I2a bereits dort von
I1 abgespalten hat.
Die mitochondrische Haplogruppe V ist ein Ableger der iranischen Haplogruppe
HV und kommt hauptsächlich unter den Finnen vor. Ihre
nordische Herkunft ist damit eindeutig.
Das AB0-Blutgruppensystem ist
eine denkbar schlechte Wahl für eine Herkunftsanalyse, da es nur
schwach mit den Haplogruppen korreliert, es gibt bessere
»Marker«,
etwa das Rhesussystem. Rhesus-negativ ist nur in Europa besonders
häufig.
Ich empfehle Ihnen auch noch die Haplogruppen ihrer Eltern bestimmen
zu lassen, und zwar die mitochondrische Haplogruppe Ihres Vaters,
die dieser von seiner Mutter geerbt hat, sowie die Y-DNA-Haplogruppe
Ihres Großvaters mütterlicherseits. Sollten eines Tages hinreichend
viele Informationen einer ausreichenden Zahl von Personen vorliegen,
müßte es möglich sein, den Ursprung der hellen Komplexion eindeutig
einer bestimmten Haplogruppe zuzuordnen. Es ist nämlich ziemlich
unwahrscheinlich, daß die entsprechenden Mutationen in mehreren
Haplogruppen gleichzeitig aufgetreten sind. Ein genaues Bild von der
Herkunft des Menschen zu entwerfen ist eine noch nicht getane
Aufgabe, die nur gelöst werden kann, wenn ausreichend viele Menschen
den Mut besitzen, sich einem Gentest zu unterziehen.
Ich wünsche Ihnen bei der weiteren Erforschung Ihrer
Familiengeschichte noch viele interessante Funde.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
2. April 2011
Judy schrieb:
Hi,
1) Alle Königshäuser Europas sind R1b, die sind nämlich alle
miteinander verwandt.
2) Stalin war auch R1b (hat man untersucht).
3) Ich untersuche selbst Mythen und Genetik.
Es gibt den Amazonen-Mythos, der von Reiterinnen spricht. Dieser ist
in der gesamten Steppe verbreitet. Das Pferd wurde 5000 v. Chr. von
der Botai-Kultur domestiziert. Dies müßte ein Stamm mit R1a-Genen
gewesen sein. Auch ein anderer Mythos weist darauf hin, daß in der
russischen Steppe einst wenigstens zwei Völker in unmittelbarer
Nachbarschaft lebten, d.h. direkter Handel, starker genetischer
Austausch. Der Fürst von Tuva war wohl z.B. ein typischer
»arischer«
Blonder. Das stimmt auch mit meiner Familie aus
Ostpreußen/Baltikum überein. Darüber sind sogar die Nazi-Ideologen
gestolpert und haben alle Balten mehr oder weniger als nordisch
beeinflußt erklärt oder die Definitionen entsprechend verbogen.
4) Offenbar führen windige Gegenden zu einem europiden
Erscheinungsbild. Daher haben die Menschen der westlichen Steppe ein
ähnlich europides Aussehen.
Gerade die Steppe scheint jede Menge bunte Tiere hervorzubringen.
Offenbar werden dominante Gene dort rezessiv, was die Farbausprägung
heller Töne fördert. Ich weiß nicht, inwieweit Du Dich mit
Farbgenetik auskennst, aber es gibt nur zwei Grundfarben, rot und
schwarz. Alles andere sind Aufhellungen oder Verdunkelungen. Das
Flaxengen ist für blondes Langhaar verantwortlich. Ich empfehle Dir
dazu einmal die Farbgenetik der Pferde zu studieren. Sie ist am
besten dokumentiert, und da Säuger mehr oder weniger über ähnliche
Farbgenetik verfügen, erklärt dies einiges. Schon die Reitervölker
hatten »blonde«
Pferde. Tatsächlich hat man in der russischen Steppe Menschen mit
blondem Haar gefunden (z.B. im Stamm der Yuezhi/China), wie kommen
die dahin? Das spricht vielmehr dafür, daß die Blonden durch einen
Gensprung in der Steppe entstanden und via Indogermanen eingewandert
sind. Die Konzentration von Blonden kam also vermutlich durch
mehrfache Einwanderung aus verschiedenen Richtungen (Baltikum und
über Dänemark) und die extreme Isolation vom restlichen Europa. Die
Lebensbedingungen des Nordens haben den Effekt verstärkt.
Interessant ist jedoch die Farbenblindheit (rot/grün), Vererbung von
Haarverlust. Insbesondere fällt mir auf, daß Römer öfter mal
kahlköpfig waren. Daher haben sie wohl ihren
»Lorbeerkranz«
erfunden. Damit konnten sie das Manko gut überdecken. Außerdem
hatten sie einen florierenden Perückenhandel. Wieso?
Dagegen ist Krebs kein genetisches, sondern ein Umweltproblem. Krebs
steigt in Industriestaaten, ebenso wie psychosomatische Krankheiten,
Alters-Diabetes und Allergien. Als Ost und West zusammenkamen, stieg
die Rate im Osten innerhalb von 20 Jahren auf mehr als das Doppelte.
Darüber gibt es ausführliche Untersuchungen. Die Krebsrate ist z.B.
eine direkte Folge der Ernährung mit Weizen. Überall, wo Menschen
extrem viel Weizen essen, steigt die Krebsrate. Vergessen hast Du
allerdings die Milchtrinker.
Na ja, das mal als Anregung.
Gruß
Judy
Antwort: Sehr geehrte Leserin,
es überrascht mich immer wieder, mit welcher Sicherheit sich manche
Menschen zu Experten aufschwingen, wo selbst wissenschaftliche
Geister sich scheiden. In Ihrer Aufzählung geht vieles
durcheinander, anderes ist definitiv falsch. Die Themen können
gleichwohl nicht als Anregung verstanden werden, da sie allesamt
abgehandelt sind.
1) falsch. Haplogruppenverwandtschaft hat nichts mit
Blutsverwandtschaft zu tun. Nachdem aber die Haplogruppe R1b
in Europa die häufigste ist, wird sie auch unter Königen am
häufigsten vorkommen. Im übrigen gab es in Deutschland lange Zeit
eine Wahlmonarchie, d.h. es folgte keineswegs der Sohn auf den
Vater, sondern der Nachfolger wurde von den Fürsten gewählt. Was für
die Habsburger galt, gilt nicht unbedingt für das englische
Königshaus, denn dort wird automatisch die älteste Tochter Königin,
wenn männliche Thronerben fehlen. Die Königin kann sich indes ihren
Gatten frei wählen.
2) falsch. Stalin hatte G2a, da bin ich mir sicher, da ich
dieselbe Haplogruppe habe. Eine einfache Recherche im Internet hätte
genügt.
3) Mythen haben nichts mit Genetik zu tun. Die Annahme, daß die
Domestikation des Pferdes Leuten mit der Haplogruppe R1a gelungen sei,
beruht auf reinen Annahmen. Die Botai-Kultur stammt aus dem
nördlichen Kasachstan. Dort ist aber die Haplogruppe C
vorherrschend, und nicht R1a. Somit müßte die Domestikation
des Pferdes eher einem der späteren asiatischen Reitervölker
gelungen sein.
Pferde wurden im übrigen seit ihrer Domestikation gezüchtet, ihr Aussehen
entsprach der Vorliebe des jeweiligen Züchters. Die Wildform, das
Przewalski-Pferd, hat eine graugelbe bis rotbraune Farbe. Auch
Wiesent und Mammut, die während der Eiszeit bei uns lebten, hatten
ein rötliches Fell. Es diente der Tarnung im rötlichen Unterholz,
besonders am Morgen und am Abend, wenn das Licht flach einfällt und
die Tiere zur Tränke eilen. Soviel nur zur mehr oder weniger
ähnlichen Farbgenetik der Säuger.
Es ist derzeit nicht klar, in welcher
Haplogruppe die Mutation „blond“ überhaupt das erste Mal aufgetreten
ist. Man weiß weder, ob es eine Y-Haplogruppe war, noch ob
eine mitochondrische. Die Definition »arisch«
gibt es in der Genetik nicht. Die Balten sind Finno-Ugrier, auch
wenn ein Teil von ihnen indogermanisch spricht.
Die Nazis waren in vielerlei Hinsicht nicht auf Stand.
Einerseits haben sie die Inder zu Ariern erklärt, andererseits die
aus Indien stammenden Zigeuner verfolgt. Daß Juden und Araber
genetisch fast identisch sind, ist ihnen auch nicht aufgegangen. Sie
wußten ebenfalls nicht, daß Juden und Germanen genetisch eng
verwandt sind. Sie haben die Slawen verfolgt, obwohl ein Viertel
Deutschlands slawisch ist. Schließlich war ihr Führer in patrilinearer Abstammung Tuareg, also keinesfalls Bajuware.
4) Dominante Allele können nicht rezessiv werden, sondern bleiben
dominant. Hell ist rezessiv, dunkel dominant. Das dominante Allel
entstand, falls es in ein und derselben Population auftrat,
immer später und ist immer das jüngere. (Die rezessive
Blutgruppe 0 ist z.B. älter als die dominante A.) Der Neandertaler
ist phylogenetisch älter als der Homo sapiens und war
rothaarig (Vorstufe zu blond). Der Jetztmensch hat sich
wahrscheinlich noch als Rothaariger vom Neandertaler abgespalten und
ist erst später nachgedunkelt. Jede andere Erklärung führt zu
Widersprüchen.
Der Wind verursacht kein europides Erscheinungsbild, Wind bedeutet
Kälte und damit Schädelverrundung (siehe Slawen). Die europide
Schädelform ist die älteste, die es überhaupt gibt, und sie ist auch bei
den ältesten auf dem Planeten lebenden Menschen, den Australiden,
vorhanden. In der Altsteinzeit gab es noch keine brachykranen (negriden)
Schädel. Das ist aber auch überall nachzulesen. Die Haplogruppe L
liefert keinerlei Hinweise auf die Hautfarbe, die die Menschen vor
200.000 Jahren hatten, auch wenn diese Haplogruppe so gut wie
ausschließlich in Afrika vorkommt. Das südliche Afrika wurde erst
seit 1500 v. Chr. besiedelt. Auf den anderen Kontinenten ist die
Haplogruppe L längst ausgestorben, in Afrika kommt sie nur
deswegen noch vor, weil die afrikanische Bevölkerung phylogenetisch
einfach jünger ist. In älteren Populationen kommen ältere
Haplogruppen grundsätzlich seltener vor, weil Haplogruppen um so
früher aussterben, je älter sie sind.
Die Haarlänge hat nichts mit der Haarfarbe zu tun. Menschen in
kälteren Gegenden haben in der Regel längeres Haar, weil dieses
besser gegen die Kälte schützt. Die Haarfarbe wiederum hat nichts mit der
Temperatur gemein, auch wenn der Eisbär ein weißes Fell hat.
Gegen die Kälte hilft ihm die Fettschicht. Die Färbung hat
ausschließlich Tarneigenschaften. Hell reflektiert außerdem das
Sonnenlicht stärker, der Körper absorbiert weniger Wärme als bei
Schwarz. Wenn nur dies allein gälte, müßte der Mensch in Afrika
eigentlich blond sein.
Genauso, wie man in Europa Menschen mit schwarzem Haar findet,
findet man in Asien Menschen mit blondem, nur viel seltener, weil
Schwarz phänotypisch dominant ist. Die Indogermanen waren keinesfalls blond,
sonst wären alle Inder, Griechen und Römer auch blond. Alle
Südwesteuropäer sind fast zu 100 Prozent Indogermanen der
Haplogruppe R1b und
schwarzhaarig bzw. dunkeläugig. Die blonden Indogermanen des Nordens
gingen ausschließlich aus einer Vermischung mit den dort
ansässigen Germanen hervor. Die blonden Slawen sind Nachfahren der
Waräger, einer Wikingergruppe, die sich mit den bereits asiatisch
vermischten Slawen noch weiter vermischt hat. Daher sind die mit den
Kelten verwandten, von Hause aus dunkelhaarigen Indogermanen vom
Typ R1a blonder als ihre genetischen Vettern. Nur in
Ausnahmefällen findet man deren Abkömmlinge in Fernost. Indogermanen
können auch nie blond gewesen sein, weil sie von den dunkelhaarigen
Papua abstammen, bei denen die Rotfärbung mit Ausnahme einiger
weniger schon früher verloren gegangen ist. Blond ist
eine sehr alte Mutation und hat ursächlich nichts mit dem Norden zu
tun. In Nordskandinavien und Nordasien leben mehr indigene Menschen
mit schwarzem als mit blondem Haar. Die blonde Mutation ist
wahrscheinlich im Ostseeraum passiert, wo zugleich prozentual die
meisten Menschen mit blauen Augen leben. Die Hellmutation ist eine
nicht pathologische Form des Albinismus. Glatzenbildung ist
ebenfalls eine Mutation (sie korreliert ziemlich gut mit der
Prostatakrebs-Verteilung), die nur in einer sehr alten und damit
entsprechend degenerierten Population wie R1b passieren konnte.
Krebs hat sehr wohl genetische Ursachen, weil unser Immunsystem
individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt ist. Das wird dadurch
bewiesen, daß in manchen Familien eine überdurchschnittliche
Krebshäufigkeit auftritt. Krebs hat weniger damit zu tun, was man
ißt, sondern vielmehr, wieviel man ißt. Die Zahl der freien Radikale
ist proportional zur aufgenommenen Nahrungsmenge. Die zugenommene
Krebshäufigkeit im Osten erklärt sich durch das gestiegene
Körpergewicht nach der Wende.
Milch vertragen nur die, die nicht laktoseintolerant sind, und das
sind in der Regel die Europäer. Daß Milch im Erwachsenenalter zu
mehr Muskulatur und Körperkraft führt, ist eine Binsenweisheit.
Vermutlich war der hohe Milchkonsum im Laufe der Evolution auch der
geistigen Entwicklung nicht abträglich.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
13. März 2011
Herr Heinz S. schrieb:
Sehr geehrter Herr Hiebl,
wiederholt bin ich auf Ihre interessanten Seiten gestoßen. Ich habe
mich selber bei IGENEA testen lassen und erst seit wenigen Tagen
meine Zertifizierung erhalten. Das sieht bei mir so aus:
Y-DNA-Haplogruppe: R1b1b2a1b (Urzeit)
Urvolk: Kelten (Antike)
Ursprungsregion: Westeuropa (Mittelalter)
mtDNA-Haplogruppe: H1e (Urzeit)
Urvolk: Germanen (Antike)
Ursprungsregion: Nordeuropa (Mittelalter)
Ich bin ca. 1,85 m groß, hellhäutig, wellige Haare
Ursprungshaarfarbe mittelbraun (lt. meiner Friseurin)
Augenfarbe je nach Lichteinfall hellblau bis blaugrün
Blutgruppe A+
Blutgruppe der Eltern
Vater: 0
Mutter: A-
Vielleicht können Sie mit diesen Informationen etwas anfangen.
Viele Grüße aus
Bonn am Rhein
Heinz
S.
Antwort:
Sehr geehrter Herr
S.,
natürlich sind mir solche Informationen höchst willkommen, das ist
genau die Antwort, die man sich wünscht. Sie sind väterlicherseits
Kelte und mütterlicherseits Keltotocharer (vormals Indogermanen) und
damit in der Evolution ganz oben, siehe auch
www.manfredhiebl.de/Anthropologie/Evolution.pdf
Interessanterweise gehören die reinen Germanen abstammungsmäßig
einer niedrigeren Entwicklungsstufe an, sie stehen, vor allem, was
die Südgermanen angeht (die sogenannten Dinarier bzw. Illyrer mit
der Haplogruppe I2), nur knapp über
Juden und Arabern (nicht im abwertenden Sinne), jedoch deutlich
unter den Kelten Westeuropas. Kelte zu sein heißt,
sehr ausgeprägte geistige Eigenschaften zu besitzen, die allen
anderen Völkern überlegen sind. Aber die Evolution ist ein
zweischneidiges Schwert, denn mit der Zahl der guten Eigenschaften
nehmen auch die schlechten zu. Die indogermanische Blutgruppe A
hat z.B. ein erhöhtes Risiko für fast alle Krebsarten. Aber darüber
möchte ich mich nicht weiter auslassen.
Einen interessanten Hinweis will ich aber noch geben. Wie ich
herausgefunden habe und Sie selbst anhand der genetischen
Verteilungskarten des Y-Adams leicht nachprüfen können, ist die
sogenannte »arische«
Abstammung (die wir wegen unserer blutigen Vergangenheit
heute nicht mehr gerne in der Mund nehmen) auf die
Haplogruppe R1a zurückzuführen. Jener Teil der Indogermanen,
der nach Indien eingewandert ist und sich dort mit der drawidischen
Urbevölkerung vermischt hat, geht väterlicherseits auf R1a
zurück, während es R1b in Indien so gut wie nicht gibt. Jene
Arier, welche die Inder sind, haben ihren Ursprung im Altai-Gebirge
(größtes Vorkommen), wo sie wohl als Mammut-Jäger eine Aufhellung
ihrer Komplexion erfahren haben.
Charakteristikum sämtlicher Indogermanen ist die
»gerade«
Nase, während die Germanen eher durch eine Adlernase auffallen, die
sie mit ihren Verwandten, den Juden, teilen. Noch konnte ich diese
Hypothese nicht wissenschaftlich belegen, aber es scheint sich
abzuzeichnen. Darum bin ich über jede Auskunft froh, die in jener
Deutlichkeit gemacht wird.
Aufpassen müssen wir trotzdem noch, denn Sie sind ja das Produkt
mehrerer Vorfahren, und erst, wenn Sie auch Ihre Großeltern oder
deren Abkömmlinge »getestet«
haben, kristallisiert sich die anfänglich festgestellte Abstammung
deutlicher heraus. Je weiter Sie zurückforschen wollen, um noch mehr
Konfidenz zu erhalten, desto schwieriger wird dieses Unterfangen im
allgemeinen. Ich selbst habe von insgesamt 8 großelterlichen
Haplogruppen erst 5 ausfindig gemacht, und wer's nachahmen möchte,
für den bedeutet es, seine Verwandten zu einem Test bewegen zu
müssen, dem die meisten noch relativ kritisch gegenüberstehen.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
Rückantwort: Sehr geehrter Herr Hiebl,
das ist ja hochinteressant, was Sie da berichten. Ich wußte z.B.
nicht, daß die reinen Germanen entwicklungsmäßig auf der Ebene der
Juden und Araber zu suchen sind. Das ist für mich eine neue
Erkenntnis. Krebs kommt in unserer Familie leider schon mal vor. ...
Ja, leider ist es mir bisher nicht gelungen, weitere Verwandtschaft
von einem Gentest zu überzeugen. Meist werden Desinteresse oder
Kosten vorgeschoben. Vermutlich dürften die Gründe in unserer
jüngeren Vergangenheit liegen, um diesen Test nicht zu machen. ...
Soweit etwas zu meiner Familiengeschichte. Mich würde Ihre Meinung
dazu interessieren.
Ich hoffe, daß wir in Kontakt bleiben.
Mit freundlichen Grüßen aus
Bonn
Heinz S.
Antwort:
Sehr geehrter Herr
S.,
mit meinem Hinweis wollte ich natürlich keine Diskussionen über
Todesursachen auslösen. Es kam mir nur darauf an, herauszustellen,
daß Vorteile in der Evolution einseitig sind, weil sie stets auch
von Nachteilen begleitet sind. Es ist beim Menschen nicht anders als
bei Rassehunden: Sie sind edler, aber für Krankheiten auch
anfälliger. Ein kurzes, aber gutes Leben ist besser als ein langes
und schlechtes.
Zu unserer jüngeren Vergangenheit kann ich nur sagen, daß das andere
Extrem auch nicht das Wahre ist. Mit ein Grund, was mich zu meinen
Forschungen bewogen hat, ist das Bedürfnis, diejenigen, die sich
gegen die Wahrheit sträuben, zu widerlegen. Die gesamte deutsche
Anthropologie konnte nur schlechtgeredet werden, weil es damals noch
keine genetischen Beweise gab. Man dichtete Leuten, die es mit
redlicher wissenschaftlicher Arbeit hielten, Rassenwahn an und tat
ihnen damit unrecht. Die moderne Genetik hat bewiesen, daß diese
eher stillen Wissenschaftler in nahezu allen Punkten im Recht waren.
Es ist im übrigen kein Beinbruch, Jude zu sein, nur gibt es eben
noch ältere und höherentwickelte Völker, womit auch widerlegt ist,
daß wir alle von den Juden abstammen.
Ihr Familienname deutet meines Erachtens durchaus auf einen
Adelstitel hin, nur scheiden sich an dieser Stelle unsere Wege, weil
wir bestimmt über die Zeit schriftlicher Aufzeichnungen hinaus, also
nur sehr entfernt verwandt sind. Das ist eben eine Arbeit, die jeder
selbst leisten muß, und dazu sollten sich am besten noch viel mehr
Menschen an der Auffindung ihrer Gemeinsamkeiten beteiligen. Je mehr
an solchen Tests teilnehmen, desto transparenter wird unsere ohnehin
ziemlich dunkle Vergangenheit.
Vielleicht ist es nur eine vage Vorahnung, aber ich glaube fest
daran, daß der Schlüssel zu unserer Entstehungsgeschichte soeben
erst gefunden worden ist.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
1. Februar 2011
Herr
Frank N. schrieb:
»Rassen sind ein Produkt des
Klimas, der Nahrungsgrundlagen und der natürlichen Feinde
einschließlich der in der jeweiligen Umwelt vorhandenen
Krankheitserreger. Unter Rassengenese versteht man den dynamischen
Prozeß der Anpassung an die jeweiligen Verhältnisse innerhalb einer
abgeschlossenen, durch geographische Grenzen voneinander
geschiedenen Fortpflanzungsgemeinschaft.«
Das ist leider nicht wissenschaftlich bewiesen und nur eine reine
Theorie.
Laut DNS-Analysen, die in der ganzen Welt bei allen menschlichen
Rassen durchgeführt wurden, kamen die Wissenschaftler-Teams zu
folgendem Ergebnis: Die Menschen stammen alle von einer einzigen
Ur-Rasse ab, die weder eine Mutation durchlaufen hat noch einen
Affen oder Primaten als Vorfahren hatte. Die Anzahl der Chromosomen
ist von jeder anderen Tierrasse unterschiedlich, bildet eine riesige
Kluft zu allen bisherigen Evolutions-Hypothesen/Theorien zum
Ursprung des Menschen. Laut der Kriminologie gilt eine
DNS-Überprüfung als ein standhafter Beweis für die Abstammung.
Viele Grüße aus Blue Jay
Frank N.
Antwort:
Sehr geehrter
Herr N.,
möglicherweise ist Ihr unadressiertes Schreiben an mich gerichtet
gewesen, ich fühle mich aber nicht angesprochen. Ich weiß auch
nicht, was Sie mir sagen wollen. Die Zahl der Chromosomen des
Menschen unterscheidet sich von anderen Arten nicht stärker als
diese sich untereinander. Es steht Ihnen frei, jeden erdenklichen
Beweis oder Gegenbeweis anzutreten, unfundierte Anfechtungen
hingegen kann man sich ebensogut schenken. Unser nächster Verwandter
ist der Schimpanse, dieser zählt zur Gattung der Primaten. Jeder
Mensch unterscheidet sich von jedem anderen durch zahlreiche
Mutationen, bis auf eineiige Zwillinge. Es gibt bis auf diese
Zwillingsgleichheiten nicht zwei gleiche Menschen. Die mögliche Zahl
unterschiedlicher Individuen geht in die Billionen, die genaue Zahl
kenne ich nicht, und sie ist auch nicht bekannt. Die Evolution gilt
für den Menschen ebenso wie für jede andere Art, der Mensch ist
darin keine Ausnahme. Evolution schließt jedoch nicht aus, daß eine
Art auch aussterben kann, wenn die rettende Mutation nicht
rechtzeitig genug erfolgt. Wann eine vorteilhafte Mutation auftritt,
entscheidet allein der Zufall, und nicht die
Änderungsgeschwindigkeit unserer Welt. Die Evolution
»denkt«
nicht bloß eine Generation im voraus. Was noch in der nächsten
Generation wie ein Vorteil aussieht, kann sich bereits in der
übernächsten als Nachteil entpuppen. Ein Beispiel: Diejenigen, die
sich
heute überstark vermehren, könnten bereits in der
übernächsten Generation diejenigen sein, die als erste verhungern.
So gesehen kann niemand behaupten, die Welt der Zukunft würde den
Chinesen gehören. Das letzte Wort ist dazu noch nicht gesprochen.
Beim Menschen bedeutet Evolution auch den planmäßigen Einsatz des
Geistes. Sollten die Menschen irgendwann begreifen, daß die
Bevölkerungsexplosion für sie noch zu Lebzeiten von Nachteil sein
wird, würde schon eine Handvoll Neutronenbomben auf chinesische
Großstädte ausreichen, und die Geschichte der Evolution fände eine
andere Fortsetzung. Es ist entgegen geübter Praxis nicht derjenige
im Vorteil, der hemmungslos Erbkrankheiten unter seinen Kindern
verbreitet, sondern der, der sich nur dann fortpflanzt, wenn er
sicher weiß, daß er keine Erbkrankheiten übertragen kann. Der, der
seine Rasse rein hält, ist im Vorteil dem gegenüber, der sich quer
Beet vermischt, auch wenn es aus dem Munde schlechter Ratgeber wie
ein Vorteil klingen mag, besonders bunt auszusehen. Die Juden wissen
das bereits.
Für religiös motivierte Zweifel an der Evolutionstheorie habe ich
leider keinen Nerv, denn bereits Religion an sich schadet der
Evolution am meisten. Der klare und neutrale Verstand fällt allein
die richtigen Entscheidungen.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
25. Januar 2011
Frau Gabriele W. schrieb: Sehr geehrter Herr Hiebl,
es ist zwar sehr interessant, Ihren Artikel über die Blutgruppen zu
lesen, aber auch schrecklich kompliziert. Auf Ihre Seite bin ich
gestoßen, da es mich gewundert hat, daß z.B. in Ruanda – wo ich vor
einigen Monaten war – während der Schwangerschaftsvorsorge keine
Blutgruppenbestimmung – insbesondere kein Rh-Faktor – durchgeführt
wird. Es wird HIV, Syphilis und einiges andere gestestet, aber keine
Auskunft über die Blutgruppe eingeholt. Das hat mich als ehemals
praktizierende Frauenärztin doch sehr gewundert, da ich ja die
Vorgehensweise in Deutschland kenne. Auf meine Frage, warum das
nicht bestimmt wird, sagten mir Schwestern, es sei zu teuer. Zuerst
dachte ich, das sei nur in den kleinen Gesundheitsstationen auf dem
Land so, wo ja auch kein Arzt ist. Aber ich habe auch in etwas
größeren Bezirkshospitälern gefragt und bekam dieselbe Antwort. Ich
war ziemlich verwirrt und wollte nun herausfinden, ob es eventuell
in Afrika kaum rhesusnegative Frauen gibt. So kam ich auf Ihre
Seite. Falls ich das richtig verstanden habe, ist die Prozentzahl
wohl geringer als in Europa, oder liege ich da falsch? Kann ich das
noch irgendwo nachlesen, vielleicht etwas einfacher?
Übrigens hatte ich den Eindruck, daß das Personal meine Frage und
Besorgnis gar nicht verstand. Wie ist das zu erklären? Wenn es für
Sie nicht zu umständlich ist, wäre ich über eine Antwort von Ihnen
sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
Gabriele W.
Antwort:
Sehr geehrte Frau W.,
als Quelle habe ich am Ende der Abhandlung angegeben:
Hubert Walter, Populationsgenetik der Blutgruppensysteme des
Menschen, E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung,
Stuttgart, 1998.
In diesem Buch gibt es Häufigkeitsdiagramme, aus denen hervorgeht,
daß in Afrika rhesus-negative Allele in einer deutlich geringeren
Häufigkeit als in Europa vorkommen. Leider lassen sich daraus keine
Schlußfolgerungen geschlechtsspezifischer Art ziehen. Beim ersten
Kind gibt es sicher kein Problem für eine rhesus-negative Frau, weil
sich die Antikörper erst beim zweiten Kind auf den Fötus auswirken
können, wenn es nämlich bei der Geburt des ersten zu einem
Blutaustausch zwischen Mutter und Kind kommt.
Die Rhesusunverträglichkeit ist weltweit bekannt und dürfte auch in
Afrika ernst genommen werden, wenngleich
heute niemand mehr deswegen zu sterben braucht. Daß man Ihre
Besorgnis nicht verstanden hat, hat möglicherweise darin seinen
Grund. Vielleicht werden erst bei den fortlaufenden Tests während
der Schwangerschaft derartige Überlegungen wichtig, aber das kann
ich nicht mit Bestimmtheit sagen, denn ich bin kein Arzt.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
18. Januar 2011
Dr. Michael R. schrieb: Sehr geehrter Herr Hiebl,
zunächst meine Hochachtung vor Ihrem
Projekt. Zweifelsohne haben Sie diese Seiten, die Sie im Internet
erstellt haben, sehr viel Zeit und Arbeit gekostet. Da ich kein
Experte in Anthropologie bin, nahm ich Ihre Seite sehr dankbar auf
und war froh, etwas über gewisse Merkmalsausprägungen zu erfahren,
denn als Laie findet man im Internet zwar sehr viel, aber leider ist
dies oft sehr mit Vorsicht zu genießen.
Was ich bei Ihnen sehr dankbar
entgegennahm war die Tatsache, daß Sie zum einen Ihre Quellen
angegeben haben und nicht zuletzt auch betont haben, daß gewisse
Informationen mit Vorsicht zu genießen sind, zumal Sie darauf
hingewiesen haben, daß Sie dies selbst eher als Hobby betreiben,
aber eine gewisse solide, wenn Sie mir das Wort erlauben,
»Grundausbildung« erfahren haben. Ich hatte bisher noch keine
Gelegenheit, Ihre kompletten Inhalte zu lesen, aber selbst beim
Querlesen habe ich genug Anstöße und Informationen sammeln können,
um bei Ihnen noch mehr erfahren zu wollen und so eine Basis für
weitere Nachforschungen zu legen.
Eine Frage sei mir jedoch erlaubt: Auf
Ihrer Homepage Anthropologie berichten Sie über die ethnischen
(genetischen) Zusammenhänge (Verbreitungen) von Volksgruppen in
Europa. Darunter fiel mir auf, daß Sie die Sorben als dänische
Minderheit beschrieben haben. Es war ganz sicher so, daß in
Norddeutschland Slawen gesiedelt haben, das ist in Deutschland
zwischen Bayern und
Schleswig nichts Außergewöhnliches. Jedoch identifiziere ich
mit den Sorben eher ein Volk, welches seinen Lebensraum zwischen den
heutigen Bundesländern Sachsen und
Brandenburg, dort jeweils im Süd- bzw. Nordosten und
vielleicht noch in Teilen in Polen hat. Da es sicher unter den
Slawen wie bei den Germanen verschiedene Stämme gab und natürlich
auch Wanderungen, wollte ich Sie fragen, inwieweit Sie sicher sind,
daß es sich hier auch tatsächlich um Sorben handelt, die Sie da
erwähnen, und nicht um andere slawische Stämme. Denn meist werden
oder wurden die Slawen selbst oft genug auch nur mit Wenden, siehe
Wendland in Niedersachsen, bezeichnet.
Viele Grüße
Michael R.
Antwort:
Sehr geehrter Herr Dr.
R.,
als seriösen Wissenschaftler möchte ich
Sie darauf hinweisen, daß Sie möglichst keine
populärwissenschaftlichen Texte aus dem Internet aufgreifen sollten.
Wie Sie wissen, kann dort jeder ohne Zensur alles zum Besten geben,
wonach ihn gelüstet. Auch Wikipedia kann nicht uneingeschränkt
empfohlen werden. Da es in Deutschland aufgrund unserer
nationalsozialistischen Vergangenheit keine wirkliche Anthropologie
gibt, wird sie eben von Privatpersonen betrieben. Natürlich habe ich
nicht alles nur frei erfunden, sondern vieles auch von den alten
Anthropologen übernommen. Das meiste aber sind bislang unbewiesene
Thesen, die sich lediglich durch gewisse statistische Berechnungen
erhärten lassen, durch Mathematik eben, die man in der Genetik sonst
kaum findet. Überdies möchte ich Ihnen die weniger belastete
angelsächsische Literatur sehr ans Herz legen.
Eine Magisterarbeit werden Sie zu
diesem Thema von mir nirgends finden, denn meine private Webseite
hat absolut nichts mit meinem Beruf zu tun. Eine »Grundausbildung«,
wie Sie es nennen, gibt es nur bei der Bundeswehr.
Mit Ihrer Frage nehmen Sie
wahrscheinlich Bezug auf folgenden Satz: »Dazu gesellen sich noch
etliche Minderheiten, das sind im Norden die Friesen, die aus dem
ehemaligen Groß-Deutschland vertriebenen Preußen, ein ursprünglich
baltisches Volk, die slawischen Sorben, eine dänische Minderheit in
Südschleswig sowie die nirgends seßhaften Sinti und Roma.« Wenn ich
die Sorben als dänische Minderheit in Südschleswig hätte bezeichnen
wollen, so hätte ich nach Südschleswig ein Komma gesetzt. Ohne
dieses Komma ist die dänische Minderheit nur eine der aufgezählten
Minderheiten, aber eben eine dänische, keine sorbische. Vermutlich
hatten Sie nur ein Problem mit der alten deutschen Rechtschreibung,
die ich ausnahmslos verwende, weil ich die neue eher unglücklich
finde. Auch wenn ich einige Quellen zu meinen anthropologischen
Texten angegeben habe, so beruht die Analyse der Blutgruppensysteme,
der Haplogruppen und der ethnischen und sprachlichen
Zusammenhänge sowie die daraus abgeleiteten Hypothesen dennoch
vollständig auf eigenen Überlegungen. Viele meiner Behauptungen,
deren wichtigste die Herkunft des modernen Menschen aus Südostasien
ist (siehe dazu Stephen Oppenheimer) sowie die einer germanischen
Urbevölkerung Europas, scheinen sich immer mehr zu bestätigen. Ich
verweise dazu einfach auf entsprechende Links im Internet. Ich habe
im übrigen nie daran geglaubt, daß der moderne Mensch aus Afrika
stammt, auch wenn dies die landläufige Meinung ist. Afrikaner haben
völlig andere Allele verglichen mit Europäern. Inzwischen hat man
eine Rückwanderung nach Afrika wenigstens einigermaßen zugegeben,
was aber den alten Anthropologen bereits bekannt war. Das war
sicherlich einer der Treiber für meine Überlegungen.
Mit
freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
15. Januar 2011
Frau Alexandra B. schrieb:
Hallo Herr Hiebl,
als Kind war ich oft deprimiert, weil ich die Dinge meistens klarer
gesehen habe als andere und doch nichts machen konnte, oft auch der
Willkür von Menschen ausgesetzt war, die nicht wußten, was sie tun
sollten und am Ende durch Kurzschlußhandlungen fehlerhaft handelten,
überhaupt kein vorrausschauendes Denken hatten und erst recht von
mir Kind nichts annehmen wollten. Zumeist hat mich das Gefühlsleben,
das so eine Situation mit sich bringt, sehr in meiner eigenen
Entwicklung blockiert. Ich habe mich oft gefragt warum. Auch in der
Arbeit und in der Schule hatte ich oft Probleme, weil sich Menschen
von mir bloßgestellt fühlten. Mittlerweile habe ich festgestellt,
daß es besser sein kann, wenn man nicht sagt, was man denkt, auch
wenn man einiges schon vorher weiß. Meistens ist das für einen
selbst besser. Mir ist aufgefallen, daß ich auf Partyfotos fast
immer den größeren Schädel aufhabe, bis auf einige männliche, die
wohl mehr Volumen hatten. Und ich habe mir auch Gedanken gemacht,
welche Personen in meinem Umkreis intelligent sind und mit wem ich
eher Mitleid habe. Der Zusammenhang ist unübersehbar, auch wenn eine
Verallgemeinerung rein ethnisch und auch wegen dem jeweiligen
Erfahrungsschatz eines Menschen nicht haltbar ist. Wenn man an
Forest Gump denkt und wenn man die Schwierigkeiten, die Intelligenz
mit sich bringt, mit einberechnet, ist sie nicht immer ein Vorteil.
Ich glaube, manche Dinge muß man zum Wohle aller einfach
akzeptieren.
Ich habe folgenden Artikel gelesen:
http://www.manfredhiebl.de/Anthropologie/hirnvolumen.htm
Weil ich diese Erkenntnis aus Selbstschutz mit niemandem in meinem
Bekanntenkreis teilen kann und doch den Drang dazu habe, erhalten
Sie diese Nachricht. Hiermit danke ich Ihnen für den Artikel.
Freundliche Grüße
Alexandra B.
Antwort: Hallo Frau B.,
vielen Dank für Ihre Zuschrift. Leider weiß ich gar nicht, was ich
Ihnen darauf antworten soll, denn Ihre Zeilen enthalten weder eine
Kritik und noch irgendwelche Fragen. Sie sind es aber dennoch wert,
gelesen zu werden. Ein Punkt, auf den man vielleicht eingehen
könnte, ist, ob man etwas besser für sich behalten sollte, wenn die
Offenlegung Mißtöne hervorruft. Dazu möchte ich Stellung nehmen:
Natürlich haben Äußerungen, durch welche andere sich beleidigt oder
in ihrer Ehre gekränkt fühlen könnten, mit Bedacht zu geschehen. Mir
liegt es stets fern, andere herabzusetzen oder blindwütig auf sie
einzuschlagen, aber trotzdem: Fakten muß man äußern dürfen, ohne daß
jemand das Recht erwirbt, einen dafür zu schelten oder zu bedrohen.
Intelligenz ist gewiß ein ehrenrühriges Thema, besonders wenn jemand
sich ebenbürtig fühlt, es dann aber doch nicht ist.
Sie haben den Artikel durchaus richtig verstanden, wonach die
Alltagserfahrung uns lehrt, daß Aussagen über Intelligenz keine in
jedem Einzelfall gültigen, durch Gegenbeispiele leicht zu
widerlegenden Schlußfolgerungen gestatten. Die reale Welt gehorcht
keiner mathematischen Logik, sie ist statistischer Natur. Ich habe
lediglich Fakten gesammelt, aber auch eigene Antworten hinzugefügt,
dort, wo sie mir plausibel erschienen. Es bleibt der modernen
Genetik überlassen, diese bislang kontrovers diskutierten
Zusammenhänge zu entschlüsseln. Auch ich tue mich schwer mit der
Behauptung, daß Kinder, egal ob leibliche oder angenommene,
hinsichtlich ihrer Intelligenz in der Nähe ihrer Eltern liegen, und
daß es auf die Gene weniger ankommt. Dagegen spricht, daß Kinder,
die alle von denselben Eltern aufgezogen wurden, doch recht
unterschiedlich geraten. In vielen Großfamilien ist meist eines
dabei, das im Vergleich zu seinen Geschwistern überdurchschnittlich
begabt ist. Darauf kann nur die Genetik die richtige Antwort geben.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
29. November 2009
Frau Julia S. schrieb:
Hallo Herr Hiebl,
nachdem ich schon öfter auf der Suche nach Informationen auf dem
Gebiet der Anthropologie auf Ihrer Seite gelandet bin und ich auf
dieser bis jetzt immer die passenden Informationen gefunden habe,
möchte ich mich nun an Sie persönlich wenden.
Ich besuche im Moment die 13. und somit für mich letzte Klasse und
schreibe in Biologie eine Facharbeit. Dabei soll ich auf die
genetische Variabilität der europäischen Bevölkerung eingehen und
anhand von ausgewählten Merkmalen Unterschiede aufführen, d.h. im
Klartext, ich soll z.B. das Auftreten der unterschiedlichen
Körpergröße, Schädelform, Augenfarbe usw. durch verschiedene
Basenkombinationen erklären und weiter auf die geographische
Verteilung der unterschiedlichen Merkmale eingehen.
Bis jetzt habe ich aber nur Bücher gefunden, die die phänotypischen
Unterschiede der Menschen beschreiben, nicht aber, welche Ursachen
dafür in den Genen vorliegen. Ich dachte Stoff dazu und Verweise auf
Bücher mit dafür relevantem Inhalt würde ich im Internet finden
unter Suchbegriffen wie «Populationsgenetik»,
«Anthropologie»
und dergleichen, bis jetzt habe ich aber trotz langwierigem
Recherchieren nichts gefunden, ebensowenig wie in kleineren und
größeren Bibliotheken.
Jetzt meine Frage/mein Anliegen: Kennen Sie sich vielleicht mit den
genetischen Zusammenhängen der äußeren Erscheinung aus und können
mir weiterhelfen? Oder suche ich unter einem falschen/zu ungenauen
Begriff? (Populationsgenetik hat ja sicher wiederum mehrere
Teilgebiete) oder gibt es andere Stellen, an die ich mich da wenden
sollte, z.B. Universitäten? Helfen die auch Schülern?
Ich hoffe auf Ihre Antwort, ich steh momentan echt auf dem Schlauch.
Mit freundlichen Grüßen
Julia S.
Antwort: Hallo
Frau S.,
das Recherchieren kann ich Ihnen natürlich nicht abnehmen, aber ich
kann Ihnen schon einmal eine Literaturempfehlung aussprechen, in der
Sie vieles finden können.
Das
Fischer Lexikon
Titel: Anthropologie
Herausgeber:
Gerhard Heberer
Gottfried Kurth
Ilse Schwidetzky-Roesing
1959
Ein
gutes altes Stück deutsche Restanthropologie, aber wahrscheinlich
nicht mehr auf dem neusten Stand! Man findet zu diesem Thema in der
Tat nicht besonders viel, und das hat auch seinen ganz speziellen
Grund. Wegen des Rassenwahns der Deutschen, der Ideologie einer
arischen Rasse und der damit verbundenen Judenverfolgung während der
Nazizeit hat die Beschäftigung mit diesem Thema einen etwas schalen
Beigeschmack bekommen und ist in Teilen der Bevölkerung sogar
verpönt, was andere Länder natürlich nicht davon abhält, auf diesem
Gebiet intensiv zu forschen. Man muß allerdings unterscheiden
zwischen Weltanschauung, Fanatismus und objektiver Forschung. In
einem freien Land sollte letztere möglich sein. Natürlich gerät man
schnell in Konflikte, wenn man zu Werturteilen greift, wobei bereits
die Unterscheidung zwischen groß und klein ein solches sein kann.
Aber Menschen sind nun einmal voller Komplexe und bilden sich
irgendwelche Minderwertigkeiten ein. Demzufolge handelt man sich
schnell den Vorwurf des Rassismus ein. Ich finde Ihre Wahl, sich für
ein solches Thema zu entscheiden, übrigens sehr mutig und wünsche
Ihnen, daß Sie damit ohne persönlich angegriffen zu
werden durchkommen.
Anthropologie ist auf deutschen Webseiten eine Marktnische, man kann
im Internet nicht wirklich viel dazu finden, was mich letztlich auch
bewogen hat, etwas einzustellen, was man nicht in Wikipedia
nachlesen kann, halb basierend auf Ergebnissen anderer, vielfach auf
eigenen. Ich bitte Sie daher, Inhalte nicht ungeprüft einfach von
mir zu übernehmen, sondern mit Literaturreferenzen zu versehen. Ich
weiß, daß im Text noch einige kleinere, nichtausgebesserte
Widersprüche und Ungereimtheiten lauern, aber mir fehlt einfach die
Zeit, um wöchentlich alles zu überarbeiten, insofern bin ich auch
für Hinweise dankbar.
Viele
Gene, z.B. das für die Haut- und Haarfarbe oder -form und auch für
die Körpergröße, sind noch gar nicht bestimmt, auch bezüglich der
Augenfarbe wird noch herumgerätselt, und Blutgruppensysteme sind nur
bedingt aussagekräftig. Gut lassen sich die Europäer anhand ihrer
fehlenden Laktoseintoleranz klassifizieren. Das einzige, was derzeit
Sinn machen könnte, wäre also die Haplogruppenzuweisung. Der
folgende Link wird Ihnen sicher weiterhelfen:
http://www.scs.uiuc.edu/~mcdonald/WorldHaplogroupsMaps.pdf
Dort
finden Sie die entsprechenden Verteilungen für Europäer.
Sie können auch bei IGENEA nachfragen, die geben Ihnen immer
kostenlos und freundlich Auskunft. Ich habe dort zum Zwecke der
Ahnenforschung kürzlich meine Haplogruppen bestimmen lassen.
Mit freundlichen
Grüßen
Manfred Hiebl
14. September 2009
Herr René K. schrieb:
Sehr geehrter Herr Hiebl,
seit längerer Zeit ist mir Ihr Internetauftritt zum Thema
Anthropologie bekannt. Ich finde, diese Seite ist Ihnen sehr gut
gelungen, und es schön zu sehen, daß es Menschen gibt, die sich auch
den schwierigeren Themen zu stellen bereit sind.
Die Thematik rund um den Rhesus-Negativ Faktor finde ich sehr
reizend, ich denke, dort gibt es noch vieles herauszufinden.
Der Grund für meine Email zielt auf die Frage hin, ob Sie ggf. am
Ankauf einiger anthropologischen Exponate interessiert sind. Ein
Bekannter meinerseits veräußert aktuell einen Teil seiner
anthropologischen Sammlung mit Objekten aus vielerlei Ländern (diese
wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von seinen Vorfahren ins Leben
gerufen).
Vielen Dank und viele Grüße
René K.
Antwort: Sehr geehrter Herr K.,
vielen Dank für Ihr Kompliment. Ich verstehe sehr gut, was Sie sagen
wollen. Wer
heute als Deutscher bestimmte Themen in den Mund nimmt, gilt
schon als verdächtig. Welch ein Glück, daß ich geistig unabhängig
und durch meine Vorfahren nicht belastet bin. Seit einiger Zeit
interessiere ich mich für Genetik und die Frage nach der Herkunft
des Menschen. Nur wer versteht, wie der Mensch entstanden ist,
versteht auch, wo er hinführt.
Es wäre sicherlich eine gute Idee, mein Arbeitszimmer mit einem
Neandertalerschädel zu schmücken, nur glaube ich ganz einfach, daß
jedes einzelne dieser Exponate eine nicht unerhebliche Summe kosten
dürfte. Zweitens fände ich es schade, eine solche Sammlung, die in
einem Museum weitaus besser aufgehoben ist als in privaten Händen,
zu zerpflücken.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
27. Mai 2009
Frau
Bettina K. schrieb: Sehr geehrter Herr Hiebl,
aus
Interesse an der Materie bin ich auf Ihre Seite gestoßen. Sie war
sehr interessant, aber für einen Laien auch etwas verwirrend. Einfach
aus Interesse würde ich gerne mehr über meine Herkunft etc. wissen.
Vielleicht können Sie ja aus dem ganzen verwirrenden Wust etwas
Konkreteres dazu sagen. Also: Ich habe Blutgruppe 0 negativ, mein
Bruder auch, mein Vater hatte, glaube ich, 0 positiv, Mutter weiß
ich nicht. Mein Mann hat 0 positiv, unsere beiden Töchter 0 negativ,
die beiden Söhne 0 positiv. Hier geht
es mir nicht um die reinen Erbgesetze, da ist mir schon klar, daß
sowohl mein Vater als auch mein Mann mischerbig gewesen sein
müssen. Mir geht es um die Herkunft/Völkerwanderungen etc. an sich,
ob man dazu Aussagen machen kann.
Mein
Vater hatte übrigens mal aus genealogischem Interesse sein Y-Chromosom
untersuchen lassen, da ist man zu folgendem Ergebnis gekommen:
«Die
Zühlener K.s werden zur Linie I 1a gerechnet, die sich nach der
letzten Eiszeit nach Mittel- und Nordeuropa bewegte und jetzt
besonders häufig im nördlichen Mitteleuropa und in Skandinavien
vorkommt.»
Vielleicht können Sie ja aufgrund Ihrer Forschungen einige Hinweise
geben.
Mit freundlichen Grüßen
Bettina K.
Antwort: Sehr
geehrte Frau K.,
Rhesus-negativ kommt
außer in Europa nur in Afrika, und dort vor allem in Nordafrika
häufiger vor, in Australien, Neu-Guinea, aber auch in Polynesien und Melanesien fehlt es völlig. Da beim Rhesusfaktor
immer dasjenige Allel überlebt, welches anfangs das häufigere war,
steht zu vermuten, daß Rhesus-negativ ursprünglich unter Europäern
in der Überzahl war und seither durch Überschichtung mit späteren
Einwanderungswellen ins Hintertreffen geraten, also wieder
vom Aussterben bedroht ist. Es fällt auf, daß es vor allem in
Populationen, die näher am Anfang des menschlichen Stammbaums stehen, in
seiner größten Häufigkeit vorliegt, mit einem Spitzenwert bei den
Basken von nahezu 50 %, gefolgt von den Ukrainern. Aber auch
Südskandinavien, die Britischen Inseln, Frankreich und Nordspanien
weisen ansehnliche Frequenzen auf. Rhesus-negativ findet sich
gehäuft in der in Europa ältesten Haplogruppe I
der mitochondrischen Eva, also unter der vorindogermanischen
Bevölkerung, die näher am Anfang des menschlichen Stammbaums steht,
sowie in der Haplogruppe I des Adam des Y-Chromosoms, hauptsächlich
unter nordischen Mammutjägern. Die Blutgruppe 0
tritt vornehmlich am
Ende des Stammbaums in ihrer größten Häufigkeit auf. Für das
gehäufte Vorkommen in
Europa sind maßgeblich die Indogermanen der Haplogruppe
R1b, d.h. die Kelten, verantwortlich, sie brachten die
Blutgruppe 0 während der Bronzezeit nach Europa, das vorher
ein anderes Substrat besaß. Die Blutgruppe 0 nimmt wegen der
Mutter-Kind-Unverträglichkeit mit dem Rassenalter zu, daher haben
die ältesten Rassen auch die höchsten Anteile an 0.
Dies zeigt sich eindrucksvoll an dem nahezu ausschließlichen
Vorhandensein von 0 in der Haplogruppe Q der
Indianiden, die beinahe so alt sind wie die die Indogermanen.
Europa stellt insofern
eine Ausnahme von dieser Regel dar, als hier vor allem die
Blutgruppe A, welche
die nordische Rasse kennzeichnet, noch relativ häufig vorkommt,
zumal die Einwanderung der Indogermanen
noch nicht so lange zurückliegt. Vor dem Eintreffen der Indogermanen
gab es in Europa wahrscheinlich keine Mutter-Kind- und keine
Rhesus-Unverträglichkeit. Indien, aber auch Ostasien sind
rassisch jung und weisen daher noch deutlich niedrigere AB0*0-Allelfrequenzen
auf. Je älter nun eine Haplogruppe, desto
weniger ist der Mensch mutiert und desto jünger ist er
genealogisch. Er ähnelt unseren Vorfahren am meisten. Jüngere Haplogruppen charakterisieren Menschen mit
schwarzem Haar, da
Schwarz dominant ist und sich im Laufe der Evolution immer stärker
durchgesetzt hat. Die Brachykephalisation ist bei ihnen, am
ausgeprägtesten bei den Mongoliden, am stärksten
fortgeschritten, sie haben eine rundere Kopfform. Die Haplogruppe I
leitet sich aus der Haplogruppe F ab, die keinen direkten
Vorläufer mehr kennt. Sie kommt ursprünglich aus Südindien und ist
nach Europa nicht weiter als bis Georgien und in den Kaukasus
vorgedrungen. Aus der Haplogruppe F der Weddiden sind neben den Germanen
(Haplogruppe I) auch die Grazilindiden (Haplogruppe H), die
Armenier (Haplogruppe G), die Semiten (Haplogruppe J)
und die Papua (Haplogruppe K) hervorgegangen, also die
am stärksten europid geprägten Vertreter unter den Völkern. Zu
dieser Zeit gab es den
Mongoliden und Negriden noch gar nicht. Insbesondere die Pygmäen (Haplogruppe B),
die Khoisaniden (Haplogruppe A) und die Australiden
(Haplogruppe C) sind durchweg europid einzustufen.
Unter den letztgenannten Gruppen ist daher die Blutgruppe 0 am
häufigsten, da sie unter ihnen noch nicht lange genug existiert hat und
sich noch nicht hinreichend durchsetzen konnte. Die Kopfform ist bei
all
diesen frühen Rassengruppen langschädlig und schmal, so wie der
fossile Homo
sapiens zum Zeitpunkt seiner Entstehung wohl ausgesehen haben
mag. Ihrer Herkunft nach ebenfalls Australide sind die Turkmenen,
die sich schon früh abgespalten haben. Das ist der Grund, warum im
Altai, in der Mongolei und unter den Burjaten die Haplogruppe C
so häufig ist. Nicht zu verwechseln mit den erheblich jüngeren
blonden und blauäugigen Germanen, die nicht zu den Indogermanen gehören,
sondern ursprünglich wie die Finnen eine finno-ugrische Sprache
besaßen, sind die Turaniden der Haplogruppen RxR1, d.h. die
arischen Perser, von denen sich die kentumsprachigen Keltoromanen (Haplogruppe R1b) und
die satemsprachigen Skythoslawen (Haplogruppe R1a) herleiten.
Kaukasier sind also im weitesten Sinne alle, die weder negrid noch
ainuid sind und sich von den Australiden abgespalten haben, auch die Austronesier, aus denen die Siniden
(Haplogruppe O) und die Tungiden (Haplogruppe N)
hervorgegangen sind, deren westlichste Vertreter wir unter den Samen
Nordeuropas finden. Der Negride (Haplogruppe E) hat sich
irgendwo zwischen Afrika und Südostasien von der ainuiden Haplogruppe D,
die besonders in Tibet noch stark vertreten ist, abgesondert und
ist nach Afrika zurückgekehrt, wo es vor ihm nur Alteuropide gab.
Soviel zum Verständnis der Blutmerkmale.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
14. September 2008
Herr Dr. Helmut S. schrieb:
Sehr geehrter Herr Hiebl,
bei der Suche nach der Antwort auf die
Frage, warum ich A-Rhesus-negativ habe, bin ich auf Ihre
Ausführungen gestoßen. Mutig, mutig, denn «Sociobiology» und
Anthropology wird doch vor allem von Leuten betrieben, die über
einen schutzimprägnierten Glauben, Abkunft und eine
amerikanisch-vorderorientalische Doppelstaatsbürgerschaft verfügen.
Sie vertrösten den geneigten Leser auf
eine «Fortsetzung», in der wohl das Resümee Ihrer Ausführungen zu
finden sein wird. Hurtig! Wir sind inklusive Literaturangaben
gespannt. Denn was es für mich heißen würde, wäre ich eine
schwangere Frau, Rhesus-negativ zu sein, wußte ich bis dato nicht.
Dieser Faktor sieht ja förmlich nach einem mörderischen, also
evolutionshindernden aus!
Bei Ihrer Nietzsche/Schopenhauer-Interpretation unterschlagen Sie
natürlich souverän das Gegenteil von Dawkins «selfish-gene», nämlich
das altruistische, das in einer genetisch homogenen Population
entwicklungsvorteilhaft ist. Beide gehören zusammen, wie Lebens- und
Todestrieb, um den Motor der kosmischen Dialektik am Laufen zu
halten.
Ich freue mich, auf einen Selbstzünder gestoßen zu sein, von
denen zunehmend welche erscheinen. Große Abenteuer waren für mich
die Lektüren von Thiele/Knorr, Der Himmel ist unter uns, und
Wolfgang Werner, Illustrierte Poetik des Impurismus.
Mit freundlichem Gruß
Helmut S.
Antwort: Sehr geehrter
Herr Dr. S.,
der Grund, daß Sie auf meine Seite gestoßen sind, ist denkbar
einfach. Es gibt in der Tat nur wenige deutschsprachige Seiten, die
sich mit anthropologischen Themen befassen. Anthropologie ist in
Deutschland grundsätzlich ein heikles Thema, weil man gezwungen ist,
Menschen anhand ihrer Gene zu klassifizieren, um Inkompatibilitäten
zwischen ihnen feststellen zu können. Das sollte man als Deutscher
tunlichst unterlassen, und zwar wegen unserer politischen
Vergangenheit, Sie wissen, was ich meine. Andererseits verspielt man
damit möglicherweise auch die Zukunft, indem man sich ein Tabu
auferlegt bzw. eine Selbstbeschneidung durchführt, die anderen einen
Vorsprung verschafft, während man selbst hinterherhinkt oder
irgendwann nicht mehr mit am Tisch sitzt, weil der Zug abgefahren
ist.
Nun zu meinen Quellen, auf die konkret Ihr Interesse abzielt. Soweit
es um die Blutgruppen geht, habe ich die Quellen angegeben, was die
Bereitstellung der Daten angeht. Auf diese Daten vertraue ich, sie
wurden von seriösen Wissenschaftlern erarbeitet, jeden einzelnen
könnte man nennen. Aber die Schlußfolgerungen, die ich aus diesen
Daten ableite, sind völlig meine eigenen. Es ist alles noch allzu
nackte Theorie, die sich vielleicht irgendwann bestätigen wird oder
auch nicht. Was ich meinen Daten, insbesondere den
Blutgruppenuntersuchungen, zunächst entnehmen kann, ist die
Gleichartigkeit der Muster, die Erkenntnis, daß der moderne Mensch
aus Asien stammt, nicht aus Afrika, wie es die derzeitige
Lehrmeinung fordert. Diese Meinung vertrete ich bislang ganz
alleine, und man wird sehen, wer am Ende recht behält. Auch die
Erkenntnis, daß die europide Rasse die bei weitem älteste ist und
die mongolide die jüngste, führe ich auf mich selbst zurück. In der
Literatur mögen Sie es anders finden. Ich jedenfalls kann meine
Thesen begründen, und zwar durch Generationsselektion, für deren
Untermauerung ich in wochenlanger Arbeit die mathematischen
Gleichungen abgeleitet habe. Diese Ergebnisse werde ich unter dem
Stichwort Vererbung in den nächsten Wochen auf meiner Seite
vorstellen. Ich kann Ihnen dazu keine Quelle nennen, weil ich nicht
weiß, ob den Versuch, die Mendelschen Regeln in Mathematik zu
fassen, überhaupt schon jemand unternommen hat. Ich habe in der
Literatur wenigstens nichts dazu gefunden. Man kann die Rechnung mit
oder ohne Wirkung von Selektionsmechanismen durchführen, ein
Ergebnis, welches sich immer herausstellt, ist, daß die Entropie
eines auf diesen Regeln basierenden Systems stets abnimmt, egal,
welche Tricks man anwendet, um das zugrunde liegende Prinzip hinters
Licht zu führen. Die Erkenntnis, daß das Aussterben einer Art auf
Polymorphismen beruht, kann ich gleichwohl nur selbst gewonnen
haben, weil ich in der Literatur nichts dazu gefunden habe. Im
Grunde wissen wir noch nicht einmal, warum die Dinosaurier
ausgestorben sind, geschweige denn, daß wir uns vorstellen können,
daß irgendwann auch der Mensch ausstirbt. Mit solchen
Fragestellungen scheinen sich überhaupt nur wenige zu befassen. Was
passiert z.B. bei rassischer Vermischung? Die Antwort darauf kann
ich gerne vorwegnehmen. Das Ergebnis ist erstaunlich, weil ich
bisher dachte, daß es umgekehrt wäre, aber nach meinen jetzigen
Berechnungen kehren die Ausgangsprodukte nach beliebig vielen
Generationen immer wieder in Reinform zurück, weil die Natur dem
Bastard keine Chancen einräumt, was sie tun würde, wenn die
Entropie, wie es sonst überall in der Natur der Fall ist, zunähme.
Aber genau das scheint in der Evolution, mit und ohne Selektion,
nicht der Fall zu sein. Sie müssen bitte eine Zeitlang mit dem, was
Sie auf meinen Seiten zu diesem Thema lesen, noch etwas vorsichtig
sein, denn vieles muß noch einmal überarbeitet werden, um auf den
letzten Stand gebracht zu werden. Je tiefer man nämlich in das Thema
eindringt, desto überraschendere Erkenntnisse gewinnt man, und es
ist beinah so, daß das, woran man noch am Vortag geglaubt hat, am
nächsten Tag schon wieder überholt sein könnte. Eine beiläufige
Erkenntnis möchte ich Ihnen aber als Schlußbemerkung noch mit auf
den Weg geben. Der Philosoph Immanuel Kant war der Meinung, daß
unsere Welt die beste aller möglichen sei. Dieser Satz mag aus
atheistischer Sicht zwar richtig sein, zieht man aber einen
postulierten Schöpfer als Erklärungsversuch hinzu, kommt man zu dem
traurigen Ergebnis, daß die Evolution ein gelungener Fehlschlag ist,
zeitlich befristet ein Erfolgskonzept, aber langfristig zum
Scheitern verurteilt. Womit wir wieder bei den
Blutgruppenunverträglichkeiten angelangt wären und der Kreis sich
schließt. Jedoch das Erstaunliche daran ist, daß nur der Mensch
selbst, wenn er diese Dinge einmal durchschaut hat, dem Wirken der
Natur einen Strich durch die Rechnung machen kann, und zwar meines
Erachtens nur mit Hilfe der Eugenik, d.h. künstlicher Selektion,
stellvertretend für die natürliche, sofern die Medizin dauerhaft vor
der Evolution kapitulieren sollte. Aber wir wollen die Hoffnung
natürlich noch längst nicht aufgeben.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
2. Juli 2008
Martin schrieb: Bezüglich
Intelligenz und Rasse zwei Anmerkungen:
a) Komisch, daß Juden für Sie eine eigene Rasse sind, anstatt eine
Religionsgemeinschaft.
b) Juden haben trotz ihres von Ihnen erwähnten geringeren
Hirnvolumens den größten Anteil an den bisher vergebenen
Nobelpreisen. Juden haben im Schnitt einen höheren IQ.
Die Abhängigkeit von Hirnvolumen zu Intelligenz ist nicht so
einfach, wie Sie sich das machen.
Gruß
Martin
Antwort: Sehr geehrter Martin,
an keiner Stelle wurden die
Juden als eigene Rasse bezeichnet. Auch die Zugehörigkeit zu einer
bestimmten Religionsgemein-schaft macht anthropologisch keinen Sinn.
Die Juden sind das Volk Judäas und bilden als solches eine
Sprachfamilie mit anderen semitischen Völkerschaften. Ohne
Zweifel gehören sie der kaukasischen Rasse an.
Wenn ich Sie recht verstehe,
dann vertreten Sie die Auffassung: „Es gibt auserwählte Völker, die
im Mittel eine höhere Intelligenz besitzen als andere Völker, auch
wenn ihr mittleres Gehirnvolumen nachweislich geringer ist.“
Einmal abgesehen davon, daß
jede Messung fehlerbehaftet ist und Intelligenz sich meßtechnisch
nur schwer fassen läßt, liefert das noch keine Begründung dafür,
warum es zweierlei Arten von Gehirnzellen geben und warum
gerade dieses Volk ohne erkennbaren Grund die leistungsfähigere Variante
davon besitzen soll. Sie geben uns auch nicht zu
verstehen, warum das neuronale Netz der einen Population besser
funktionieren soll als das einer beliebigen anderen.
Anthropologische Vergleiche
lassen sich nur unter gleichen Randbedingungen anstellen. Man kann
Intelligenz nur bei gleichem Wissensstand vergleichen. Es macht also
keinen Sinn, jemandem eine Mathematikaufgabe zu stellen, der nie
Mathematik studiert hat. Wenn aber zwei Probanden, welche dieselbe
Mathematikausbildung genossen haben, die gleiche Aufgabe
unterschiedlich schnell lösen, ist ein Vergleich sehr wohl möglich,
wobei aber auch dann immer noch nicht ausgeschlossen werden kann,
daß einer der beiden die Lösung der Aufgabe nicht bereits vorher
irgendwo gesehen hat. Es darf also nicht so sein, daß der eine einen
Wissensvorsprung besitzt, weil er fleißiger war wie der andere, denn
dann wäre er klar im Vorteil. Alle diese Unterschiede gleichen sich
jedoch wieder aus, wenn über eine sehr große Zahl von Probanden
gemittelt wird, wobei aber auch dann eine gewisse Restunsicherheit
bestehen bleibt. Insbesondere dürfen keine systematischen Fehler
begangen werden dergestalt, daß die Ausbildung der einen Gruppe
bedeutend besser verlaufen ist als die der anderen. Nur wenn Sie das
alles berücksichtigen, führen Sie eine korrekte Messung durch.
Es ist angesichts der
geringen Zahl von Menschen, die das jüdische Volk umfaßt, auch kaum
auf eine direkte Proportionalität zwischen der Zahl seiner
Nobelpreisträger und der durchschnittlichen Intelligenz
seiner Bevölkerung zu schließen. Eine überdurchschnittliche
Intelligenz im Vergleich zu anderen Populationen ist gleichwohl
nicht anzunehmen, da es keine durchgängig
windungsreicheren Gehirnpartien eines ganzen Volkes geben
kann, dazu sind
die Menschen zu vermischt und der jüdische Glaube wiederum nicht alt
genug. Jede Annahme, ein einzelnes Volk sei über die ihm aufgrund
seiner mittleren Gehirngröße zukommende Intelligenz hinaus einem
anderen überlegen, entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage und
dürfte auch aus logischer Sicht kaum haltbar sein.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl
2. Mai 2008
Herr
Dr. P. schrieb: Sehr geehrter Herr Hiebl,
ich arbeite gerade an einer Publikation über Nasenformen und habe Ihren
Exkurs gelesen. Gibt es ein Buch oder eine zitierbare Publikation von
Ihnen, die Sie mir benennen könnten?
Mit freundlichen Grüßen
Dr. P.
Antwort:
Sehr geehrter Herr Dr.
P.,
nur damit wir uns recht verstehn: Ich bin kein ausgewiesener
Anthropologe und damit keine fachliche Autorität. Ich habe zwar ein
abgeschlossenes Hochschulstudium und danach noch vier weitere Jahre
an der Hochschule zugebracht, aber in einer ganz anderen Disziplin,
nämlich auf dem Gebiet der Biophysik. Soviel zu meiner
Qualifikation.
Anthropologie und insbesondere Genetik sind meine
Freizeitbeschäftigung, die ich schon seit langem betreibe. Ich
stütze mich zwar auf anerkannte wissenschaftliche Untersuchungen und
gebe auch meine Quellen an, wo solche existieren, aber ich bin
dennoch auf diesem Gebiet ein Autodidakt. Seien Sie daher im Umgang
mit meinen Aussagen vorsichtig.
Speziell nun zu Ihrem Thema: Gerade zu den Nasenformen gibt es
ausgesprochen wenig wissenschaftliche Untersuchungen oder sie sind
mir nicht bekannt, zumindest werden Sie im Internet kaum etwas dazu
finden.
Ich
selbst betreibe keine Forschung zur Populationsgenetik, sondern
ziehe lediglich Schlußfolgerungen aus den Ergebnissen anderer, u.a.
aus Paralleluntersuchungen an Blutgruppensystemen. Solche
Schlußfolgerungen hat bisher niemand gezogen, sei es, daß er sich
seiner Sache nicht sicher war oder ihm ganz einfach der Mut dazu
fehlte. Ich würde mir wünschen, daß in Sachen Anthropologie in
Deutschland wieder stärker geforscht wird. Insofern wird auch Ihr
Beitrag eines Tages vielleicht von großem Interesse sein, zumal
die Entschlüsselung des menschlichen Erbguts gerade erst begonnen
hat. Ich bin überzeugt davon, daß sich gerade auf diesem Gebiet in
den nächsten Jahren Umwälzendes tun wird. Die Anthropologie als
Wissenschaft hat gerade in Deutschland durch die Auswirkungen des
Zweiten Weltkriegs, insbesondere den Nationalsozialismus,
bedeutenden Schaden genommen. Man war drauf und dran, die
Ergebnisse, die diese Wissenschaft erbracht hat, gänzlich zu
verwerfen oder zumindest zu belächeln. Es bleibt zu hoffen, daß
trotz des schalen Beigeschmacks, den die Anthropologie genießt,
wieder etwas mehr Zuversicht in die weitere Erforschung des Menschen
gesetzt wird. Darin sehe ich auch eine große Chance für junge
ehrgeizige Wissenschaftler.
Ich
bedaure, Ihnen keinen positiven Bescheid geben zu können.
Andererseits bin ich aber auch froh, wenn ich Hinweise und
Richtigstellungen erhalte oder auf Widersprüche aufmerksam gemacht
werde, denn nicht alles läßt sich ausschließlich durch logisches
Denken begründen. Da es keine oder kaum eine wissenschaftliche
Konkurrenz gibt, darf im Moment noch jeder seine Ideen und
Vorschläge unterbreiten, solange sie ihm keiner streitig macht oder
sie ihm nicht widerlegt werden können. So verhält es sich auch in
diesem Fall. Es stehen Thesen im Raum, die noch keinen Anspruch auf
Allgemeingültigkeit besitzen. Darin besteht die besondere Gefahr
ihrer Verwendung. Sollten diese oder ähnliche Erklärungen irgendwann
ihre nachträgliche Rechtfertigung erfahren, so hätte ich zumindest
die Genugtuung, daß gewisse Schlußfolgerungen richtig waren. Aber
der Beweis steht wie gesagt noch aus.
Mit
freundlichen Grüßen
Manfred Hiebl