3.
Dezember 2007
Frau Hannah S. schrieb:
Guten Tag Herr Hiebl,
ich bin bei einer Internetrecherche bezüglich meiner Facharbeit, die
ich als Abiturient anfertigen muß, auf Ihre Seite gestoßen. Ihr
Beitrag auf Ihrer Homepage über den römischen Kalender enthält für
mich nützliche Informationen. Da ich es jedoch vermeiden will,
Internetquellen zu benutzen, habe ich eine Bitte an Sie. Ich würde
gerne wissen, woher Sie die Informationen des Beitrags über den
römischen Kalender bezogen haben, der auf folgender Seite von Ihnen
verfaßt wurde:
http://www.manfredhiebl.de/julianischer_kalender.html.
Ich
wäre Ihnen überaus dankbar, wenn Sie sich die Zeit und die Mühe
nehmen würde, um auf meine e-Mail zu antworten.
Mit
freundlichen Grüßen
Hannah
S.
Antwort: Hallo Frau S.,
es ist
sehr zu begrüßen, daß Sie als Quelle keine Informationen aus dem
Internet angeben möchten, das ist auch meine Auffassung. Ich bin
bemüht, nach Möglichkeit meine Quellen anzugeben. Daß ich das bei
dieser Seite nicht getan habe, ist eine beinahe sträfliche
Nachlässigkeit.
Ich
habe die Quelle, woher ich die Informationen über den römischen
Kalender bezogen habe, damals nicht angegeben, weil ich dieses
Wissen für eine unverrückbare Tatsache gehalten habe, und jetzt, wo
Sie danach fragen, kann ich Ihnen darauf nicht einmal eine Antwort
geben. Ich will Ihnen daher kurz schildern, wie ich überhaupt
auf die Idee gekommen bin, diese Seite zu verfassen. Der Grund war,
daß ich gewisse Datumsvergleiche mit arabischen Werken bei der
Übersetzung
Fulchers von Chartres, eines lateinischen Chronisten und
Augenzeugen des ersten Kreuzzugs, gebraucht habe. Damals stützten
sich alle lateinischen Chronisten auf den einzig verfügbaren
Julianischen Kalender, der bis ins späte Mittelalter Grundlage
unserer Datumsberechnungen war. Da war von Indiktion, Iden und
Kalenden die Rede, und ich wußte zu Beginn meiner Arbeit nicht, was
damit gemeint war, d.h. wie man diese Angaben in die heute
verständlichen umrechnet. Also ging ich der Sache nach, und ich
denke, daß ich Hinweisen oder Fußnoten der Autorin der
englischsprachigen Fulcher-Übersetzung gefolgt bin, Frances Rita
Ryan, »A
History of the Expedition to Jerusalem 1095-1127«,
University of Tennessee Press, 1969. Ich hoffe, mein Gedächtnis
täuscht mich nicht, aber eidlich bekräftigen würde ich diese Aussage
nicht. Die Schwierigkeit dürfte darin bestehen, den Hinweisen erneut
nachzugehen, das kann mir allerdings ohne erheblichen Aufwand nicht
gelingen. So stehe auch ich vor dem Problem, wie ich nach Jahren zu
meinen Quellen komme.
Mit
freundlichen Grüßen
Manfred
Hiebl